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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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Sie Frymor zum letzten Male?«
    »Gestern abend, Sir. Nachdem Mr. Frymor zu Abend gespeist hatte und ich das Geschirr abräumte.«
    »Wann war das?«
    »Gegen neun Uhr, Sir.«
    »Was für eine Kleidung trug Frymor zu dieser Stunde?«
    »Einen Straßananzug, Sir.«
    »Wollte er noch ausgehen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Wohin?«
    »Das ist mir nicht bekannt, Sir.«
    »Wissen Sie genau, daß er sein Vorhaben auch tatsächlich wahrmachte und ging? Haben Sie selbst ihn beim Verlassen des Hauses gesehen?«
    »Jawohl, Sir. Ich öffnete ihm die Türen und ging bis zum Portal mit, um gegebenenfalls sofort einen Regenschirm holen zu können, falls es regnen sollte. Es sah gestern abend sehr nach Regen aus.«
    »Ging Frymor denn zu Fuß?«
    »Nein, er wurde am Fuße der Freitreppe von seinem Wagen erwartet.«
    »Welcher Fahrer fuhr ihn?«
    »Mr. Klansdale.«
    »Sie haben gesehen, wie Frymor in den Wagen stieg?«
    »Ja, Sir. Ich sah sogar, wie der Wagen abfuhr.«
    »Was für einen Wagen benutzte Frymor?«
    »Gestern abend wünschte Mr. Frymor den schwarzen Cadillac.«
    »Hat er noch andere Wagen?«
    »Ja, Sir. Vier im ganzen. Sie stehen in der Garage hinter dem Nordflügel.«
    »Wissen Sie, wann Frymor zurück kam?«
    »Nein, Sir. Mr. Frymor sagte bei der Abfahrt, er würde mich bei seiner Rückkehr nicht brauchen. Also begab ich mich zu Bett.«
    »Um wieviel Uhr gingen Sie schlafen?«
    »Um elf Uhr, Sir.«
    »Als Sie schlafen gingen, war Frymor noch nicht zurückgekommen?«
    »Nein, Sir.«
    »Hätte er aber vielleicht zurückgekommen sein können, ohne daß Sie es unbedingt bemerken mußten?«
    »Kaum, Sir.«
    »Was heißt kaum?«
    »Mr. Frymor hätte dann den Dienstboteneingang auf der Westseite benutzen müssen. Das ist sehr unwahrscheinlich.«
    »Warum hätte er den Dienstboteneingang benutzen müssen?«
    »Mr. Frymor besitzt keinen Hausschlüssel. Sobald der Wagen am Parktor vorbeifährt, gibt uns eine elektrische Anlage Nachricht. Dann weiß der Empfangsdiener, daß er die Türen zu öffnen hat.«
    Phil brummte: »Toller Laden. Ist das nun bloßer Luxus, oder könnte man das nicht genauso gut eine vorzügliche Alarmanlage nennen?«
    »Wieso Alarmanlage, Sir?« fragte der Diener.
    »Kein Wagen kann das Tor passieren, ohne daß hier der Empfangsdiener sein Signal empfängt, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Auch wenn jemand zu Fuß am Tor vorbeigeht, wirkt die Anlage?«
    »Natürlich, Sir, denn es kommen ja nicht alle Besucher mit dem Wagen. Aber alle müssen eingelassen werden.«
    »Dann ist das eine prächtige Alarmanlage«, sagte Phil abschließend.
    Ich hatte jedenfalls keine weiteren Fragen und sah zu Hywood. Der schüttelte gleichfalls den Kopf.
    »Es ist gut«, sagte ich. »Wir danken Ihnen, Sie können gehen. Sie werden über Ihre Aussagen später ein Protokoll zu unterschreiben haben.«
    »Jawohl, Sir.«
    Ponelli verschwand mit seinem watschelnden Entengang. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, murmelte ich: »Habt ihr gesehen, was er an den Händen hatte?«
    »Weiße Handschuhe«, sagte Phil. »Warum«, fragte Hoywood. »Handschuhe hinterlassen keine Fingerabdrücke«, sagte ich.
    Die beiden starrten mich überrascht an.
    ***
    Eine Weile schwiegen wir alle, dann erkundigte sich Hywood leise: »Cotton, soll das im Ernst heißen, daß Sie ihn für den Mörder halten?«
    Ich zuckte die Achseln. »Zunächst ist noch jeder verdächtig, der in der vergangenen Nacht hier im Hause war, nicht? Und damit auch dieser Fettkloß von einem Diener. Bei ihm kommt aber noch hinzu, daß er eigentlich von Berufs wegen an Ordnung gewöhnt sein müßte. Na, und wie sieht es da aus, wo wir die Leiche gefunden haben? Mit einem Wort: ordentlich! Es gibt Leute, die können nicht aus ihrer Haut. Sie tun völlig instinktiv das, was nun einmal ihrer Art entspricht. Vielleicht gehört der Diener auch dazu?«
    »Das hat viel für sich«, meinte Phil. Hywood schien derselben Meinung zu sein, denn er ließ durch den Cop einen seiner Mitarbeiter aus der Mordkommission rufen.
    Als der Mann eingetreten war, trug ihm der Captain auf: »Laincy, notieren Sie sich: Der Kammerdiener hier im Haus heißt Jean Ponelli. Etwa 1,60 m groß, fett wie eine Tonne. Sie werden sich mit diesem Mann beschäftigen, verstehen Sie? Alle andere Arbeit werde ich anderen aufhalsen. Knien Sie sich in das Leben dieses Burschen, daß Sie am Ende seinen Lebenslauf besser kennen als er selbst! Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Sir!«
    Laincy klappte sein Notizbuch zu
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