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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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verdutzt zurück. Er lachte. »Aber sicher, mein Lieber! Die kalifornischen Orangen sind weltberühmt, und es gibt da einige Leute, die auf Tausenden von Hektar sonnendurchgluteten Landes nichts weiter als Orangen anbauen. Und jährlich Millionen umsetzen.«
    »Okay«, lachte ich. »Sind wir also Organgenkönige. Kommt ja gar nicht darauf an.«
    Wenige Minuten später waren wir da. Wir bezahlten das Taxi, und Randerville klingelte das Signal, das ich schon kannte. Obgleich wir keine Revolver bei uns hatten, weil die Dinger den Smoking zu sehr ausbeulen, so daß man uns den Waffenbesitz meilenweit angesehen hätte, fühlten wir uns doch recht wohl in unserer Haut. Wir waren immerhin drei Mann, und unsere Fäuste waren nicht schlecht. Im Ernstfall konnten wir zu dritt allerhand ausrichten.
    Wir gingen den Kiesweg entlang und schritten langsam die breite Freitreppe empor. Ich peilte unwillkürlich nach der Stelle, wo ich vor 14 Tagen zwischen dem Grünzeug gesessen hatte, aber natürlich war da nichts zu sehen.
    Zuerst kamen wir in eine nette Halle, wo uns ein livrierter Diener sofort ein Tablett mit Whisky zur Begrüßung entgegenhielt. Wir stürzten jeder einen hinunter und überließen uns dann der Führung Randervilles.
    Jetzt sah ich auch, warum man außen kein Licht sehen konnte. Die Fenster waren auf der Innenseite alle mit Rollos lichtundurchlässig gemacht.
    Es ging durch einige Zimmer bis in einen großen Raum, in dessen Mitte ein langer Tisch stand, auf dem eine grüne Filzdecke lag. Und da sah ich auch das kleine Päckchen mitten auf der grünen Decke. Ein Kartenspiel!
    Und mit einem Male war mir alles klar:
    Nichts von Börsengeschäften, nichts von Geschäften überhaupt! Hier wurde gepokert, von Millionären um Millionensummen mit all der Leidenschaft gepokert, zu der manche Spieler eben fähig sind.
    Und mir wurde in dieser Sekunde auch noch etwas anderes klar. Ich wußte, wessen Leiche man ohne Kopf und ohne Glieder im Hudson gefunden hatte. Aber ich wußte auch, daß ich jetzt die Nerven behalten mußte, bis zum letzten Augenblick. Wir setzten uns an den Tisch. »Wollen wir schon ein Spielchen machen?« fragte Randerville, der uns gegenüber Platz genommen hatte.
    »Warum nicht?« sagte ich und zog großspurig das Scheckheft aus der Brieftasche, das uns vom FBI besorgt worden war, damit wir daran keinen Mangel hatten.
    Wir spielten. Dann kamen die anderen, die ich schon am Donnerstag vor 14 Tagen gesehen hatte.
    Wir wurden vorgestellt. Randerville nannte für uns zwei Namen, die ich selber sofort wieder vergaß. Ich fragte ihn leise: »Wo ist eigentlich Price?«
    Er zuckte die Achseln und konnte mir nicht antworten, weil sofort das Spiel losging. Wer nicht mithielt, setzte sich dabei, sah zu oder trank.
    »Full House«, sagte ich plötzlich sehr laut und legte meinen Karten auf den Tisch.
    Randerville sah mich mit gerunzelten Augenbrauen an.
    »Machen wir dem Theater ein Ende!« fügte ich hinzu und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. »Man hat Sie getäuscht, mein Herren. Wir beiden haben mit Orangen nichts zu tun. Das ist Phil Decker, ich bin Jerry Cotton. Wir sind G-men von der Bundespolizei.«
    Die Millionäre fuhren von ihren Plätzen hoch.
    »Bleiben Sie sitzen!« sagte ich gelassen. »Ich will Ihnen einen kleine Geschichte erzählen. Sie alle kennen ja Bronx, nicht wahr? Oder Sie haben wenigstens von dieser trüben Ecke unserer schönen Stadt gehört. Nun, vor Jahren lebte in dieser Bronx ein kleiner Gauner. Er hieß Step Price. Er hatte ein einziges Ziel: Geld machen! Noch mehr und noch mehr und immer noch mehr!«
    Ich machte eine Pause und steckte mir eine Zigarette an. »Dieser Price lernte in Bronx einen Typ kennen, der genauso abgrundschlecht war wie er selbst: einen gewissen Jackie Billmoor. Aber als Price die Bronx verließ, verlor er diesen Billmoor zunächst aus den Augen. Nun, wir wollen ihm nicht nachtrauern, er kommt von allein wieder ins Spiel. Price geht nach einigen Abenteuern, wie man bei seiner Natur annehmen darf, nach Las Vegas. Die Spielerstadt hat es ihm schon immer angetan. Er lernt dort Leute kennen. Er ist klug, er verfällt dem Spielteufel nicht und macht sein Geschäft dabei. Als er genug hat, kauft er sich in New York ein hübsches Grundstück — dieses hier. In Las Vegas hat er ein paar New Yorker Millionäre kennengelernt, die der Spielteufel immer wieder nach Las Vegas trieb. Er verstand, ihnen seinen Plan schmackhaft zu machen: warum immer nach Las Vegas fahren,
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