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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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Obduktionsergebnis des Arztes haben, rufen Sie mal bei uns an, ja?«
    »Sie können sich darauf verlassen. Ich habe nicht den Ehrgeiz, diesen Fall zu lösen, wenn es ein Fall werden sollte.«
    An der Haustür kam gerade Phil von seinem Besuch bei den beiden Gärtnerehepaaren zurück.
    »Was Besonderes?« fragte ich ihn.
    »Nicht im geringsten«, erwiderte er.
    »Komm, wir müssen nach Bronx in die Barkley Street. Sie haben da einen Toten gefunden, der vielleicht Jackie Billmoor ist.«
    »Na, dann mit Gott«, sagte Phil.
    In die Barkley Street, da geht man nicht freiwillig hin.
    Die Straßen wurden enger, die Häuser kleiner, die Menschen verwahrloster. Und das um so mehr, je mehr wir uns der Gegend um die Barkley Street näherten.
    Unser Wagen erregte natürlich Aufsehen. Einen Jaguar sieht man in Bronx garantiert höchstens alle zehn Jahre. Aber noch konnte ich ein mittleres Tempo halten, so daß uns niemand belästigen konnte.
    Wir waren um zwei Straßenecken gebogen, als ich vor dem Hindernis stand, auf das man in Bronx, vor allem hier in dieser Gegend, garantiert stößt. Drei junge Burschen, so zwischen 17 und 20, aber mit durchtrainiertem Körperbau und allen Muskelbergen, die Sie sich nur wünschen können, hockten mitten auf der Straße und malten irgend etwas mit Kreide auf das dreckige Pflaster.
    Ich fuhr bis dicht an sie heran. Sie dachten nicht daran wegzugehen. Ein Vorbeikommen war in der schmalen Gasse unmöglich. Okay.
    Ich atmete tief auf und suchte meine Zigaretten, nachdem ich den Wagen gestoppt hatte. Langsam holte ich zwei heraus, reichte Phil eine davon und gab uns beiden Feuer.
    Wir rauchten schweigend.
    Die Burschen malten.
    Die Zeit verstrich.
    In mir kletterte langsam etwas auf Sturm. Gerade als ich die dritte Zigarette anzündete und mir klar war, daß ich keine weitere rauchen würde, ohne nicht weiterzufahren, stand einer der Burschen auf und rief: »He, du Knaller, setz zurück! Du stehst im Weg!«
    Er hatte ein hartes, eckiges Gesicht, und eine kurze Bürstenfrisur. Ich tat, als hörte ich nichts.
    Er kam einen Schritt näher. »Wenn du Knallkopp nicht in ’ner knappen Sekunde im Rückwärtsgang verschwunden bist, dann besuchen wir dich mal in deiner Seifenkiste!«
    Ich drückte langsam meine Zigarette aus. Der Bursche geriet in Wut und trat mit seinem eisenbenagelten Schuh gegen den Kotflügel meines Jaguars. Mit häßlichem Scharren trat er einen langen Riß in den sauberen Lack.
    »Paß auf«, raunte ich Phil zu und war auch schon draußen.
    Ich blieb unmittelbar neben dem Wagen stehen. »Ihr könntet uns mal eben durchlassen, dann könnt ihr hier die ganze Straße für euch haben.«
    »Die haben wir auch so, mein Süßer«, griente er. »Und wenn ihr Idioten nicht schnell verschwindet, dann haben wir außer der Straße auch gleich noch ’nen netten Schrotthaufen von deiner Blechkiste zum Spielen, klar?«
    »Klar. Soweit schon. Da wär’ noch ’ne Kleinigkeit, mein Junge,.«
    Ich hatte ganz ruhig und ziemlich langsam gesprochen, den es machte mir wirklich Mühe, mich vor diesem Flegel zu beherrschen. Ich weiß genau, daß diese Burschen nur so großspurig sind, weil es niemand wagt, sie mal zu dämpfen. Andererseits durfte ich als G-man keine Schlägerei anfangen.
    »Mich interessieren deine Sachen nicht«, sagte der Youngster und schob sich ein Chewing Gum zwischen die strahlendweißen Zähne.
    »Egal, ob sie dich interessieren«, sagte ich jetzt knapp und hart. »Ich bin Cotton vom FBI, und ich fordere dich jetzt zum letzten Male auf, mir die Straße freizugeben.«
    Er ginste mich herablassend an. Meine Tonart nachäffend, sagte er: »Ich bin der Kaiser von Texas und ich tu dir gleich was, Süßer, wenn du nicht verduftest.«
    »Wenn du nicht freiwillig beiseite gehst, nehme ich dich fest, wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, verlaß dich darauf.«
    Er sah mich zuerst ungläubig an, dann quoll ein Gelächter ganz tief aus ihm heraus und stieg in die Kehle. Mit Tränen in den Augen hüpfte er von einem Fuß auf den anderen und schrie dabei: »Die Heuschrecke will mich hochnehmen! Auuu-uiiich, die Heuschrecke!«
    Mit mir war’s endgültig vorbei. Ich war mit zwei Schritten an ihm heran. »Los«, fuhr ich ihn an, »los, steig in den Wagen!« Er tat das, was ich erwartet hatte. Ich spürte seinen Magenhaken kaum, weil ich damit gerechnet hatte und mein Bauchfell sich auf so etwas einstellen kann.
    Aber er fing sich im Zeitraum einer Sekunde drei Schläge von mir ein, die
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