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0034 - Dracula gibt sich die Ehre

0034 - Dracula gibt sich die Ehre

Titel: 0034 - Dracula gibt sich die Ehre
Autoren: Jason Dark
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Sommersprossen im Gesicht. Ihre Jeans saßen so eng, daß die Nähte fast gesprengt wurden, und der Pullover war nicht nur vorn gut gefüllt. Sie gab nicht zum erstenmal auf den kleinen John acht und kam gut mit dem Winzling klar.
    »Hallo, Mr. Conolly«, sagte sie forsch, »da bin ich, pünktlich wie immer.«
    Bill reichte ihr die Hand. »Und ich dachte, die Studenten von heute wären alle unpünktlich.«
    Polly lächelte. »Nicht, wenn’s ums Geld geht.«
    »Da haben Sie recht.« Bill schlug sich gegen die Stirn. »Ach so, Geld, hier haben Sie einen Schein.«
    Der Reporter reichte ihr eine Zehn-Pfund-Note. Pollys grüngraue Augen wurden groß. »Mann, Sie sind aber großzügig. Das Gehalt lasse ich mir gefallen. Dazu noch freie Verpflegung.« Sie gingen ins Haus.
    Gerade kam Sheila durch den Flur. »Ah, Polly«, rief sie. »Ich grüße Sie.«
    »Toll sehen Sie aus«, sagte Polly. »Da sieht man wieder, wo das Geld steckt.«
    Bill winkte ab. »Alles halb so schlimm«, erwiderte er anstelle seiner Frau.
    »Wie heißt denn das Theater, in das Sie gehen?« fragte Polly.
    »Das Coliseum Theatre, nicht weit vom Piccadilly.«
    Polly nickte. »Vornehmer Laden. Und Sie, Mr. Conolly, ohne Smoking?«
    Bill grinste. Er mochte Pollys forsche Art. »Es ist erstens nur ein Musical und zweitens keine Premiere.«
    »Und wie heißt das Stück?« Pollys große Eigenschaft war die Neugierde.
    »The King and I. Uralt das Stück, aber mit Broadway-Besetzung. Soll gut sein.«
    »Dann wünsche ich Ihnen viel Vergnügen. Und denken Sie daran. Ich sammle Programmhefte.«
    »Bringen wir alles mit.«
    Polly wandte sich an Sheila. »Schläft der Kleine schon, Mrs. Conolly?«
    »Ja. Aber kommen Sie, Polly, ich habe Ihnen in der Küche einiges aufgeschrieben, was Sie unbedingt beachten müssen.« Die beiden Frauen verschwanden.
    Bill ging solange in den Livingroom. Er pflanzte sich in einen Sessel, qualmte noch eine und schaltete den Fernseher an. Werbung und Nachrichten, etwas anderes bekam Bill nicht vorgesetzt. Auf einem anderen Kanal lief eine amerikanische Western-Serie. Sie war aber auch nicht viel besser. Dann stand Sheila im Zimmer. »Bist du fertig, Bill?«
    Der Reporter sprang auf. »Schon längst.«
    »Dann komm auch.« Sheila hatte sich eine weiße Hermelinjacke über die nackten Schultern gestreift. Eine schlichte, aber echte Perlenkette lag um ihren schlanken Hals. In der rechten Hand trug sie ein schmales Täschchen. »Nimmst du mich so mit?«
    Bill breitete die Arme aus. »Bis ans Ende der Welt, Darling«, lachte er, ging auf seine Frau zu und hauchte ihr einen Kuß auf die Nasenspitze.
    Zu Johnny wollten sie nicht mehr ins Zimmer. Sheila hatte Angst, daß der Kleine wach wurde.
    Polly stand an der Tür, als die beiden Conollys das Haus verließen. »Dann wünsche ich Ihnen noch viel Spaß!« rief sie. »Und amüsieren Sie sich gut.«
    »Danke, das werden wir!« rief Bill zurück. Mit dem Porsche führen sie bis zum Tor. Bill konnte es auch vom Wagen aus bedienen. Sie verließen das Grundstück und bogen in die stille Villenstraße ein.
    Keiner von ihnen sah den dunklen Leichenwagen, der zwischen den Bäumen parkte.
    Jetzt stiegen zwei Männer aus. Dunkel gekleidete Gestalten mit bleichen Gesichtern.
    Als sie für den Bruchteil einer Sekunde den Lichtschein einer Laterne streiften, blitzte im Mundwinkel des einen Mannes ein heller Blutstropfen auf. Ein Zeichen, daß er sich heute schon seine »Nahrung« geholt hatte.
    Die Gesichter der Männer blieben unbewegt, als sie mit steifen Schritten das Grundstück der Conollys ansteuerten… D. Kaluracs Plan trat in die Phase zwei!
    ***
    Der wulstige Zeigefinger des Mannes wanderte langsam über die Spalten der Anzeigenseite. Man vernahm nur das hastige Keuchen und hin und wieder einen Seufzlaut. Es waren Anzeigen besonderer Art, die sich der Mann da herausgesucht hatte.
    Kontaktanzeigen…
    Fotomodelle, Hostessen, Mannequins und angebliche Studentinnen boten ihre Dienste an. Die Telefonnummern standen gleich dabei.
    Die dicken Finger packten einen Stift, zogen dicke rote Striche, rahmten ein bestimmtes Kästchen ein.
    Rothaariges Mannequin bietet Privatvorführung. Jederzeit. Auch nachts.
    Das war es, was der Mann suchte. Seine dicken Finger begannen die Wähltasten zu drücken.
    Er lauschte atemlos. Dann eine Stimme. Leicht rauchig, nach Sünde klingend. Auf jeden Fall gut einstudiert. »Hallo?«
    »Sie kommen auch abends?«
    »Ja.«
    »Gut, ich erwarte Sie bei mir.«
    Lachen. Gurrend
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