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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin
Autoren: Michael Kubiak
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eingehüllt zu sein. Eine wabernde Masse verdeckte ihn völlig vor den Blicken des Professors und seiner Sekretärin.
    »Pierre, mein Gott!«
    Mit einem verzweifelten Ruf riss Zamorra sich los und hetzte auf den Wagen zu. Dabei ruderte er mit den Armen, um in dem weichen Sand nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Für einen Sekundenbruchteil glaubte er in der züngelnden Flammenhölle eine Teufelsfratze auftauchen zu sehen. Doch waren das wohl seine überreizten Sinne, die ihm das vorgaukelten.
    Er erreichte den Landrover. Entschlossen wollte er sich in das Flammenmeer stürzen, doch eine plötzliche Feststellung ließ ihn mitten in der Bewegung verharren.
    Die Flammen strahlten keine Hitze ab! Auch hörte er nicht das typisch schlagende und fauchende Geräusch eines lodernden Feuers!
    Er reagierte gedankenschnell. Seine Hand fuhr zum Hals, und er streifte sich das Amulett über den Kopf. Die Faust umklammerte die Kette und schwang den silbernen Talisman in die kalte Glut.
    Mit einem ohrenbetäubenden Knall verschwanden die Flammen spurlos. Pierre Cousteau schrie schmerzgepeinigt auf.
    Dann war Stille.
    Zamorra riss die vordere Tür an der Beifahrerseite mit einem Ruck auf. Pierre Cousteau saß in sich zusammengesunken auf dem Beifahrersitz. Sein Kopf lag auf der Rücklehne. Er hatte die Augen weit geöffnet. Das Gesicht trug einen Ausdruck panischen Entsetzens.
    Die Lippen waren blutleer. Er rührte sich nicht. Zamorra beugte sich in den Wagen hinein und stieß seinen Freund an. Mit einer gespenstischen Bewegung kippte der Mann ihm entgegen.
    Zamorra konnte ihn gerade noch auffangen, ehe er vollends aus dem Wagen fiel. Schweißtropfen standen dem Professor plötzlich auf der Stirn. »Nicole, helfen Sie mir. Ich glaube, Cousteau ist etwas geschehen. Er bewegt sich nicht mehr. Wir müssen ihn in den Schatten legen.«
    Während Nicole heraneilte, fühlte Zamorra nach dem Puls des Parapsychologen.
    Das kalte Grauen griff nach ihm. Er konnte keinen Pulsschlag spüren!
    Mit hastigen Bewegungen knöpfte er das Hemd seines Freundes auf und legte seine Hand auf die Herzgegend. Auch hier nichts!
    Ein kalter Schauder lief Zamorra über den Rücken. »Mein Gott«, murmelte er leise.
    »Was ist denn, Chef?«, fragte Nicole keuchend. »Ist er bewusstlos…?«
    Ein Blick in Zamorras Augen ließ sie verstummen. Sie schaute ihn fragend an. Zamorra nickte niedergeschlagen. Tränen standen auf einmal in den Augen seiner Assistentin.
    »Warum? Warum nur?«, stieß sie tonlos hervor.
    Zamorra presste die Lippen aufeinander, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Sein Freund Pierre tot! Das durfte nicht wahr sein. Es musste doch noch eine Rettung geben!
    Nicole half ihm, den Toten aus dem Wagen zu heben. Die Sonne war mittlerweile weitergezogen und stand dicht über dem Horizont.
    Sie legten den toten Professor in den Schatten des Landrovers.
    Verzweifelt versuchte Zamorra es mit Herzmassage, doch schon bald musste er erkennen, dass alle Versuche in dieser Richtung vergeblich waren.
    Nicole holte eine Decke aus dem Wagen und deckte Cousteau zu.
    Dann wandte sie sich an ihren Chef. »Machen Sie sich keine Vorwürfe, Professor. Sie können bestimmt nichts dafür. Es war eben eine Fügung des Schicksals. Es hätte jeden anderen von uns ebenso gut treffen können…«
    Zamorra unterbrach sie abrupt. »Was hat uns getroffen, doch nicht das Schicksal. Ich habe immer noch die Worte des Burschen in Ghat im Ohr. Ort des Todes, hat er gesagt. Und er muss eine unheimliche Angst gehabt haben, denn mehr war aus ihm nicht herauszuholen gewesen. Hier sind irgendwelche dämonischen Kräfte im Spiel. Anders kann ich mir das nicht erklären. Und darum werden wir auch nicht weiterfahren. Vielleicht gibt es für Pierre noch eine Rettung. Wir dürfen nichts unversucht lassen.«
    Damit erhob er sich und kletterte in den Wagen. Er holte eine für alle Fälle mitgenommene Tragbahre, die man auch als Feldbett verwenden konnte, aus dem Auto.
    Er klappte sie auf und hob den Toten darauf. Dann öffnete er die hintere Ladeklappe des Wagens und schob mit der Hilfe seiner Assistentin die Bahre hinein.
    Dann bedeutete er ihr, sie solle einsteigen.
    »Hier sind wir zu ungeschützt. Ich werde mal sehen, ob ich eine Behausung für uns finden kann. Und dann sehen wir weiter.«
    Er ließ den Motor an, und langsam setzte sich der Wagen in Bewegung.
    Einen Augenblick mahlten die Räder leer im Sand, dann fassten sie.
    Im Schritttempo rollten sie auf eines der flachen Gebäude
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