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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin
Autoren: Michael Kubiak
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in dem eine Angst lag, die Zamorra noch nie in dieser Art gehört hatte. Es war die Furcht eines Tieres vor dem Fangeisen.
    Doch Zamorra ließ sich von dem Schrei nicht einschüchtern.
    Entschlossen reckte er das Schwert hoch und ließ es mit aller Kraft niedersausen.
    Ein Pfeifen lag in der Luft.
    Das Schwert wurde ihm aus der Hand geprellt.
    Aber der schwarze Stein war getroffen.
    Er zersprang in Tausende von Stücken. Aber auch die Kristallsäule bekam etwas mit.
    Der Länge nach geteilt, sank sie um. Es dröhnte ohrenbetäubend, als sie auf dem Boden aufschlug.
    Das Dröhnen war das letzte, was Zamorra noch bewußt hören konnte. Dann stürzte er auf eine unendliche Schwärze zu und wurde von ihr verschluckt…
    ***
    Nicole Duval fragte sich, wie sie nur in dieses Inferno des Grauens geraten war. Seit Stunden schon, so schien es ihr, drohten die Sandmassen sie zu ersticken und unter sich zu begraben. Immer neue Berge dieses weißen Staubs sickerten durch die Türöffnung und zu den Fensterhöhlen herein und deckten sie mit gnadenloser Monotonie mehr und mehr zu.
    Sie hatte sich immer wieder hochgekämpft und dafür gesorgt, dass sie mit den Sandmassen weiter in die Höhe stieg. Doch nun war es damit zu Ende. Denn sie stieß mit dem Kopf bereits an die Decke.
    Ihr Schicksal war besiegelt, ihr grauenvoller Tod nur noch eine Sache von Minuten.
    Hier ging es nicht mehr weiter, und der Sand stieg und stieg. Dieser Strom schien nie versiegen zu wollen.
    Mit müden Bewegungen schaufelte sie den Sand beiseite, so dass sie noch Luft bekam. Nun bedeckte er schon ihre Beine, die Hüften und stieg hoch bis zur Brust.
    Zentnerlasten drückten auf Nicoles Lungen, und sie konnte kaum atmen. Keuchend vor Angst und Luftmangel räumte sie die Sandmassen beiseite.
    Umsonst. Der Pegel stieg weiter an. Es war wie ein Meer, das über die Ufer getreten war und die Deiche niedergerissen hatte. Nichts konnte es aufhalten oder in andere Bahnen lenken. Der Mensch war machtlos, konnte dem Naturschauspiel nur tatenlos zuschauen.
    Für Nicole war die Situation genauso. Sie verlor den Mut vollends und ergab sich gleichgültig in ihr Schicksal.
    Sie bewegte sich nicht mehr, versuchte auch nicht, sich frei zu graben, und harrte dem Tod, der schon auf leisen Sohlen heranschlich.
    Sie dachte an ihre Eltern, ihren Chef und an Château Montagne, auf dem sie so viele interessante Stunden verlebt hatte.
    Hoffentlich war ihrem Chef nichts passiert. Und vor allen Dingen, wenn sie doch wüsste, wo er sich im Augenblick aufhielt, dann wäre ihr bestimmt wohler gewesen.
    In ihrem Denken und in den Wahnvorstellungen, die sie dem nahenden Erstickungstod zuschrieb, bemerkte sie gar nicht, dass der Sandstrom auf einmal allmählich versiegte.
    Es wurde totenstill. Da war nicht mehr das nervtötende Geräusch rieselnden und perlenden Sandes, der sich wie eine Wasserflut zu den Öffnungen des Gebäudes hereingoss.
    Nicole knipste die Taschenlampe an, die sie noch zur Verfügung hatte. Die Batterien waren schon fast leer, doch der Schein reichte aus, um die Glück bringende Wahrheit erkennen zu können.
    Es hatte wirklich aufgehört.
    Langsam kippte ihr Oberkörper nach vorn und zuckte krampfhaft.
    Gerettet!
    ***
    Zamorra schlug die Augen auf.
    Es dauerte einen Moment, bis er sich an die herrschende Dämmerung gewöhnt hatte.
    Er lag auf hartem und kühlem Untergrund. Er tastete um sich und stellte fest, dass er einen festgestampften Boden unter den Händen spürte.
    Zu einer Öffnung ihm gegenüber drang gedämpftes Licht herein.
    Zamorra schaute sich um, um sich zurechtzufinden.
    Was war mit ihm geschehen? Er konnte sich nur daran erinnern, dass vor seinen Augen ein unermesslich großer Kristallbrocken in zwei Hälften geteilt zu Boden gesunken war.
    Dann war es um ihn schwarz geworden.
    Stöhnend fasste sich der Professor an den Kopf. Hatte er das etwa alles nur geträumt?
    Eine Bewegung vor ihm ließ ihn erstarren.
    Eine Gestalt befand sich da.
    Wie lange wohl schon?, fragte sich der Professor.
    War es ein Feind, oder konnte er von der Person Hilfe erwarten.
    Zamorra wollte etwas sagen, aber seine Stimme brachte keinen Ton hervor. Sie war regelrecht verstummt.
    Es schüttelte ihn jetzt noch, wenn er die soeben überstandenen Abenteuer an sich vorüberziehen ließ.
    Die Gestalt kam näher. Es war ein Mann, den Zamorra nie gesehen hatte. Hinter ihm kamen noch andere Gestalten!
    Sollte es dieser Teufelin etwa gelungen sein, ihre dämonischen Heerscharen zur Erde
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