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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin
Autoren: Michael Kubiak
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Fliehenden her. Wie von Geisterhand geführt senkte es sich dann und traf das Pferd am Hinterteil.
    Wie vom Blitz getroffen brach es in die Knie und sackte zusammen. Als wäre die Dämonin darauf vorbereitet gewesen, sprang sie herunter und wandte sich um.
    Sie sah den Professor mit dem Schwert des Lichtes auf sich zukommen.
    Hohngelächter entrang sich ihrer Kehle. »Was meinst du denn, wer du bist? Glaubst du, du hättest mich jetzt in der Falle? Menschlein, noch sind wir Dämonen euch überlegen!«
    Sie schleuderte ihm diese Worte mit einem bösartigen Grinsen auf den hassverzerrten Gesichtszügen entgegen.
    Zamorra verhielt seinen Schritt. Er musste sich erst vergewissern, dass er den Rücken frei hatte und gegen wie viele Gegner er überhaupt zu kämpfen hatte. Vielleicht hatte die Teufelin sich Hilfe geholt, die nun im Hinterhalt auf ihr Opfer lauerte.
    Doch er konnte nichts Verdächtiges erkennen.
    Weit hinter ihm stand die Schar der Besessenen, die anscheinend nicht wussten, was sie tun sollten, oder auf wessen Seite sie kämpfen sollten.
    Der alte Mann, der mittlerweile auch erwacht war, bemühte sich um das Mädchen, das Zamorra vor dem tödlichen Streich mit der Sense gerettet hatte.
    Rechts und links vom Professor befand sich nichts, und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Es war grau in grau, grauer Boden, grauer Himmel, grauer Horizont. Wohin das Auge auch blickte, überall war dieses lähmende Wabern einer grauen Masse, die irgendwie auf schrecklichste Art bedrohlich wirkte.
    Vor sich sah Zamorra die Dämonin, die auf ihn wartete. Ein Stück hinter ihr erkannte Zamorra die hüfthohe Säule, auf der der schwarze Stein lag. Zamorra wusste, dass dieser Stein seine Lebensversicherung war und dass er ihn um jeden Preis in seine Hand bekommen musste. Darauf konzentrierte er sich jetzt.
    Doch er hatte nicht mit den Fähigkeiten der Teufelin gerechnet.
    »Aha, den Stein willst du also«, stellte sie kreischend fest, »dann hol ihn dir doch. Aber du wirst einige Schwierigkeiten haben, wenn du an ihn herankommen willst. Denn noch stehe ich hier, und ich lasse nicht zu, dass ein Fremder sich in den Besitz dieses Symbols setzt. Darum hüte dich, einen Frevel zu begehen. Meine Rache wird schrecklich sein, und dein Leben ist besiegelt!«
    Zamorra achtete nicht auf die Worte.
    Er hatte auf dem grauen Untergrund sein Amulett blitzen gesehen.
    Er musste es unbedingt bei sich haben, sonst wäre er der Teufelin schutzlos ausgeliefert.
    Mit vorn übergebeugtem Oberkörper kam er näher. Er hatte einen lauernden Blick in den Augen, und das Schwert hatte er erhoben, als wolle er jeden Moment einen Ausfall machen. Er wusste, dass die Dämonin vor der Waffe ihrer Schwester einen großen Respekt hatte, und er sah, dass er sich nicht getäuscht hatte.
    Aufmerksam verfolgte die Dämonenfürstin jede seiner Bewegungen. Dabei übersah sie völlig den wahren Zweck von Zamorras Aktionen. Zumal er sich auch in seinen Gedanken nicht verriet. Er dachte wirres Zeug, summte in Gedanken ein Kinderlied vor sich hin und war krampfhaft bemüht, kein einziges Mal an seinen silbernen Talisman zu denken.
    Und es schien ihm tatsächlich zu gelingen. Schritt für Schritt wich die Teufelsfrau vor dem drohend erhobenen Schwert zurück, und jeder dieser Schritte brachte Zamorra seinem Amulett näher.
    Bis die Dämonin merkte, was Zamorras wirkliche Absicht war, war es bereits zu spät für ihr Eingreifen.
    Zamorra stürzte mit einem plötzlichen Satz nach vorn. In diesem Moment sah die Dämonin das Blitzen auf dem Boden und wusste sofort, was ihr da durch die Lappen gegangen war.
    Mit einem Wutschrei wollte sie sich nach vorn stürzen, doch hatte der Professor das Amulett bereits aufgehoben und in der Hand. Er stieß es der Dämonin entgegen. Sie schrie enttäuscht auf und wäre fast mit Zamorra zusammengeprallt.
    Mit einer eleganten Bewegung entging sie dem Amulett und dem Schwert und glitt an ihm vorbei.
    Zamorra drehte sich mit und verfolgte jede ihrer weiteren Bewegungen.
    Die Dämonin stand einen Moment unschlüssig.
    Zamorra wollte die Chance nutzen und zu der Steinsäule stürzen, auf der der schwarze Stein lag.
    Aber seine Gedanken hatten ihn verraten, und die Dämonin reagierte sofort.
    Sie stieß sich vom Boden ab und begann zu fliegen. Zu seinem Schrecken musste Zamorra sehen, wie ihr plötzlich aus dem Rücken Flügel gewachsen waren.
    Es sah grauenhaft aus, wie sie da so über ihm schwebte. Zwei normale Arme hielten die Sense, und zwei
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