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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin
Autoren: Michael Kubiak
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›toten‹ Freund auf dem Arm hereinkam. Vorsichtig ließ er ihn auf den Boden gleiten und deckte ihn sorgfältig zu. Dann holte er sein Amulett hervor und führte es vor den geschlossenen Augen des Toten auf und ab.
    Ein erstaunter Ausruf von ihm ließ Nicole Duval aufspringen.
    »Sehen Sie, Nicole. Ich habe mit meiner Theorie wohl doch recht. Immer wenn ich das Amulett seinen Augen nähere, fangen die Lider an zu zucken. Es scheint also wirklich so zu sein, dass er nicht wirklich tot ist, so wie normale Menschen sich das vorstellen. Ich empfehle Ihnen, die Augen offen zu halten und aufzupassen, ob sich in der Nähe etwas rührt. Ich werde jetzt mal einen Rundgang machen und mich in dieser Geisterstadt umschauen.«
    Er holte Nicole noch eine Sturmlaterne aus dem Wagen, steckte sie an und machte sich auf den Weg.
    Nicole stand im Türdurchgang und schaute noch lange ihrem Chef nach, bis er hinter einer Biegung der Straße verschwunden war.
    Sie verspürte ein leises Kribbeln zwischen den Schulterblättern, und dunkle Ahnungen stiegen in ihr auf.
    Sie drehte sich um und schaute nach dem Toten auf der Bahre.
    Wenn Zamorra mit seiner Vermutung Recht hatte, bedeutete Cousteau nicht eine Gefahr für sie?
    Was wäre, wenn plötzlich ein Dämon von ihm Besitz ergreifen würde und er sie wie ein Raubtier anfiele?
    Sie bemühte sich, diesen Gedanken zu verdrängen und setzte sich auf die Schwelle des Durchgangs. Angestrengt starrte sie in die hereinbrechende Dunkelheit.
    Hoffentlich stieß ihrem Chef nichts zu, dachte sie unaufhörlich und wünschte sich, dass er mit seiner Suche Erfolg hatte.
    ***
    Ein heftiger Schmerz am Kopf ließ sie hochfahren.
    Nicole schlug die Augen auf und blinzelte. Sie musste eingeschlafen sein. Dabei war ihr Kopf zur Seite gekippt und gegen die Wand gestoßen, an die sie sich lehnte.
    Ihre Hand ertastete eine Beule, und schmerzhaft verzog Nicole Duval das Gesicht. Sie veränderte ihre Stellung und setzte sich etwas bequemer. Vor ihr lag die Oase in tödlicher Stille.
    Nicole schaute auf die Uhr. Das Leuchtzifferblatt verriet ihr, dass ihr Chef erst eine knappe Viertelstunde unterwegs war. Nicole war erstaunt. Ihr war die Zeit länger vorgekommen.
    Der Sand zwischen den Gebäuden schien zu leuchten, so als hätte er tagsüber das Sonnenlicht in sich aufgenommen und würde es nun nachts wieder abstrahlen.
    Nicole konnte ein Knistern und Knarren vernehmen. Die Nachtkälte fiel ein, und der Sand und die Gebäude kühlten rapide ab. Dabei entstanden diese Geräusche, die für einen Uneingeweihten gespenstisch klingen mussten. Doch Nicole kannte das schon aus dem Hoggar-Massiv.
    Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Chef. Was er jetzt wohl machte? Hoffentlich war er nicht in Gefahr, und hoffentlich hatte er etwas gefunden, was ihnen weiterhelfen würde.
    Sie ließ ihren Blick in die Runde schweifen, konnte aber nichts Verdächtiges oder Ungewöhnliches entdecken. Von Zeit zu Zeit gab das Blech des Wagens hohl klingende Laute von sich. Auch eine Folge der Nachtkühle.
    Nicole schaute hoch zum Himmel. Es war ein grandioses Bild.
    Eine Unzahl von Sternen funkelte dort fast greifbar nahe. Keine Wolke war zu sehen, und makellos hing der Diamantteppich über ihr.
    Ein Lichtschimmer fesselte ihre Aufmerksamkeit. Er löste sich aus einem Sternhaufen, den sie mit bloßen Augen ausmachen konnte.
    Einem Kometen oder einer Sternschnuppe gleich, kam er herunter zur Erde geschossen.
    Nicole war einigermaßen verblüfft. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Eine Sternschnuppe hinterlässt nur eine relativ kurze leuchtende Bahn. Doch dieses Phänomen dort oben nahm an Leuchtkraft immer mehr zu.
    Der Schimmer wurde heller und größer. Wie ein Mond leuchtete er am Himmel und raste unaufhaltsam auf die Erde zu.
    Nicole hatte plötzlich Angst. Soviel war bereits geschehen, dass sie hinter allem, was aus dem Rahmen des Gewöhnlichen herausfiel, eine Gefahr für Leib und Leben sah.
    Gebannt hatte sie den Kopf in den Nacken gelegt und starrte zum Himmel. Der feurige Ball, so erschien er jedenfalls, schien geradewegs auf die Oase zuzurasen. Unwillkürlich zog Nicole den Kopf zwischen die Schultern.
    Je länger sie die Erscheinung beobachtete, desto mehr begriff sie, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
    Die Oase war wirklich das Ziel dieses glühenden Balles.
    Ein hohles Pfeifen hing plötzlich in der Luft. Es wurde immer durchdringender und unüberhörbarer. Dieses Pfeifen drang durch Mark und Bein.
    Nicole presste die Hände
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