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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Ahnung, wo ich einhaken sollte.
    Ich hoffte, daß das nicht so blieb. Was ich in George Holdings Wohnung erlebt hatte, war bloß ein kleines Mosaiksteinchen, das ich sorgfältig zu den anderen reihte, ohne es überzubewerten.
    Sehr viel konnte ich damit zur Zeit noch nicht anfangen. Aber als erfahrener Kriminalist wußte ich, daß viele mit Geduld und Ausdauer zusammengetragene Steinchen letztlich doch ein Bild ergaben.
    Ich nahm einen Schluck von meinem Ingwerbier. Quietschend öffnete sich die Waschraumtür. Suko kehrte zurück. Ich merkte sofort, daß etwas Außergewöhnliches vorgefallen war. Schließlich kannte ich meinen Partner nicht erst seit gestern.
    Es war nicht nötig, den Chinesen zu fragen. Er enterte den hochbeinigen Hocker neben mir und legte sofort los.
    »Noch heute«, brummte ich verstimmt, »sollen wir die Stadt verlassen. Der Knabe hat es aber verdammt eilig, uns loszuwerden, was?«
    »Er hat was gegen uns«, sagte Suko.
    »Vermutlich hat er schon mal von uns gehört und weiß, daß er uns zu fürchten hat.«
    »Jedenfalls hat er Kenntnis von unserer Anwesenheit in dieser Stadt, und das ist ein Nachteil für uns«, sagte Suko.
    »Hast du ihn gefragt, wer er ist?«
    »Dazu war keine Zeit«, erwiderte Suko.
    »Wir werden natürlich bleiben«, sagte ich.
    Der Chinese lächelte hintergründig. »Ich habe nichts anderes erwartet.«
    »Mal sehen, wie unser Gegner darauf reagieren wird«, sagte ich und leerte mein Glas auf einen Zug. Mir war klar, daß das Höllenbiest, das mit Suko Kontakt aufgenommen hatte, sämtliche Register ziehen würde, und ich hoffte, daß sich der Unbekannte dabei eine Blöße geben würde, die wir geschickt ausnutzen konnten.
    Eine harte, erbitterte Auseinandersetzung stand uns bevor.
    Wir scheuten uns jedoch nicht, diesen Kampf gegen das Böse aufzunehmen und siegreich zu beenden.
    ***
    Der Kleinbus war pünktlich zur Stelle. Das Fahrzeug war mit grellen Popfarben bepinselt. Cedric Knight hatte es besorgt. Er saß auch selbst am Steuer. Laureen McDonald, Angela Scott, Sylvia Stipplefield sowie Dave Donovan, Roy Walker, Jerry McCann und Arthur Broom saßen bereits im Bus.
    Es fehlten nur noch Carla Berg und Odetta Harrison, dann konnte die Fahrt beginnen. Knight hatte den Kleinbus vor Odettas kleinem Haus angehalten und hupte dreimal kurz.
    Drinnen im Haus sagte Odetta: »Da sind sie. Nach Cedric kannst du deine Uhr stellen. Komm, Darling. Wir wollen die andern nicht warten lassen.«
    Carla pinselte noch etwas Rouge auf ihre Wangen. Sie stand vor dem großen Spiegel in der Diele.
    »He!« lachte Odetta. »Was soll die Kriegsbemalung? Du bist schön genug. Was hast du vor? Willst du allen unseren Männern den Kopf verdrehen?«
    »Gehört einer von denen dir?« fragte Carla schelmisch.
    Odetta schürzte die Lippen. »Ich mag sie alle – mehr oder weniger. Kann mich für keinen von ihnen entscheiden. Vermutlich liegt das daran, daß ich sie schon zu lange kenne, deshalb reicht es nur für eine gute Freundschaft.«
    Knight hupte wieder.
    »Bist du’s endlich?« fragte Odetta.
    »Ja«, sagte Carla.
    »Dann komm.«
    Die beiden Mädchen verließen das Haus. Odetta Harrison schloß sorgfältig ab und winkte dann den Kegelfreunden. »Hu-uh, da sind wir!«
    »Wurde auch langsam Zeit«, rief Knight mit gespielter rügender Miene. Wie schon am Vortag, war Carla Berg wieder der Mittelpunkt. Donovan, Walker, McCann und Broom wollten, daß Carla sich zu ihnen setzte.
    Schließlich machte Dave Donovan das Rennen. Er blickte amüsiert in die Runde und raunte Carla dann zu: »Ich bin sicher, es wird eine nette Fahrt werden.«
    »Wie weit ist es denn bis zu dieser Burg?« wollte Carla wissen.
    »Etwa zwanzig Minuten. Da braucht Cedric nicht mal besonders kräftig auf die Tube zu drücken. Haben Sie eine ruhige Nacht verbracht, Carla?«
    »Ja, warum?«
    »Nicht an den bösen Geist gedacht, dem wir heute begegnen werden?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Sie lieben es wohl, überrascht zu werden.«
    »Das kommt darauf an«, erwiderte Carla.
    Cedric Knight brachte den Motor auf Touren. Donovan betätigte sich als Fremdenführer. Er erklärte der Deutschen die Bauwerke, an denen sie vorbeikamen und sie erfuhr von ihm, daß die Stadt schon in vorrömischer Zeit eine Siedlung der Briten gewesen war. »Die Römer«, fügte Donovan seinen Ausführungen hinzu, »gründeten dann den Ort Glevum, dessen Anlage noch heute in der Altstadt mit ihren sich rechtwinkelig kreuzenden Straßen sichtbar
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