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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken
Autoren: Friedrich Tenkrat
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damit beginnen, die Menschheit zu peinigen. Es ist der Sinn deines verderbten Lebens.«
    »Ich kann mich ändern, Sinclair. Gib mir die Chance, es dir zu beweisen.«
    Ich schüttelte unerbittlich den Kopf. »Nichts zu machen.«
    »Was hast du mit mir vor?« fragte mich das Wesen aus dem Schattenreich bestürzt.
    »Du weißt es!«
    »Ich flehe dich an, erspar mir das!«
    »Hat dich schon mal das Flehen eines Menschen gerührt?«
    »Teufel, ich hätte deinen Freund umbringen sollen!« kreischte das Biest zornig. »Und dich dazu.«
    »Das hast du versäumt«, sagte ich frostig. »Nun bin ich am Drücker.«
    »Läßt sich denn keine Vereinbarung treffen?«
    »An die du dich dann nicht hältst?« gab ich kopfschüttelnd zurück. »Das kommt nicht in Frage. Du hast auf dieser Welt ausgespielt. Du hast hier nichts mehr zu suchen, deshalb wünsche ich, daß du auf der Stelle zur Hölle fährst. Eine Rückkehr soll dir für alle Zeiten verwehrt sein. Möge Asmodis dich für das jämmerliche Schauspiel, das du hier auf Erden gegeben hast, zur Rechenschaft ziehen!«
    »Nein!« kreischte der Unhold entsetzt.
    Ich kenne die Gesetze der Hölle. Sie sind grausam.
    Der magische Schatten würde nach ihnen gerichtet werden.
    Mit einemmal bebte die Erde. Knirschend und krachend spaltete sie sich. Blutrotes Feuer loderte mir entgegen. Die Hitze nahm mir den Atem. Ich wich zurück, während die Erde unter mächtigem Getöse immer weiter aufklaffte.
    Schwefeldämpfe füllten den Raum. Ich sah den magischen Schatten. Er stand wankend am Rand des Höllenspalts. Verzweifelt versuchte er, den Sturz in die unauslotbare Tiefe zu verhindern.
    Doch mein Wille, verstärkt durch die gläserne Zauberkugel brachte ihn immer mehr aus dem Gleichgewicht. Er ruderte mit seinen skelettierten Armen durch die Luft.
    »Ich will nicht!« brüllte er markerschütternd.
    »Fahr zur Hölle!« schrie ich.
    Er zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, machte einen unkontrollierten Schritt vorwärts. Das tosende Höllenfeuer warf einen roten Schein auf sein bleiches Totengesicht.
    Er kippte kreischend nach vorn. Für einen Augenblick schien er an unsichtbaren Fäden in der Luft zu hängen.
    Doch dann kappte jemand die Fäden, die den Knochenmann festgehalten hatten, und er fiel hinein in den heißen, weit aufklaffenden Rachen, der ihn sofort verschlang.
    Sein Schrei hallte mir aus dem weit aufgerissenen Höllenschlund grauenvoll entgegen.
    Die Welt war einen ihrer Peiniger endgültig los.
    An eine Rückkehr des magischen Schattens war nicht mehr zu denken. Er hatte den Auftrag der Hölle nicht zur Zufriedenheit des Fürsten der Finsternis ausgeführt.
    In den Dimensionen des Schreckens kannte man dafür nur eine Strafe: den Tod.
    Ich stand unschlüssig vor dem fauchenden Höllenrachen. Die gläserne Zauberkugel hätte mir in meinen weiteren Kämpfen gegen das Böse wertvolle Dienste leisten können.
    Aber mich schauderte bei dem Gedanken daran, was geschehen würde, wenn die Kugel einem mächtigen Dämon in die Hände fallen würde.
    Sofort stand mein Entschluß fest. Ich mußte die Kugel vernichten, damit niemand mehr mit ihrer Hilfe der Menschheit Schaden zufügen konnte. Mit großer Kraft schleuderte ich die gläserne Kugel in das Höllenfeuer hinein, dessen Hitze das Glas zum Schmelzen bringen und innerhalb weniger Sekunden auflösen würde.
    Kaum war die Kugel in die Dimensionen des Grauens eingetaucht, da schloß sich der Höllenschlund.
    Geblendet vom Feuer wandte ich mich um.
    Die Hitze hatte mir den Schweiß aus den Poren getrieben. Ich wischte die glänzenden Perlen von meiner Stirn und hörte, wie Suko zu Carla Berg sagte: »Nun ist es überstanden.«
    Wir verließen gemeinsam die Gewölbe der Burg, holten Herb Scatwell und brachten ihn zu Inspektor Grey, damit dieser den Verbündeten des magischen Schattens vor ein irdisches Gericht stellte.
    ENDE
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