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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken
Autoren: Friedrich Tenkrat
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müssen?
    Im Laufen öffnete ich meinen Spezialkoffer und reichte meinem Freund die Gnostische Gemme. »Hier«, sagte ich. »Für alle Fälle.«
    Der Gang, durch den wir schritten, war endlos. Es gab immer wieder Abzweigungen, die uns vor eine Entscheidung stellten. Ich versuchte mich an Herb Scatwells Worte zu erinnern, doch sie hafteten nicht mehr in meinem Gedächtnis. Sie waren weg. Wie ausgelöscht.
    Suko ging es genauso.
    Da wußte ich, daß wir vom magischen Schatten bereits manipuliert wurden. Ich kämpfte gegen seinen Einfluß an. Suko machte mich darauf aufmerksam, daß wir im Kreis liefen.
    Er konnte sich an eine Stelle erinnern, an der wir schon mal vorbeigekommen waren. Ich hatte es vermutet. Der magische Schatten spielte mit uns. Er leitete uns in die Irre, ließ uns immer wieder an ihm vorbeilaufen.
    Damit sollte es jetzt ein Ende haben.
    Ich konzentrierte mich auf mein geweihtes Silberkreuz, und plötzlich konnte ich mich wieder an den Weg erinnern, den uns Herb Scatwell beschrieben hatte. Von diesem Moment an gelang es unserem Gegner nicht mehr, uns zu gängeln, aber das war noch lange kein Grund, in Jubelschreie auszubrechen.
    Er baute für uns dieselbe Falle wie für Carla Berg auf.
    Wir gelangten in einen Raum. Kaum hatten wir unseren Fuß hineingesetzt, donnerte hinter uns die Tür ins Schloß. Suko drehte sich um. Er packte die Klinke. Die Tür ließ sich nicht mehr öffnen.
    Mein Freund wuchtete sich dagegen, doch die schwere Tür hielt seinem ungestümen Ansturm stand. Gelächter erfüllte mit einemmal den Raum. Es klang schaurig und spöttisch.
    »Willkommen in meinem Heim!« rief uns eine schrille Stimme höhnisch zu.
    Suko schwang die Fäuste hoch. »Wo bist du, du Teufel?« schrie er schneidend.
    »Ich werde mich später um euch kümmern. Im Augenblick habe ich Wichtigeres zu tun!« kam es zurück.
    »Zeig dich, du verdammter Feigling, damit ich dir den Schädel einschlagen kann!« rief Suko.
    »Ihr werdet in mir euren Meister finden!« verkündete uns der magische Schatten. »Ich werde mir für euch ein qualvolles Ende einfallen lassen. Ihr hättet meine Warnung beachten sollen. Ihr hattet die Chance, Gloucester zu verlassen. Euer Starrsinn wird euch nun zum Verhängnis.«
    »Noch sind wir nicht erledigt!« sagte Suko.
    »Das kommt sehr bald«, erwiderte der Unhold.
    »Wir fürchten dich nicht, du halbe Portion.«
    »Ich lasse mich von einem Narren wie dir nicht reizen, Suko. Du hast meine Macht bereits zu spüren bekommen.«
    »Alles bloß Geisterbahneffekte!« maulte der Chinese.
    »Ich kann auch anders!«
    »Beweise es!«
    »Das werde ich. Zu gegebener Zeit.«
    Stille. Der magische Schatten hatte die Verbindung zu uns abgebrochen. Suko stampfte mit dem Fuß auf. »Verdammt.«
    Ich entnahm meinem Spezialkoffer ein Stück magische Kreide, schob Suko beiseite und trat an die Tür. Mein Freund sah mir schweigend zu, wie ich die Tür mit verschiedenen Symbolen bemalte.
    Als ich mit meiner Kritzelei fertig war, trat ich einen Schritt zurück und wartete gespannt auf die Wirkung. Sie setzte sofort ein. Das Gute kämpfte gegen die Macht des Bösen.
    Ein Knistern und Knacken geisterte über die Tür, und plötzlich war die magische Sperre zerstört. Wir hörten sie bersten. Sukos Hand legte sich auf die Klinke.
    Die Tür ließ sich öffnen, als wäre sie niemals verschlossen gewesen. Mein Freund grinste mich zufrieden an. »Einfach phänomenal, wie du das hingekriegt hast, John.«
    »Gelernt ist eben gelernt«, gab ich zurück. Dann verließen wir den Raum, ehe der magische Schatten uns darin ein zweitesmal festsetzen konnte.
    Ein winkeliger Gang führte uns in jenen Raum, in dem sich der magische Schatten mit Carla Berg aufhielt. Das Gesicht des hübschen Mädchens war von Mitleid verzerrt.
    Sie konnte anscheinend etwas sehen, das uns verborgen blieb. »Nein!« stöhnte die Deutsche schockiert. »Gütiger Himmel, nein. Diese armen, armen Menschen!«
    Ich entdeckte die gläserne Kugel. Sie schien in der Luft zu schweben. Darüber hing ein glühendes Augenpaar das zornlodernd auf mich gerichtet war.
    Carla Berg konnte sich nicht bewegen. Mit weit aufgerissenen, tränenverhangenen Augen erlebte sie eine grauenvolle Szene mit. Ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch.
    Sie hatte keine Ahnung, daß wir da waren, befand sich ganz im Bann des Unheimlichen. Plötzlich fegte ein Sturm durch den Raum. Ich stemmte mich dagegen, um von ihm nicht niedergerissen zu werden.
    Mühsam kämpfte ich mich durch
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