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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ebenso hübsch wie Carla. Sie war ein vielbeschäftigtes Fotomodell und hatte Carla, die Mannequin von Beruf war, während einer Modeschau in Deutschland kennengelernt. Aus der kurzen Bekanntschaft entwickelte sich zunächst eine Brieffreundschaft, der gegenseitige Einladungen folgten.
    Inzwischen war Odetta mindestens sechsmal in Düsseldorf gewesen und Carla hatte ihre wenigen freien Tage ebensooft bei Odetta in Gloucester verbracht.
    Wieder einmal war Carla Berg für eine Woche nach England gekommen, und Odetta hatte sie mit Vergnügen ihren Kegelfreunden vorgestellt.
    Jetzt lachte Odetta. »Ich hatte ja keine Ahnung, daß du so gut kegeln kannst, Darling. Du warst eine echte Stütze für unsere Mannschaft.«
    Carla zwinkerte belustigt. »Vielleicht habe ich noch mehr Fähigkeiten, von denen du nichts weißt.«
    Cedric Knight, ein erfolgreicher Makler, brachte auf einem Chromtablett zehn gefüllte Sektflöten. Er ging damit, als würde er über Eier schreiten, hatte die Zunge zwischen die unregelmäßigen Zähne geklemmt und rief, als er die Mitglieder des Kegelklubs erreichte: »Vorsicht, sonst seid ihr alle gebadet!«
    »Oho!« jubelte Dave Donovan, der sich seine Brötchen als Innenarchitekt verdiente. »Sekt zur Feier des Tages. Das lasse ich mir gefallen.«
    Knight lachte. »Nicht so stürmisch, Freunde. Es ist für jeden ein Glas da.«
    Sie tranken auf Carlas Wohl. Roy Walker, ein junger, wohlhabender Baustoffhändler, brachte sogar einen Toast auf die Deutsche aus.
    Knight sagte zu Carla: »Sie kommen doch morgen mit, nicht wahr?«
    Carla schaute ihn erstaunt an.
    Odetta schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Großer Gott, ich hab’ ja ganz vergessen, dir davon zu erzählen, Darling. Cedric hat für uns eine kleine Besichtigungstour arrangiert. Wir wollen uns eine alte Burg ansehen. Du kommst doch mit, nicht wahr?«
    »Gern, wenn ich darf«, sagte Carla erfreut.
    Knight lachte aus vollem Halse.
    »Wenn sie darf. Mein liebes Kind, Sie müssen mitkommen. Sie müssen!«
    »Haben Sie schon mal ein Gespenst gesehen, Carla?« fragte Dave Donovan grinsend.
    »Zum Glück nein«, antwortete das blonde Mädchen.
    »Nun, dann machen Sie sich morgen auf eine solche Begegnung gefaßt.« Odetta winkte ab. »Er redet mal wieder Quatsch, Darling.«
    »Na hör mal, jedes englische Schloß, das ein bißchen was auf sich hält, hat doch ein eigenes Gespenst, oder nicht?« sagte Donovan.
    Knight trank seinen Sekt aus und sagte: »Also ich war schon mal da, aber ein Gespenst ist mir nicht über den Weg gelaufen.«
    »Was nicht ist, kann noch werden«, kicherte Donovan.
    »Laßt ihn reden«, sagte Odetta. »Er hat eine rege Fantasie.«
    Donovan nickte lachend. »Das werden wir morgen ja sehen.«
    ***
    Blut in den Augen der Madonna!
    Ich hörte George Holding neben mir aufgeregt keuchen und wandte den Kopf. Er starrte das Gemälde mit weit aufgerissenen Augen an. Ich merkte es an seinen Pupillen, daß mit ihm eine gefährliche Veränderung vorging.
    Sein Blick war auf die Augen der Madonna gerichtet, die ihn zu hypnotisieren schien. Die geheimnisvolle Kraft, die ihn erneut unterjochen wollte, ging von diesem Bild aus.
    »Suko!« rief ich hastig.
    »Ja, John?«
    »Kümmere dich um Holding!«
    Der Mann hatte bereits das Bewußtsein verloren. Seine Züge waren schlaff und ausdruckslos. Suko warf sich auf ihn. Er umklammerte George Holding mit seinen kräftigen Armen.
    George Holding stieß ein wütendes Gebrüll aus. Er hatte tatsächlich eine andere Stimme bekommen. Aus ihm schrie ein Dämon. »Nimm deine dreckigen Pfoten von mir, du verdammtes Schlitzauge!« plärrte Holding. »Ich bringe dich um, wenn du mich nicht auf der Stelle losläßt.«
    So konnte man Suko nicht kommen. Er hörte nicht auf die Drohungen und setzte seine ganze Kraft ein.
    Holding heulte wutentbrannt auf. Er bog sich nach hinten und versuchte, aus der Umklammerung herauszukommen. Er spuckte Suko ins Gesicht, trat ihn gegen das Schienbein, beschimpfte und beleidigte ihn.
    »Er entwickelt Bärenkräfte, John!« keuchte mein Partner.
    »Da staunst du, was?« lachte Holding haßerfüllt. »Ich werde dich zu Brei schlagen, Gelbhaut!«
    »Tu etwas, John!« schrie Suko. »Ich fürchte, ich kann ihn nicht mehr lange festhalten.«
    »Ich mache euch fertig, ihr Drecksäcke!« geiferte Holding.
    Ich sah, wie die Hände meines Freundes allmählich auseinanderglitten. Ich mußte schnellstens handeln. Größte Eile war geboten. Ich wandte mich dem Bild zu.
    Es
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