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0032 - Ausflug in die Unendlichkeit

0032 - Ausflug in die Unendlichkeit

Titel: 0032 - Ausflug in die Unendlichkeit
Autoren: Clark Darlton
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wurden die Wachtruppe der Springer. Sie lebten davon, ihren Artgenossen auf deren Wunsch hin zu Hilfe zu eilen und notfalls für sie zu kämpfen.
    Diesmal jedoch handelte Topthor auf eigene Initiative. Er starrte auf den vordersten Bildschirm. Er zeigte einen grünblauen Planeten mit allen Anzeichen einer blühenden Zivilisation. Kontinente lagen eingebettet in blaue Meere. Weiße Wolkenbänke lagerten über den Landstrichen und verbargen Einzelheiten.
    Das riesige Wesen mit den menschlich anmutenden Gesichtszügen nickte und hieb mit der klobigen Hand auf einen Knopf. Sofort leuchtete ein anderer Bildschirm auf. Das Gesicht eines anderen Überschweren erschien. „Sie wünschen, Topthor?"
    „Da unten auf dem Planeten drei dieses Systems also soll es sein? Hm, merkwürdig. Und wir erfahren es erst heute."
    „Sie nennen sich Terraner", half der andere aus. „Seit einigen Jahren erst kennen sie die Raumfahrt, und schon schicken sie sich an, uns ins Geschäft zu pfuschen. Sie unterhalten bereits interstellare Handelsverbindungen."
    „Ich weiß, Grogham. Die Funksprüche unserer Brüder waren ja deutlich genug. Soweit ich mich entsinne, haben Orlgans und Etztak ausführliche Berichte ausgetauscht, die wir mithören konnten. Sie haben uns zwar nicht um Unterstützung gebeten, aber die Gesetze verbieten unser Eingreifen keineswegs, wenn es für eine andere Händlergruppe keinen Schaden verursacht."
    Sie unterhielten sich in dem üblichen Interkosmo, das von allen raumfahrenden Völkern des Imperiums gesprochen wurde. Grogham strich sich über den Bart, der ihn älter erscheinen ließ, als er in Wirklichkeit sein mochte.
    „Die letzten Berichte besagen, daß Orlgans und Etztak genug damit zu tun haben, diesen Beauftragten des Terraners Perry Rhodan zu fangen, der sich auf einem Eisplaneten, etwa dreihundert Lichtjahre von hier, verschanzt hat. Warum sollten wir in der Zwischenzeit nicht mal hier nachsehen - denn schließlich ist dieser Planet drei ja die Ursache der ganzen Aufregung. Vielleicht können wir ein Geschäft machen."
    Topthor wurde von einer Sekunde zur anderen eiskalt.
    „Hier wird kein Geschäft gemacht, Grogham. Hier nicht! Sie scheinen nicht begriffen zu haben, daß uns zum erstenmal eine ernsthafte Konkurrenz entstanden ist. Dieser Rhodan hat im Verlauf von einem Jahrzehnt aus einem rückständigen Planeten eine interstellare Macht geschaffen. Seine Schiffe greifen uns an. Er hat uns, den Springern, damit den Krieg erklärt. Und warum? Nur weil wir versuchten, ihm ein wenig in die Karten zu gucken."
    „Nicht wir", verbesserte Grogham pedantisch, „sondern Orlgans. Er kaperte mehrere Schiffe Rhodans, um die Leute auszuhorchen. Wenn Sie das als einen freundlichen Akt bezeichnen wollen ..."
    „Ruhe!" brüllte Topthor - und wenn der zehn Zentner schwere Koloß brüllte, erzitterten selbst die Bildschirme weit entfernter Schiffe. So war es kein Wunder, daß Grogham erschrak. Schließlich war er nur Kommandant eines Schiffes, das zu Topthors Handels- und Kampfflotte gehörte.
    „Was meinen Sie, was mich diese Kleinigkeiten interessieren? Glauben Sie, ich habe den weiten Flug unternommen, um mich in die Angelegenheiten anderer Händlersippen zu mischen oder ihnen gar zu helfen? Wenn es dabei etwas zu verdienen gibt, meinetwegen, aber bisher haben weder Orlgans noch Etztak um Hilfe gebeten. Und bezahlt wird nur verlangte Hilfe." Grogham schien ratlos. „Warum kamen wir dann, Topthor? Ich habe noch niemals erlebt, daß Sie etwas grundlos getan haben ..."
    „Sehr gut beobachtet", lobte Topthor geschmeichelt. „Ich tue niemals etwas umsonst. So auch diesmal nicht. Ich habe die Meldungen unserer inzwischen ausgeschalteten Spionage-Roboter und der Station auf denn Mond Titan genau verfolgt. Rhodan wird mit Etztak nicht fertig, wenn dieser auf den Gedanken kommen sollte, uns oder andere Kampfeinheiten anzufordern - womit er zögert, weil es Geld kostet. Also plant Rhodan, sich selbst die notwendigen Waffen zu beschaffen, um insbesondere Etztak niederzuringen. Und wo will er sich die beschaffen?"
    Grogham wußte es nicht. „Aber ich weiß es!" triumphierte der Kommandant der Flotte. „Zwar spricht man nur mit einer gewissen Skepsis von dem Planeten des ewigen Lebens, man raunt von seiner Existenz, aber niemand weiß, ob die Sage einen realen Hintergrund besitzt. Ich bin gewohnt, jeder Sage einige Tropfen Wahrheit zuzutrauen also auch dieser."
    „Der Planet des ewigen Lebens?" murmelte Grogham ungläubig.
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