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0032 - Ausflug in die Unendlichkeit

0032 - Ausflug in die Unendlichkeit

Titel: 0032 - Ausflug in die Unendlichkeit
Autoren: Clark Darlton
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Zeit und Raum Rhodan gefolgt war, um das Geheimnis der Unsterblichkeit zu finden. Nun, das Geheimnis selbst war ein solches geblieben, aber es hatte ihm das Geschenk der Lebensverlängerung gegeben, weil er alle Rätsel gelöst hatte. Auch Bully wurde davon betroffen, und er war somit wenigstens für die kommenden sechzig Jahre die Sorgen los, wie er ein Weißwerden seiner herrlich roten Haarborsten vermeiden könnte.
    Und damals hätten sie niemals den Planeten entdeckt, der ihren Augen unsichtbar ganz in der Nähe seine Bahn zog, wenn es sich nicht bemerkbar gemacht hätte. In einer Halle der STARDUST war plötzlich ein monströses Etwas materialisiert, das man nur mit Hilfe größten technischen Einsatzes unschädlich machen konnte. Dazu hatte der Unbegreifliche homerisch gelacht, als bedeutete das alles für ihn nichts anderes als einen Spaß. Und Rhodan hatte sehr bald begriffen, daß es in der Tat so war.
    Aber er hatte noch etwas anderes begriffen. Es hatte ihm mit Hilfe eines Fiktiv-Materietransmitters das Ungeheuer ins Schiff teleportiert. Und genau das war es, warum er nun nach Wanderer zurückgekehrt war. Er wollte es bitten, ihm einen solchen FMT zur Verfügung zu stellen - vielleicht sogar zwei. Es konnte keine vollkommenere Waffe geben.
    „Wir werden Wanderer finden", verscheuchte Rhodan Bullys Bedenken. „Ich weiß nur nicht, wie lange es dauern wird." Er entsann sich, wie er damals mit ihm gesprochen hatte. Eigentlich war es ein freundschaftliches Gespräch gewesen. „Alter Freund", so hatten sie sich gegenseitig genannt. Es hatte eben Humor. „Gib die dritte Alarmstufe durch. Es ist immerhin möglich, daß wir mit einigen harten Späßen empfangen werden."
    Bully nickte und begab sich in die Funkzentrale, um von dort aus alles Nötige zu veranlassen. Rhodan blieb allein in der geräumigen Zentrale zurück. Er stand da und starrte verloren auf den Bildschirm, der nichts anderes als weit entfernte Sterne zeigte. Keine Spur von Wanderer, dem Lebensplaneten, auf dem es hauste und sich seiner Unsterblichkeit wegen unendlich langweilte.
    „Hallo Darling!"
    Es war Rhodan, als träfe ihn der Schlag. Unter den fünfhundert Besatzungsmitgliedern gab es natürlich auch Frauen und Mädchen, aber er konnte sich nicht entsinnen, jemals mit einer von ihnen intimere Beziehungen unterhalten zu haben. Alle sahen in ihm den Kommandanten, den harten, humorvollen, aber auch unnahbaren Kommandanten. Und nun...
    Er fuhr herum und starrte in das Gesicht einer Frau. Irgendwie kam ihm das Gesicht bekannt vor. Er mußte es schon einmal irgendwo gesehen haben.
    „Aber Darling, kennst du mich denn nicht mehr?"
    Die Stimme war einschmeichelnd und liebkosend, gleichzeitig klang sie lockend und fordernd. Das Gesicht war nicht gerade unschuldig zu nennen, aber es besaß einen gewissen Liebreiz, dem auch Rhodan sich nicht verschließen konnte. Aber er wußte ja, daß er keinem wirklichen Menschen gegenüberstand, sondern nur einer geschickten Materie-Gedanken-Spiegelung des Unsterblichen.
    „Hallo, Madam", ging er also auf den Scherz des Großen ein. „Sie kommen im Auftrag meines alten Freundes, nehme ich an. Bitte, nehmen Sie Platz."
    „Aber Darling, seit wann so förmlich?"
    Sie trat auf ihn zu und legte ihre schlanken Arme um seinen Nacken. Rhodan spürte die Wärme ihres Körpers und war unfähig, sich zu rühren. Wie erstarrt blieb er stehen und atmete den Duft der schönen Frau ein. Sie trug ein Kleid, das nur aus einem sarongähnlichen Umhang zu bestehen schien. „Ähem", räusperte sich Rhodan ungeschickt. Er hatte nicht viel Erfahrung im Umgang mit Frauen, schon gar nicht mit Frauen, die überhaupt nicht existierten. Doch war die Nähe dieser körperlichen Erscheinung genauso real wie damals die des grauenhaften Ungeheuers. Immerhin hatte es seine Taktik geändert und war von Ungeheuern zu Frauen übergegangen. Ein beträchtlicher Sprung - unter Umständen.
    „Nun?" machte die Schöne und lächelte verführerisch. „Du gehst wohl nicht oft ins Kino, was?"
    „Selten", gab Rhodan zu und wußte plötzlich, wer da aus dem Nichts in seine Zentrale gekommen war.
    Der Unsterbliche hatte in seiner Erinnerung geforscht und den flüchtigen Eindruck an einen längst vergessenen Film gefunden - und materialisiert. Darum also kam sie ihm so bekannt vor.
    „Perry!" sagte sie plötzlich und umarmte Rhodan so stürmisch, daß er keine Bewegung der Abwehr machen konnte, obwohl er sich das für einen solchen Fall fest
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