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003 - Der Hexer von Sumatra

003 - Der Hexer von Sumatra

Titel: 003 - Der Hexer von Sumatra
Autoren: A.F.Morland
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häßlichen Sägezähne haben?
    Die Sektflasche war natürlich zerbrochen. Darren O’Donnell griff nach der zweiten. Abermals schlug er zu. Das Glas zerplatzte. Sekt spritzte durch die Gegend und rann an Muanas nacktem Körper herunter.
    In seiner Panik versetzte ihr O’Donnell einen Tritt. Sie ließ ihn los. Er startete sofort, hetzte zur Tür und wollte sie aufreißen, doch das ging nicht.
    »Du entkommst uns nicht«, sagte Muana gelassen.
    »Du bist dem Tod geweiht«, sagte Marba.
    Er riß und rüttelte verzweifelt an der Türklinke. Er trommelte mit den Fäusten gegen das Holz und brüllte lauthals um Hilfe, doch nichts von dem drang nach draußen.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Muana. »Ergib dich in dein Schicksal.«
    »Lehn dich nicht dagegen auf, es nützt dir nichts«, sagte Marba.
    O’Donnell wandte sich zitternd um. Die Mädchen kamen näher.
    Immer näher. »Weg!« schrie der Millionär. »Bleibt mir vom Leibe, ihr Teufel!«
    Muana blieb stehen. Marba sprang auf ihn zu. Er warf sich zur Seite. Verstört sah er ihren weit aufgerissenen Mund und die häßlichen gelben Sägezähne. Und dann spürte er einen wahnsinnigen Schmerz in der Schulter.
    Als Marbas Kopf hochruckte, bemerkte er, wie sein Blut von ihren Lippen tropfte. Das raubte ihm beinahe den Verstand. Er wuchtete sich vorwärts. Muana wollte ihn abfangen, doch er stieß ihre kalten Hände zur Seite und jagte durch den Raum, auf den Balkon zu.
    Die Tür war geschlossen.
    O’Donnell erreichte sie.
    Auch sie ließ sich nicht öffnen. Da hieb er mit den Fäusten gegen das Glas. Er wollte es einschlagen, doch es hielt seinen kraftvollen Schlägen sonderbarerweise stand.
    O’Donnell wunderte nichts mehr.
    Er hörte die Mädchen lachen und kreiselte herum.
    Marba leckte sich sein Blut von den Lippen. Der Schmerz in seiner Schulter pochte heftig. Himmel, hilf! dachte der Millionär verzweifelt. Laß mich hier nicht umkommen!
    Er war in diesem Raum gefangen. Wie sollte er den Furien entkommen? Sie waren stark. Sie waren unverwundbar.
    »Bitte, laßt mich leben!« flehte der Millionär.
    Dafür hatten die Mädchen nur ein mitleidiges Lächeln.
    »Ich gebe euch Geld!« schrie Darren O’Donnell. »Ich bin reich! Ihr könnt jede Summe nennen!«
    »Wir haben kein Interesse an Geld, Darren-Liebling«, sagte Marba kalt.
    »Wir wollen dich«, sagte Muana. »Ist es nicht schön, wenn man um seiner selbst willen geliebt wird?«
    Abermals griffen die Mädchen ihn an. Er wehrte Muana ab. Doch Marba, die den Geschmack seines Blutes schon in ihrem Mund hatte, legte eine Wildheit an den Tag, der er nichts entgegenzusetzen wußte.
    Wieder biß sie ihn.
    Erneut brüllte er auf.
    Muana griff ein. Die Mädchen zwangen ihn in die Knie. Ein Biß in den Nacken bereitete seinem Leben schließlich ein Ende.
    ***
    Harold Dench war von Beruf Sohn. Sonst nichts. Das reichte. Er hatte einen fleißigen Vater, der mit seinen weitverzweigten Geschäften ein Vermögen machte und kaum Zeit fand, das viele Geld, das hereinkam, wieder unter die Leute zu bringen. Deshalb half ihm Harold dabei.
    Er war ein gelackter Schönling. Ein Snob. Er glaubte, die Frauen von siebzehn bis siebzig müßten in Ohnmacht fallen, wenn er ihnen ein Lächeln schenkte. Seine meisten Erfolge auf diesem Gebiet hatte er sich mit Geld erkauft. Er liebte keine Schwierigkeiten. Gab es mal welche, dann räumte er sie mit Geld aus der Welt.
    An diesem Abend hatte er sich auf Myrna Maddox fixiert.
    Er hatte die tizianrote, elegante Frau, die seine Mutter hätte sein können, in der Hotelbar angesprochen und sich bei ihr echte Chancen ausgerechnet.
    Myrna Maddox hatte die Urlaubsreise zwar in der Hoffnung angetreten, männliche Bekanntschaften zu schließen, aber Harold Denchs siegessichere Art gefiel ihr nicht. Es war nicht seine Jugend, die sie störte, nein, sie hätte ganz gern mal einen jungen Liebhaber gehabt. Es war das eitle, pfauenhafte Getue von Dench, das sie nervte.
    Myrna, eine große, schlanke Frau, äußerst attraktiv und seit vier Jahren verwitwet – ihr Mann hinterließ ihr eine Warenhauskette –, musterte Harold Dench geringschätzig.
    »Geben Sie sich keine Mühe, Mr. Dench. Aus uns beiden wird nichts.«
    »Das können Sie doch jetzt noch nicht wissen, meine Liebe«, sagte Harold Dench leidenschaftlich.
    »Warum suchen Sie sich nicht ein anderes Opfer?«
    »Wie kommen Sie denn auf diese häßliche Bezeichnung? Opfer. Wie das klingt. Als hätte ich Gott weiß was mit Ihnen vor.«
    »Ich weiß,
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