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003 - Der Hexer von Sumatra

003 - Der Hexer von Sumatra

Titel: 003 - Der Hexer von Sumatra
Autoren: A.F.Morland
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schloß. Auf fast zwei Meter waren die Felswände schon aufeinander zugerückt, an manchen Stellen war die Entfernung schon geringer.
    Mr. Silver warf sich mit seinem Silberkörper zwischen die Wände. Er stemmte sich von Fels zu Fels. Er stoppte die Bewegung.
    Waagrecht lag er über dem Abgrund, und er rief den Gefangenen zu, sie sollten an der engsten Spaltenstelle wie in einem Kamin hochzuklettern versuchen.
    Während das Trio daranging, Mr. Silvers Rat zu befolgen, lenkte ein grünes Leuchten im Hintergrund der Höhle meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich setzte mit einem weiten Satz über die Spalte und hastete weiter, auf das grüne Leuchten zu, denn dort erwartete ich, Barsok anzutreffen.
    Ich irrte mich nicht.
    Das grüne Leuchten ging von ihm aus.
    Er starrte mich mit seinen rot umränderten, gelb glühenden Augen haßerfüllt an. Ich riß meinen Revolver aus der Schulterhalfter. Da schleuderte mir Barsok ein steinernes Gewitter entgegen. Es hagelte Felsbrocken aller Größen. Ich warf mich in eine Nische.
    Wenn ich das nicht so geistesgegenwärtig getan hätte, hätten mich die donnernden Gesteinsmassen unter sich begraben.
    Barsok schien nicht gesehen zu haben, daß ich mich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Er brach in ein schallendes Gelächter aus, das mich erschauern ließ. Er glaubte, so leicht über mich triumphiert zu haben, doch ich wollte ihm zeigen, daß er sich verkalkuliert hatte.
    Kaum war der Gesteinshagel vorüber, da schnellte ich aus meinem Versteck.
    Ich richtete meinen Colt Diamondback auf den grünen Unhold mit den schlohweißen Haaren. Er hatte eine furchteinflößende Größe, doch ich hatte keine Zeit, mich vor ihm zu fürchten. Ich wollte ihn überraschen, und das gelang mir auch.
    Ehe er erneut gegen mich etwas unternehmen konnte, drückte ich zweimal ab. Die Schüsse krachten ohrenbetäubend laut. Ich sah, wie Barsok getroffen zusammenzuckte. Da, wo ihn meine geweihten Silberkugeln erwischt hatten, bildeten sich schwarze Flecken.
    Aus seinem Mund schoß mir eine sengende Feuerlohe entgegen.
    Ich ließ mich fallen. Die tödliche Hitze fegte über mich hinweg.
    Und wieder feuerte ich.
    Diesmal zielte ich auf die glühenden Augen. Der erste Treffer riß den grünen Riesen hoch. Er brüllte auf. Ich zog den Stecher sofort noch einmal durch. Barsok drehte sich. Blind hieb er um sich.
    Immer wieder raste Feuer aus seinem Maul. Er schlug gegen die Höhlenwände, daß sie erzitterten, und ich befürchtete, daß der Gang einstürzte.
    Noch lebte Barsok.
    Obwohl er mich nicht mehr sehen konnte, stampfte er auf mich zu. Jetzt war jede Sekunde kostbar. Der Colt war leer. Außerdem hätte ich Barsok mit geweihtem Silber allein nicht geschafft, und auch mein magischer Ring war zu schwach, um ihn zur Hölle zu schicken.
    Ich brauchte eine stärkere Waffe, und die trug ich um den Hals.
    Meinen Dämonendiskus.
    Vier Schritte war Barsok nur noch von mir entfernt. Mir stand der Schweiß auf der Stirn. Ich hakte die handtellergroße Scheibe von der Kette los. Die milchigsilbrige Scheibe wuchs zu ihrer dreifachen Größe an. Ich warf den Diskus mit großer Kraft. Die alles Böse vernichtende Scheibe zischte auf Barsok zu und traf ihn voll.
    Barsok fiel in sich zusammen. Er wurde zu einer grünen, schleimigen, brodelnden Masse, über der mein Dämonendiskus in der Luft hing. Ich brauchte nur meinen Arm auszustrecken und erreichte mit der Kraft meines Willens, daß die Scheibe zu mir zurückschwebte.
    Ich atmete erleichtert auf.
    Es hatte nicht geklappt mit den Plänen der Hölle, auf Sumatra eine schwarzmagische Konzentration zu errichten, und das erfüllte mich mit Genugtuung. Ich eilte zu Mr. Silver zurück. Mit dem Ende des Hexers hatten die Felswände aufgehört, sich aufeinander zuzubewegen. Mit vereinten Kräften schafften wir es, Sherry Hite, Cliff Stewart und Jack Mercury aus ihrer verzweifelten Lage zu befreien.
    Wir verließen die Höhle des Bösen.
    Draußen wandten wir uns um.
    Grüner, zäher Schleim floß aus der Öffnung. Noch brodelte und dampfte er, aber im hellen Licht des Tages erkaltete er rasch, verlor die grüne Farbe, wurde mehr und mehr schwarz und erstarrte schließlich zu einem unansehnlichen Klumpen, der keinerlei Ähnlichkeit mehr mit Barsok, dem Hexer von Sumatra, hatte…
    Wir blieben noch zwei Tage auf der Insel. Es ereignete sich nichts mehr. Wir hatten alle schwarzmagischen Kannibalen erwischt. Zufrieden kehrten wir nach London zurück. Meine Freundin Vicky Bonney
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