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003 - Der Hexer von Sumatra

003 - Der Hexer von Sumatra

Titel: 003 - Der Hexer von Sumatra
Autoren: A.F.Morland
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stieß aufgeregt hervor: »Lieber Himmel!«
    ***
    Wie viele schwarzmagische Kannibalen waren uns bekannt?
    Darren O’Donnell und Mort Messina konnten wir abhaken.
    Blieben noch Marba, Muana und Djalar. Wir beschlossen, uns zu trennen. Während sich Mr. Silver um Djalar kümmern wollte, sollte ich Marba und Muana im Auge behalten. Nur im Auge behalten, sonst nichts, damit sie nichts anstellen konnten. Ich sollte nur eingreifen, wenn sie versuchten, einen Menschen anzufallen. Ansonsten sollte ich sie lediglich beobachten und auf Mr. Silver warten.
    Gemeinsam wollten wir uns die beiden Killermädchen dann vornehmen.
    Das war geplant.
    Mr. Silver hastete davon.
    Ich hatte von ihm die Adresse der Mädchen bekommen und fuhr mit einem Taxi dorthin.
    Ein dreistöckiges Haus. Im ersten und zweiten Stock befanden sich Büroräume. Gegenüber ein Park, der auf einem Hügel angelegt war, von dessen Spitze aus ich direkt in die große Wohnung der beiden Mädchen sehen konnte. Ich mußte feststellen, daß sie nicht zu Hause waren, und das rief in mir ein mulmiges Gefühl hervor.
    Erstens deshalb, weil ich sie nicht unter Kontrolle hatte, und zweitens deshalb, weil sie in diesem Augenblick über einen Menschen herfallen konnten, ohne daß ich davon Kenntnis hatte und sie daran hindern konnte.
    Ich betrachtete nervös den schwarzen Stein meines magischen Ringes, der in der Form eines Pentagramms geschliffen war. Meine Miene war sorgenverhangen. Ich hätte viel darum gegeben, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, Marba und Muana aufzuspüren, doch dazu war ich nicht fähig, und selbst Mr. Silver gelang so etwas nicht immer.
    Warten.
    Es nagte an meinen Nerven, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich mußte mich damit abfinden.
    ***
    Myrna Maddox wartete in der Hotelhalle. Sie trug ein khakifarbenes Sommerkleid mit goldenen Knöpfen. Sie versuchte die Erinnerung an ihr Erlebnis in Darren O’Donnells Suite zu verdrängen.
    Um rascher darüber hinwegkommen zu können, hatte sie sich ja mit Djalar verabredet.
    »Warten Sie auf mich?« fragte jemand hinter ihr.
    Bevor sie sich noch umdrehte, wußte sie schon, um wen es sich handelte.
    »Tut mir furchtbar leid, Sie enttäuschen zu müssen, Mr. Dench.«
    »Wie wär’s mit einer kleinen Spazierfahrt? Wir könnten uns einen Wagen mieten und uns die Gegend ansehen.«
    »Sie sind sehr hartnäckig.«
    »Mein Vater hat ein Lieblingssprichwort. Es lautet: Beharrlichkeit führt zum Ziel.«
    »Nicht immer.«
    »Sagen Sie das nicht«, erwiderte Harold Dench und strich sich eitel über das glatte, pomadisierte Haar. »Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man bei einer Frau nur den richtigen Moment erwischen muß.«
    »Geben Sie sich keine Mühe, der kommt für Sie nie. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie aufhörten, mich fortwährend zu belästigen. Oder wollen Sie, daß ich mich über Ihr aufdringliches Benehmen beschwere?«
    »Gott behüte, nein.«
    »Also dann – guten Tag, Mr. Dench.« Myrna Maddox kehrte ihm forsch den Rücken zu. Sie hörte, wie er sich entfernte und war froh darüber.
    »Mrs. Maddox?« Eine andere männliche Stimme.
    Sie wandte sich wieder um. »Ja?«
    Ein Indonesier stand vor ihr. »Ich bin Djalar«, sagte er sehr, sehr freundlich.
    ***
    Sein Wagen stand vor dem Hotel. Er schlug vor, ihr zuerst die Umgebung von Medan zu zeigen. Man müsse den herrlichen Tag ausnützen, sagte er. Die Stadt könne man sich für den Abend aufheben.
    Myrna Maddox war damit einverstanden. Sie hatte Vertrauen zu dem sympathisch aussehenden Indonesier. Er mußte wissen, wie man die Gegend einem Fremden am effektvollsten präsentierte, und sie vertraute sich ihm voll an.
    Sie stiegen ein und fuhren los.
    Djalar sprach über seine Heimat.
    »Es ist ein Land endloser Kautschuk-, Tabak-, Palmenöl- und Teeplantagen«, sagte Djalar, »die sich mit grünen Reisfeldern und Dschungeln abwechseln. Sie werden es sehen, und ich bin davon überzeugt, daß es Ihnen gefallen wird, Mrs. Maddox.«
    »Sie lieben Ihre Heimat, nicht wahr, Mr. Djalar?«
    »Natürlich.«
    »Sind Sie auch stolz auf Ihr Land?«
    »Es gefällt mir hier. Ich könnte mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben. Ich habe hier meine Wurzeln, und niemand kann mich jemals verpflanzen. Ich bin mit dieser Insel verwachsen. Selbstverständlich bin ich nicht mit allem einverstanden, was hier geschieht, aber es wird sich in absehbarer Zeit einiges ändern.«
    Diese Worte klangen dumpf, irgendwie aggressiv, vielleicht auch bedrohlich.
    Myrna
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