Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
003 - Der Hexer von Sumatra

003 - Der Hexer von Sumatra

Titel: 003 - Der Hexer von Sumatra
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
keinen Augenblick lang ein Spiel«, gab ich zurück.
    »Das sagt man bloß so. Für uns ist es auch kein Spiel. Wir werden dich töten. Barsok kann einen Mann wie dich gut gebrauchen. Er wird dich nach England zurückschicken, und du wirst die schwarzmagische Seuche an deine Freunde weitergeben.«
    Mir graute vor einem solchen Schicksal. Aber konnte ich es noch von mir abwenden? Wenn ich mich ohne Muanas Erlaubnis bewegte, drückte sie ab. Nirgendwo stand geschrieben, daß sie es nicht tun würde. Die Mädchen konnten mich dann immer noch verschlingen.
    »Wo ist Barsok? Warum bin ich ihm noch nicht begegnet?« fragte ich.
    »Du wirst ihn sehen, sobald wir mit dir fertig sind.«
    »Wo hält er sich versteckt?«
    »Barsok braucht sich nicht zu verstecken. Er ist mächtig. Er wohnt in den Bergen. In der Höhle des Bösen.«
    »Warum bringt ihr mich nicht zu ihm?« fragte ich, denn ich hoffte, damit einen kurzen Zeitaufschub herauszuschinden.
    Muana grinste mich an. »Wir werden dich nicht zu ihm bringen, sondern zu ihm schicken.«
    Ich wußte, wie das ging. Auch Darren O’Donnell war von ihnen zum Hexer von Sumatra geschickt worden. Muana zog die Waffe zurück. Sie legte den Colt Diamondback auf den Boden, und mir war klar, was mir nun bevorstand. Es war soweit.
    Marba hielt mich fest.
    Sie überließ Muana den ersten Biß.
    Ich war so aufgeregt, daß sich um mich herum alles zu drehen begann. Ich hatte schreckliche Angst. Todesangst. Ich schäme mich nicht, dies zuzugeben. Jeder Mensch hätte in meiner Lage Angst gehabt. Jeder noch so große, hochdekorierte Held hätte jetzt gezittert.
    Es war keine Schande, daß ich es auch tat.
    Muanas Fratze näherte sich mir.
    Meine Nerven bebten.
    Die Todesangst verlieh mir beinahe übermenschliche Kräfte, und mit ihnen gelang es mir, mich von Marba loszureißen. Ohne zu überlegen, schlug ich mit dem magischen Ring zu. Ich traf das Mädchen unter der linken Brust, da, wo sich der schwarze Fleck befinden mußte. Der dünne Stoff ihrer Bluse würde die Kraft meines Ringes nicht schwächen, davon war ich überzeugt.
    Und es stimmte auch.
    Marba kreischte auf.
    Sie schnellte hoch, drehte sich entsetzt um die eigene Achse, wurde zu einem schwarzen Kreisel, der sich Sekundenbruchteile später auflöste. Dieser unverhoffte Erfolg gab mir Auftrieb. Und Muana machte er rasend vor Wut.
    »Du Hund!« schrie sie und warf sich auf mich.
    Ich versuchte aufzuspringen, schaffte es jedoch nicht. Muana stieß mich zu Boden. Ich wollte mich von ihr wegrollen, aber sie hielt mich fest. Ihre Faust traf meine Schläfe an der Stelle, wo sie mir vorhin den Colt angesetzt hatte. Ich war benommen, nahm alles nur noch wie durch einen trüben Schleier wahr. Muana fixierte meinen rechten Arm, damit ich ihr mit dem Ring nicht gefährlich werden konnte, und dann zuckte ihr Kopf auf mich zu. Ich sah die große Öffnung ihres Mundes, der mit mörderischen Sägezähnen gespickt war, und es schoß mir durch den Kopf: Nun schafft sie es doch noch!
    Aber ich irrte mich.
    Welch ein Glück.
    Ein schwerer Körper knallte gegen die Wohnungstür und brach sie auf. Mr. Silver erschien mit einem Paukenschlag auf der Szene.
    Er sah die Furie über mir, hetzte auf sie zu und riß sie zurück. Ich sah wieder klar und ich bemerkte, wie die Hände des Ex-Dämons zu Silber wurden.
    Gleichzeitig begriff ich, daß er Muana vernichten würde.
    »Tu’s nicht!« schrie ich, und der Ex-Dämon hielt inne.
    Aber er behielt das schwarze Wesen fest im Griff. »Was ist los mit dir, Tony? Hast du plötzlich etwa Mitleid mit ihr?«
    »Sie muß uns den Weg zu Barsok zeigen«, sagte ich hart.
    »Niemals!« kreischte das Mädchen. »Ich führe euch nicht zu ihm!«
    »Der Weg zur Höhle des Bösen ließe sich auch erfragen«, sagte ich. »Mit deiner Hilfe finden wir lediglich schneller zu Barsok.«
    »Er wird euch vernichten. Ihr seid wahnsinnig, wenn ihr denkt, euch mit ihm messen zu können. Niemand kann den Hexer von Sumatra bezwingen!«
    »Wie wir das Kunststück zuwegebringen, laß unsere Sache sein.«
    »Ihr könnt mich töten, aber ihr könnt mich nicht zwingen, euch zu Barsok zu führen!« geiferte das Weib.
    Ich hob meinen Colt Diamondback auf und steckte ihn in die Schulterhalfter. Dann trat ich vor Muana. Mr. Silver hielt sie fest.
    Ich ballte meine Rechte zur Faust, hob sie hoch und ließ Muana den Ring sehen. »Du hast erlebt, wie es Marba ergangen ist.«
    »Töte mich!« kreischte Muana. »Bring mich um, Tony Ballard! Barsok
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher