Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0029 - Ich, das Gift und Mister X

0029 - Ich, das Gift und Mister X

Titel: 0029 - Ich, das Gift und Mister X
Autoren: das Gift und Mister X Ich
Vom Netzwerk:
Di!«, unterbrach ich ihn heftig. »Mit Herzgeschichten ist nicht zu spaßen. Los, atmen Sie ganz tief durch. Ich werde den Arzt anrufen und…«
    Dwight Orlesville lächelte verzerrt.
    »No, no… bloß keinen Doc, Cotton!«, ächzte er. »Mit den Ärzten will ich… will ich nichts zu tun haben. Wenn die… wenn die einen erstmal unter die… die Fuchtel bekommen… geht’s auch… meistens bald… zu Ende, Cotton!«
    »Tief durchatmen, Di!«, befahl ich wieder, im stillen verfluchte ich den Aberglauben des Gangster, der mit verkrampftem Gesicht auf der Couch lag und mühsam nach Luft rang.
    »Ist schon wieder vorbei«, sagte er dann mit einem Mal. Seine Miene entspannte sich.
    Draußen auf der Straße quietschten die Bremsen eines Streifenwagens, der wahrscheinlich von den nervösen Damen alarmiert worden war.
    »Verdammt, die werden doch jetzt meinen Waffenschein sehen wollen!«, stieß Poker-Di heraus.
    »Das geht schon in Ordnung, Di«, beruhigte ich ihn. »Ich werde dafür sorgen, dass man Sie in Frieden lässt. Ohne Sie hätten Phil und ich…«
    Phil musste die Haustür offen gelassen haben, denn plötzlich standen zwei Cops im Zimmer. Sie sahen den Colt auf dem Teppich liegen und reagierten natürlich gleich sauer.
    »Die Hände hoch, aber Tempo!«, kommandierte der eine scharf und richtete den Lauf seiner Tommy-Gun auf meine Magengrube.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als zur Decke zu langen, denn unsere uniformierten Kollegen fackelten meistens nicht lange herum.
    »Nicht so hastig, Sergeant!«, maulte ich trotzdem. »Greifen Sie doch bitte mal in meine rechte Jackentasche!«
    »Pass auf, dass er keine Tricks versucht, Joe!«, sagte der Sergeant zu dem Officer, der Poker-Di in Schach hielt.
    »Das ist vielleicht mal ein höflicher Gangster, Huck«, grinste der Officer.
    »Ein Salongangster wahrscheinlich sogar«, knurrte der Sergeant und grinste genau so breit.
    Im nächsten Moment verging ihm das Lachen aber dann.
    »Oh, zum Teufel noch mal!«, japste er erstickt und stierte verblüfft auf das Stückchen Blech in seiner Hand. »Ein G-man, Joe!«
    »Jetzt ist Ihnen hoffentlich besser, ja?«, erkundigte ich mich. Ich nahm die Arme wieder herunter und dem Cop meine Marke aus den Fingern. »Ihr könnt gleich wieder abziehen, Kollegen!«
    »Für die Eintragung im Dienstbuch muss ich aber wissen, was die Schießerei zu bedeuten hat«, murrte der Sergeant.
    »Nehmen Sie an, wir hätten eine Flasche Gin ausgeschossen«, riet ich ihm freundlich.
    »Na aber, dann…«
    »FBI-Sache, Freund!«
    »Aber…«
    »FBI-Sache!«, wiederholte ich kalt, und die beiden Cops nickten und schoben ab.
    Auf der Schwelle stießen sie mit Phil zusammen, der den Streifenwagen durchaus nicht etwa überhört hatte.
    »Geht mal gleich nach oben und lasst euch die Leiche geben!«, bellte Phil die beiden an. »Und ruft auch gleich die Zentrale. Mister High vom Districtbüro soll uns zwei von unseren Leuten schicken!«
    ***
    »Da hab’ ich ja noch mal Schwein gehabt«, entfuhr es Poker-Di, als die Haustür ins Schloss knallte. »Menschenskinder, wenn Sie nicht gewesen wären, hätten sie mich doch glattweg gleich mitgenommen, Cotton!«
    »Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte es uns vielleicht doch noch erwischt«, erinnerte ich.
    »Es war wirklich ein Kopfschuss, Di«, sagte Phil. »Ihre Villa können Sie 18 also behalten. Aber vorläufig werden Sie jetzt einen Gast einquartiert bekommen!«
    Dwight Orlesville begriff sofort.
    »Er hatte es also tatsächlich auf mich abgesehen?«
    »Jedenfalls hat er Sie beschattet, Di. Es war übrigens ein alter Kunde von uns. Er muss uns auch gleich wiedererkannt haben, sonst hätte er nicht gleich mit Blei gespuckt. Er dachte wahrscheinlich, Sie hätten uns kommen lassen und uns was geflüstert.«
    »Wer war es denn, Phil?«, fragte ich gespannt.
    »Nick Armstrong vom Hafen!«
    Ich pfiff durch die Zähne, denn Armstrong war wirklich ein Stammkunde von uns gewesen.
    »Er wohnte schon fast vierzehn Tage da drüben«, fuhr Phil fort. »Ich schätze, die Leute waren dahintergekommen, dass Trowe manchmal zu Di ging. Und weil Trowe eben allerhand wusste und Di ein alter Freund von ihm war, dachten die Herrschaften, er hätte geplaudert. Um das genau herauszukriegen, haben sie Di dann beschattet. Vielleicht ist Jones Trowe sogar deswegen beseitigt worden, weil er hin und wieder hierherkam?«
    »Das wird es wohl sein, mein Lieber«, murmelte ich nachdenklich.
    »Aber wie ist denn der Kerl bloß so schnell
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher