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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer
Autoren: Kurt Mahr
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fragte ihn nichts mehr.
    Schließlich sah er die hellgraue Gestalt weiter oben auf dem Hügelhang auftauchen - zunächst auf dem Tasterschirm, dann in Direktbeobachtung. Er öffnete die Außentür der Schleuse. Die Gestalt kam herein. Mernök wartete, bis die kalte Luft ausgepumpt und durch wärmere ersetzt war, dann öffnete er das Innenluk.
    Das erste, was zum Vorschein kam, war der Lauf einer Impulswaffe. Zunächst wunderte Mernök sich nur. Aber dann sah er den Mann, der die Waffe in der Hand hielt. Er erkannte, daß sein Schutzanzug zwar hellgrau war wie der, den die Springer trugen, aber von völlig anderem Schnitt. „Was ...?"
    „Nur ruhig!" sagte der Fremde auf Interkosrno. „Dieses Fahrzeug gehört ab sofort mir, verstanden? Dir wird nichts geschehen, wenn du keinen Unsinn machst!"
    Mernök war damit einverstanden. Das heißt: Es blieb ihm nichts anderes übrig.
     
    *
     
    Der Rest war einfach. Sie gruben RB-013 wieder aus seinem tiefen Loch aus, in dem er sich hatte verstecken müssen, um nicht geortet zu werden. Sie hatten ein bißchen Mühe damit, denn in dem Kanal, durch den RB-013 aus seinem Loch heraus mit seinem rechten Waffenarm die Thermoschüsse abgegeben hatte, war der Schnee infolge der Schüsse geschmolzen und sofort danach wieder zu glasig hartem Eis gefroren. Aber der Robot half selbst kräftig mit.
    Die Bedienung des erbeuteten Beibootes machte keine Schwierigkeiten. Es war nach arkonidischen Prinzipien gebaut, und alle Beschriftungen hatten interkosmischen Typus. Paradicsom und Mernök wurden freigesetzt. Man hatte ihre Helmsender mit einem Zeitschloß versehen, so, daß sie erst nach Ablauf von zehn Stunden mit der ORLA XI würden in Verbindung treten können. Paradicsom hatte die etwas gewagte Behandlung in der Schneehöhle gut überstanden.
    Tiff hatte ihn nämlich, nachdem er ihn bewußt los geschlagen hatte, zu Mildred in die Höhle hineingeschoben, war hinter ihm hergekrochen und hatte ihm, Paradicsoms Kopf vor der mörderischen Kälte durch Mildreds sorgfältige Umarmung geschützt, den Helm geöffnet, um aus der Sendeanlage die Frequenz zu erkennen, auf der Mernök und Paradicsom sich miteinander unterhielten.
    Außerdem hatte er ihm die kleine Thermowaffe abgenommen und eine halbe Stunde später Mernök damit eingeschüchtert. Tiff war sich darüber im klaren, daß sie nach den Ereignissen der vergangenen Stunden nicht länger in dieser Gegend bleiben konnten. Sobald die beiden Springer wieder Sprechverbindung mit ihrem Schiff hatten, würden sie Verstärkung anfordern.
    Tiff lud zunächst die beiden Mädchen in das kleine Boot und flog sie etwa hundert Kilometer nach Süden. Er überflog bergreiches Gebiet und fand nach kurzer Suche eine Höhle, die ihm für einen längeren Aufenthalt geeignet zu sein schien. Er brachte die Mädchen dort unter und kehrte zurück, um Hump und Eberhardt abzuholen. Schließlich machte er noch einen dritten Flug, um RB-013 in den neuen Unterschlupf zu bugsieren.
    Der Robot machte sich sofort an die Arbeit, die Höhle luftdicht zu verschließen. Mit der in den rechten Arm eingebauten Thermowaffe zerschmolz er das Gestein und unterteilte den Höhlenraum durch eine Reihe von Zwischenwänden in mehrere Kabinen. Die Wände hatten schmale Durchlaßöffnungen. RB-013 fertigte im Laufe weniger Stunden - noch bevor die Dunkelheit hereinbrach - Platten aus geschmolzenem Stein an, die so haargenau in die Öffnungen paßten, daß der Verschluß als luftdicht zu betrachten war.
    Wenn er wirklich einen schwachen Luftstrom durchließ, dann waren immer noch die verschiedenen Höhlenkammern da, durch deren Verschlußplatten er sich außerdem noch hindurchzuwinden hatte, und schließlich wußte Tiff auch von Paradicsom, daß die Atmosphäre dieses Planeten nicht giftig, sondern nur erbärmlich kalt war. Das gekaperte Beiboot hatten sie in einer benachbarten Bergspalte versteckt und es so gesichert, daß es auch durch Mikrowellenortung nicht entdeckt werden konnte.
     
    *
     
    Orlgans, nachdem er von Paradicsom und Mernök erfahren hatte, was ihnen zugestoßen war, stellte zunächst alle Feindseligkeiten gegen die Flüchtlinge ein und rief statt dessen die Orlgans-Sippe zu Hilfe.
     
    *
     
    Am Tage nach der Notlandung empfing der Hyperkom des gekaperten Beibootes eine knappe Meldung und zeichnete sie auf. Als Tiff gegen Mittag nachschauen kam, las er: „Kommandant an Tifflor. Aushalten! Wir helfen euch!"
    Die Botschaft war zwanzigmal wiederholt worden. Tiff bekam
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