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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer
Autoren: Kurt Mahr
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Impulswaffe hinaus. Ein wenig unsanft setzte er auf. Mernök rührte sich nicht. „Immer noch nichts?" fragte Paradicsom.
    Mernök hob die Hände zum Zeichen der Verneinung.
    Er sah die Unebenheiten des Geländes auf dem Tasterschirm deutlich vor sich. Der Taster reichte bis zu einer Entfernung von zwei Kilometern. Aber die Unebenheiten waren nicht anders und nicht verdächtiger, als man sie auf jeder Art unbearbeiteten Bodens zu sehen erwartete.
    Der optische Bildschirm zeigte noch viel weniger. Der Wind war aufgefrischt und wirbelte den Schnee in stärkeren Schwaden als zuvor vor sich her. Die Sicht reichte keine zwanzig Meter weit.
    Paradicsom saß eine Weile schweigsam. Dann ließ er seine Gurte aufschnappen und stand auf.
    „Ich gehe hinaus", sagte er knapp. „Warte hier!"
    Er verließ das kleine Boot durch die Luftschleuse. Er wußte zwar, daß die Luft draußen in hohem Grade sauerstoffhaltig und bis auf die Begleiterscheinungen, die zu hoher Sauerstoffgehalt mit sich brachte, ungefährlich war. Trotzdem nahm er die Schleuse, um durch den Direktausstieg nicht zuviel Kälte hereinzulassen.
    Mernök sah ihn durch den Schnee stapfen und hörte im Lautsprecher seine Stimme: „Ich bin gleich wieder da!"
    Wenige Augenblicke später verschwand er im Schneetreiben.
     
    *
     
    „Achtung!" zischte Tiff. „Einer kommt!"
    In seiner Nähe waren nur die beiden Mädchen. Sie verkrochen sich tiefer in ihre kleinen Schneehöhlen, um nicht gesehen zu werden. Tiff blieb an der Mündung seiner Höhle liegen und beobachtete sorgfältig den grauen Schatten, der durch den treibenden Schnee herankam.
    Er wagte es nicht, seinen Sender auf größere Leistung zu schalten und Hump und Eberhardt davon zu benachrichtigen, daß jemand auf ihn zukam. Der Zufall mochte es wollen, daß das Helmgerät des Springers auf der gleichen Frequenz arbeitete wie das seine, und dann war alle Mühe vergebens gewesen.
     
    *
     
    Paradicsom suchte nach Spuren. Er hatte aus sicherer Entfernung die Stelle in Augenschein genommen, die der Thermoimpuls dreimal hintereinander getroffen hatte. Außer einer glatten Eisschicht, die sich aus geschmolzenem Schnee unter der mörderischen Temperatur sofort gebildet hatte, war nichts zu sehen.
    Paradicsom konnte nicht verstehen, warum jemand auf diese Stelle geschossen hatte. Er hielt sich jedoch nicht damit auf, darüber nachzudenken, sondern suchte weiter nach Spuren.
    Er stapfte über den sanft geneigten nördlichen Hang des Hügels und sah schließlich drei Gebilde vor sich auftauchen, die merkwürdig regelmäßig aussahen. Neugierig kam er näher und stellte fest, daß irgend jemand sich die Mühe gemacht haben mußte, den pulverigen Schnee so lange zu bearbeiten, bis er hart und fest war und sich eine Art Baustein daraus formen ließ. Aus den Schneesteinen war eine längliche flache Röhre gebaut worden, die nach vorn offen war.
    Paradicsom kniete nieder und starrte in die Röhrenöffnung hinein. In der Röhre war es finster, aber Paradicsom sah auf den ersten Augenblick, daß etwas drinnen war.
    Mit einem erschreckten Schrei fuhr er in die Höhe und hatte, obwohl er gut bewaffnet war, nichts anderes vor, als auf dem schnellsten Weg davonzulaufen.
    Aber als er sich kaum aufgerichtet hatte, traf ihn ein so mörderischer Schlag gegen das Halsgelenk seines Schutzanzuges, daß er auf der Stelle das Bewußtsein verlor.
     
    *
     
    Mernök hörte den Schrei. Er hörte ihn zwar nicht als Schrei weil Paradicsom nicht darauf geachtet hatte, die Energie seines Senders an die jeweilige Sendeweite anzupassen. Trotzdem hatte Mernök das Gefühl, daß da nicht alles in Ordnung sei.
    „Hallo, Paradicsom?" rief er. Keine Antwort. Mernök wurde unruhig. Bedächtig, wie er war, suchte er sich die Gründe aufzuzählen, die Paradicsom an einer Antwort hinderten, ohne, daß ihm etwas zugestoßen war.
    Aber er wurde die Unruhe nicht los. Er rief noch ein paarmal nach Paradicsom. Aber erst, als er es schon aufgeben und Orlgans Bericht erstatten wollte, bekam er Antwort. „Was ist los?"
    Mernök seufzte erleichtert. Die Stimme klang undeutlich, als sei die Sendeenergie zu gering. Aber das störte Mernök nicht.
    „Warum läßt du nichts von dir hören?" fragte Mernök.
    „Bin ein Stück abgestürzt", antwortete Paradicsom. „Ich komme jetzt zurück."
    „Hast du etwas gefunden?" fragte Mernök neugierig. „Nein antwortete die Stimme. Minuten vergingen zögernd. Paradicsom schien nicht zum Sprechen aufgelegt, und Mernök
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