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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer
Autoren: Kurt Mahr
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Antwort, denn Ornafer hatte recht. Zuerst waren die Punkte der Kriegsflotte vom Bildschirm verschwunden, die Ornafer zu Hilfe gerufen hatte, und dann die drei Leuchtflecken der fremden Schiffe. Zurückgeblieben waren nur die beiden Wracks. Die ORLA XI hatte sich schon weit aus dem System entfernt, aber die empfindlichen Meßgeräte nahmen die Störung im Gravitationsfeld des Systems wahr, die von den beiden zerstörten Schiffen ausging.
    „Sie haben Zeitbomben gelegt', sagte Orlgans. „Ich möchte wissen, wie diese Barbaren ihnen wieder entronnen sind."
    Ornafer wußte es nicht. Orlgans starrte eine Weile nachdenklich vor sich hin. Als er den mächtigen, langhaarigen Kopf wieder hob, sah Ornafer den kräftigen Mund zu einem verschmitzten Lächeln verzogen.
    „Wie lange, glaubst du", fragte Orlgans, „ wird es dauern, bis unsere Flotte zurückkommt?" Ornafer überlegte. „Vier bis fünf Stunden", meinte er. Orlgans stimmte zu. „Wenn nicht noch länger. Ruf den Orter an!"
    Der Befehl kam überraschend. Ornafer verzog das Gesicht. Dann bediente er den Interkom. Der Orter meldete sich. Orlgans war herangekommen. „Gib mir alle Meßdaten über das kleine Fahrzeug, das das Schiff verließ, das wir eingefangen hatten." Der Orter nickte bereitwillig. Wenige Minuten später hatte Orlgans die Daten, auf Kurs-Koordinatenpapier eingetragen, in der Hand und studierte sie mit Ornafer zusammen.
    „Siehst du?" fragte Orlgans und verband die einzelnen Meßpunkte, so gut es ging, durch einen Strich.
    Die Positionen der beiden Sonnen und der vier Planeten zu den jeweiligen Meßzeiten waren in breiten, bunten Bahnen eingetragen. Die Meßpunkte waren mit Zeitangaben markiert.
    Man mochte über Ornafer denken, wie man wollte: Ein vorzüglicher Astrogator war er auf jeden Fall. Er hätte aus wesentlich schwierigeren Diagrammen als diesem hier entnehmen können, worauf Orlgans hinaus wollte.
    „Ja, ich sehe", antwortete er. „Die kleine Maschine ist bis dicht an den zweiten. Planeten des Systems herangekommen."
    Orlgans lachte - zum erstenmal seit einer Reihe von Stunden.
    „Ganz genau! Und wenn wir noch vier bis fünf Stunden Zeit haben bis zur Rückkehr der Kriegsflotte, dann wollen wir versuchen, die Fremden in der Zwischenzeit zu finden."
    Er rollte das Diagramm zusammen und ging zum Interkom, wahrscheinlich, um den Startbefehl zu geben. Auf halbem Weg blieb er jedoch stehen und sah Ornafer über die Schulter an.
    „Oder möchtest du die Beute anderen überlassen?"
    „Nein!" rief Ornafer.
     
    *
     
    Rhodans drei Schiffe hingen acht Lichtstunden von den beiden Sonnen entfernt bewegungslos im Raum.
    Rhodan war nahezu sicher, daß die beiden Erschütterungen, die die Transition hervorgerufen hatte nämlich eine beim Eintauchen und eine beim Herauskommen - wegen der geringen Zeitspanne nur als eine einzige registriert worden waren.
    Mochte sich der Springer den Kopf darüber zerbrechen, wann seine Geräte die zweite Erschütterung registrieren würden - daß er auf die Idee kam, die drei schweren Schiffe hätten eine Transition über nur acht Lichtstunden gemacht, hielt Rhodan für äußerst unwahrscheinlich.
    Rhodan wartete und bereitete sich darauf vor, in die Entwicklung, die nun bald kommen mußte, nach Kräften einzugreifen.
     
    *
     
    Für RB-013 war es ein leichtes, die beiden Mädchen auf seinen kräftigen Oberarmen zu tragen.. Tiff hatte es ihm befohlen. Er war überzeugt davon, daß Mildred und Felicita am Rande ihrer Kräfte waren, wenn sie es auch nicht zugaben.
    Selbst mit den Mädchen auf den Armen marschierte RB -013 in einem Tempo, das die drei Kadetten wegen des tiefen Schnees nur schwer mithalten konnten. Tiff befahl dem Robot, langsamer zu gehen.
    Nach fünf Stunden Marsch ordnete Tiff eine Rastpause an. RB-013 blieb sofort stehen und lud die Mädchen ab. Eberhardt grub ihnen mit den Händen eine Art Schneemulde, in der sie sich hinlegen und ausruhen konnten. RB-013 schaltete auf Wartestellung. Der Proviantsack mit den Vorräten, die sie dem Zerstörer entnommen hatten, schaukelte leicht im Wind.
    Hump drehte sich um und sah Tiff an. „ich bin noch nicht müde", sagte er.
    „Ich kann weitergehen!"

Tiff verstand, daß jetzt der Augenblick gekommen war, auf den er schon seit einiger Zeit wartete. „Dann geh!" antwortete er ruhig. Aber Hump ging nicht. Wenigstens nicht in der Richtung, in der sie bisher marschiert waren. Statt dessen kam er auf Tiff zu und baute sich vor ihm auf.
    „Du möchtest mich
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