Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mir kaum bis an die Schultern. Seine Haut schillerte grün. Das Gesicht war schmal und etwas in die Länge gezogen. Dazu paßten auch die übergroßen Ohren und der schmale Mund. Er trug dunkle Kleidung, ein graues Gewand, das mit magischen, grünen Symbolen bestickt war. Ich setzte mich.
    Jetzt betrat Myxin die Terrasse. Neben mir stöhnte Bill auf.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte er wieder und schüttelte den Kopf.
    »Sei ruhig!« zischte ich.
    Vor dem runden Tisch blieb Myxin stehen. Nur dieses Möbel trennte uns noch voneinander.
    Die Lippen des Magiers verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. Dann begann er zu sprechen. Er redete leise, aber mit einem ironischen Unterton in der Stimme. »Wie ich sehe, geht es dir ausgezeichnet, John Sinclair.«
    »Ich kann nicht klagen. Aber wir haben lange nichts voneinander gehört, Myxin.«
    »Das liegt in der Natur der Sache. Ich habe einige Dinge zu ordnen, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Aber du solltest dich nicht auf die faule Haut legen, John Sinclair.«
    »Gibt es etwas Besonderes?« fragte ich.
    »Das kann man wohl sagen.« Er legte eine kleine Pause ein, bevor er weitersprach. »Der Schwarze Tod ist wieder aktiv!«
    Zack! Der Satz hatte gesessen. Ich erschrak. Vor wenigen Minuten noch hatten Bill und ich von meinem Supergegner gesprochen. Und jetzt erhielt ich die Nachricht, daß er wieder aufgetaucht war. Ich wußte, daß das Verhältnis zwischen dem Schwarzen Tod und Myxin sehr gespannt war, obwohl beide dem Bösen dienten.
    Und wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. »Wo ist er aufgetreten?« fragte ich. Meine Stimme klang heiser.
    »In Amerika.«
    »Du liebe Güte.«
    »Er hat Maringo erweckt«, erzählte Myxin weiter, »Maringo ist der Höllenreiter, ein Dämon, der schon vor Jahrhunderten dem Schwarzen Tod zur Seite gestanden hat und sein Leibwächter war. Vorsicht, Maringo ist gefährlich.«
    »Und warum warnst du mich?« wollte ich wissen.
    »Ich will nicht, daß der Schwarze Tod zu mächtig wird.«
    »Dann schalte diesen Höllenreiter aus«, sagte ich.
    Er lachte nur. »Nein, das ist deine Aufgabe. Ich habe andere Sachen zu erledigen. Ich muß erst in meiner Welt Ordnung schaffen. Aber dann werde ich meinen Gegnern einheizen.«
    »Auch mir?«
    Er lächelte wissend. Dann drehte er sich um und ging ebenso rasch, wie er gekommen war.
    Bill schaute mich erstaunt an. »Das war also Myxin«, krächzte er. Ich sah dem Magier nach. Urplötzlich verschwand er zwischen den Bäumen.
    »Ja, das war er.«
    Bill Conolly trank hastig sein Glas leer. Er stand noch immer unter dem Eindruck des eben Erlebten. »Glaubst du seinen Worten, John?«
    »Natürlich. Welchen Grund sollte er haben, mich zu belügen?«
    »Kennst du dich bei Dämonen aus?«
    »Ein wenig schon, mein lieber Bill. Und ich weiß auch, daß Myxin mir dankbar ist, weil Suko und ich ihn aus einem zehntausendjährigen Schlaf erweckt haben. Das darfst du nicht vergessen, Bill.«
    »Okay, du willst also in die Staaten. Aber Amerika ist groß. Du weißt ja nicht einmal, wo dieser komische Höllenreiter aufgetreten ist.«
    »Ich werde es herausfinden.« Dann stand ich auf. »Tut mir leid, Bill, aber die Pflicht ruft.«
    Mein Freund nickte. Traurig, wie mir schien. Bestimmt wäre er gern mitgeflogen, aber das war nicht möglich. Wir hörten den kleinen John weinen. Bill deutete nach oben. »Er will nicht einschlafen.«
    »Gut. Dann bestell Sheila die besten Grüße.« Wir gaben uns die Hand.
    Bill sagte: »Paß auf dich auf, John!« Der Reporter ging noch mit zur Garage. Dort hatte ich meinen Bentley abgestellt.
    Beide sahen wir auf Anhieb das Papier, das unter dem rechten Wischer klemmte. Es war ein Zeitungsartikel, der über einen Reiter berichtete. Ein alter Farmer aus Hickory hatte Pferd und Reiter gesehen. Ich steckte den Artikel ein.
    »Dann weiß ich ja, wo ich hinfahren muß«, sagte ich optimistisch. »Myxin hat wirklich an alles gedacht.«
    Noch einmal reichten wir uns die Hände. Dann fuhr ich los. Bill sah mir so lange nach, bis der Wagen durch das Tor verschwunden war. Ich fuhr wieder einem neuen, brandheißen Fall entgegen.
    ***
    Das Reklameschild einer Benzinfirma leuchtete weit in die Dämmerung hinein. Unter dem Schild stand »Motel«. Die Leuchtreklame flimmerte intervallweise auf. »Da machen wir Rast«, sagte Glenn Remmick.
    Susan, seine Frau, gähnte. Sie räkelte sich auf dem Beifahrersitz des Ford Mustang und meinte: »Schlafen wäre mir lieber.«
    Glenn schüttelte den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher