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0025 - Das Geheimnis des Spiegels

0025 - Das Geheimnis des Spiegels

Titel: 0025 - Das Geheimnis des Spiegels
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sagte John. »Weiß Mr. Barbazon nicht, wann er den Laden wieder öffnen wird?«
    Der junge Mann zuckte mit den Achseln. »Da bin ich leider überfragt.«
    John bedankte sich und ging. Er betrat das Haus, in dem Barbazon wohnte, und begab sich in den ersten Stock. Er schellte so lange an Barbazons Tür, bis der Nachbar aufmachte.
    »Sie wünschen?« Ein häßlicher Alter öffnete die Tür.
    »Zu Mr. Barbazon«, sagte John.
    »Der ist nicht zu Hause.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    »Seine Frau hat plötzlich den Verstand verloren. Im Klimakterium schnappt so manche Frau über. Sie wurde von einem Krankenwagen abgeholt. Mr. Barbazon ist mitgefahren.«
    John verabschiedete sich und beschloß, am nächsten Tag wiederzukommen. Die Sache mit Barbazons Frau beunruhigte ihn. Sie hatte ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt den Verstand verloren, als der Antiquitätenhändler den gesuchten Spiegel nach Hause brachte.
    Zufall?
    An solche Zufälle glaubte John Sinclair nicht. Er war schon zu lange Polizist, um solche Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen. Seiner Meinung nach steckte mehr dahinter.
    Der Janus bereitete seine Rückkehr vor.
    ***
    Hektischer Betrieb im Themsehafen.
    Autos hupten, Taxis fuhren so nahe wie möglich an die Gangway heran. Passagiere gingen an Bord des Ozeanriesen und winkten von der Reling ihren Freunden und Angehörigen zu.
    Der Kranführer Herb Brother werkte an seinen Hebeln. Er war damit beschäftigt, all das Zeug, das die lange Fahrt nach Indien mitmachen sollte, an Bord des Dampfers zu hieven.
    Brother war ein kerniger Brocken mit einem Stiernacken, mit schaufelblattgroßen Händen und einem ausladenden Kinn. Er hatte wasserhelle Augen und einen dicklippigen Mund.
    Sein Lieblingsgetränk war Bier. Er konnte es kistenweise trinken. Als er wieder nach der Dose griff und trank, was strengstens verboten war, empfing er die Strahlung des Bösen.
    Er wußte nicht, was ihn so plötzlich getroffen hatte. Er merkte aber, daß er sich schlagartig änderte. Er haßte auf einmal die vielen Leute dort unten. Er haßte seinen Job, wollte den Kram einfach hinschmeißen, doch dann kam ihm eine bessere Idee.
    Er stoppte den Container, der nach drüben unterwegs war.
    Janus gab ihm das ein. Der Mörder mit dem Schlangenkopf wollte anscheinend seine Macht demonstrieren. Mit einem gewaltigen Paukenschlag wollte er die Menschen auf sich aufmerksam machen.
    Herb Brother war zu Janus’ willenlosem Werkzeug geworden. Der Kranführer tat nur noch das, was der Dämon ihm befahl. Grinsend redete Brother mit sich selbst: »Wir werden es ihnen zeigen! Wachrütteln werden wir sie! Aus allen Wolken werden sie fallen. Heulen und klagen werden sie. Und ratlos werden sie sein…« Mit fieberglänzenden Augen suchte Herb Brother sich ein Opfer aus.
    Drüben auf dem Schiff brüllte jemand, er solle den Container weiterbefördern. Herb steckte den Kopf aus dem Fenster und schrie zurück: »Gleich. Ich habe Schwierigkeiten mit den verdammten Hebeln! Irgend etwas klemmt. Aber das wird sofort behoben sein!«
    Er schielte dabei nach unten.
    Ein Mann ging dort. Brother biß sich begeistert auf die Lippen. »Den! Den soll es erwischen!«
    Er wartete und rechnete. Der Mann ging schnell… Der Container wurde so lange brauchen, um unten anzugelangen… Daraus ergab sich dieser Zeitpunkt, wo der Hebel umgelegt werden mußte.
    Und schon war der Zeitpunkt da.
    Herb Brother zögerte keine Sekunde. Mit beiden Händen packte er den Hebel. Und schon sauste der riesige Container wie ein Meteor in die Tiefe. Eine Frau kreischte.
    Brother kicherte. Der Mann, den der Container zerquetschen sollte, warf den Kopf hoch und starrte auf die schwere Last, die auf ihn herabsauste. Er hatte keine Chance mehr.
    Janus und sein Werkzeug Herb Brother feierten diese satanische Aktion als Erfolg…
    Der Mann, den es erwischen sollte, war Earl Baxter. Er wäre tatsächlich verloren gewesen, wenn nicht ein anderer Mann mitbekommen hätte, was ihm zustoßen sollte.
    Baxter war so schwer geschockt, daß er nicht imstande war, zu reagieren. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den herabsausenden Container an, der ihn gleich unter sich begraben würde.
    Der andere Mann handelte für Earl Baxter. Er übersprang die lähmende Schrecksekunde und hetzte mit langen Sätzen auf Baxter zu. Ein kraftvoller Panthersprung. Earl Baxter fühlte sich gepackt und mitgerissen.
    Er kugelte mit dem Fremden über den harten Boden, und dann landete der Container mit donnerndem Krach genau
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