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0025 - Das Geheimnis des Spiegels

0025 - Das Geheimnis des Spiegels

Titel: 0025 - Das Geheimnis des Spiegels
Autoren: Friedrich Tenkrat
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machte den nächsten Schritt.
    »Ich werde dir jetzt beweisen, wie hilflos du gegen mich bist!« kündigte Janus an.
    Gleichzeitig wurden seine Augen starr. Tony spürte eine schreckliche Hitze. Das Metallgestell der Spiegelbrille schien mit einemmal zu glühen.
    Auf der Nase, an den Schläfen, bis hinter die Ohren zog sich diese furchtbare Hitze, die einen heftigen Schmerz hervorrief. Tony Ballard wußte, daß er die Brille nicht abnehmen durfte. Aber sie schmerzte ihn so sehr, daß er sie nicht länger tragen konnte.
    Keuchend schüttelte er den Kopf.
    Seine Linke zuckte in der nächsten Sekunde hoch. Die Finger griffen nach dem Bügel, und dann fegte sich Ballard die Spiegelbrille blitzartig vom Gesicht.
    »Das war erst eine kleine Kostprobe meiner Macht.« Nicht hinsehen. Du darfst ihn nicht anschauen! hämmerte es in seinem Schädel. Wenn du ihn auch nur eines Blickes würdigst, bist du rettungslos verloren.
    Er vernahm das Zischen der Schlangen auf dem Dämonenschädel.
    »Tony Ballard!« knurrte Janus. »Dein Ende ist nahe!«
    Tony umklammerte das Samurai-Schwert mit beiden Händen. Er wollte den Dämon angreifen, ohne ihn anzusehen. Wenn er Glück hatte, schaffte er es, Janus tödlich zu verletzen.
    Wenn nicht… dann war ihm nicht mehr zu helfen.
    »Sieh mich an!« befahl der Janus seinem Opfer.
    »Nein!« keuchte Ballard. »Den Gefallen tu’ ich dir nicht!«
    »Ich will, daß du mich anschaust!« herrschte der Dämon Ballard an. Tony merkte, wie Janus seinen Widerstand zu brechen versuchte.
    Ein verzweifelter geistiger Kampf folgte, doch Tony spürte, daß er der Kraft des Dämons nicht genug entgegensetzen konnte. Janus würde seinen Willen durchsetzen. Tony konnte sich nur noch wenige Augenblicke dagegen wehren.
    Von einem Angriff auf den Dämon war keine Rede mehr. Im Gegenteil. Tonys Hände wurden kraftlos. Er verlor das Samurai-Schwert.
    Als Janus abermals von ihm verlangte, er solle ihn ansehen, öffnete Tony Ballard gegen seinen Willen die Augen und wandte ganz langsam den Kopf…
    ***
    John Sinclair war dabei. Von Anfang an bekam er alles mit. Er sah, wie die Tür aufflog, wie Tony dem Dämon entgegentrat und was danach passierte. John stand hinter Tony.
    Und nun trug Ballard seine Brille nicht mehr.
    Alarmstufe eins für den Detektiv.
    Wenn Ballard den Dämon nun ansah, war ihm nicht mehr zu helfen. Da kam bereits Janus’ Befehl!
    John Sinclair schlich auf Zehenspitzen an den Dämon heran. Er baute sich breitbeinig hinter ihm auf. Langsam hob er das Samurai-Schwert. Der Streich mußte auf Anhieb sitzen.
    Eine zweite Möglichkeit würde sich wohl kaum bieten.
    Tony Ballard öffnete soeben die Augen und drehte langsam den Kopf. Sein Gesicht wandte sich mehr und mehr dem Dämon zu.
    Jetzt mußte John Sinclair handeln, sonst war der Detektiv verloren. »Janus!« zischte der Geisterjäger. Jede Faser in seinem Körper war hart angespannt.
    Der Dämon zuckte wild herum.
    Blitzend sauste das Samurai-Schwert durch die Luft. Es gelang dem Dämon nicht mehr, auszuweichen. Der Streich wurde von John mit einer so großen Rasanz geführt, daß das Schwert den Janus wie ein greller Lichtstrahl traf.
    Die Klinge führte einen glatten Schnitt.
    Der abscheuliche Dämonenkopf fiel zu Boden. Aus dem Halsstumpf des enthaupteten Janus schlugen grelle Flammen. Wie Lava aus einem Vulkankrater quoll eine glühende Flüssigkeit aus dem Hals und floß den Körper hinab.
    Der Körper brannte und fiel.
    Er löste sich innerhalb weniger Sekunden in nichts auf.
    Zwischen Tony Ballard und John Sinclair lag nur noch der steinerne Januskopf.
    Die Schlangen waren tot.
    Der Kopf wurde brüchig. Tiefe Risse bildeten sich. An allen Seiten bröckelten kleine und größere Stücke von dem Schädel ab.
    Und diese Stücke zerfielen ebenfalls. Bald war von dem gefährlichen Schädel nur noch grober Sand vorhanden.
    Sand den niemand mehr zu fürchten hatte.
    Schlagartig war es wieder taghell geworden. John nahm die Spiegelbrille ab, die ihm wertvolle Dienste geleistet hatte.
    Tony Ballard trat auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. »Vielen Dank, John.« Er seufzte. »Ich dachte, nun war’s vorbei.«
    Der Geisterjäger drückte schmunzelnd die Hand des Kameraden. »Vielleicht bietet sich mal die Gelegenheit, daß du dich revanchieren kannst.«
    »Ich hoffe in deinem Interesse, daß es zu einer solchen Situation niemals kommen wird«, erwiderte Ballard.
    Er ging in die Hocke.
    »Was machst du?« wollte John Sinclair wissen.
    »Ich
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