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0025 - Das Geheimnis des Spiegels

0025 - Das Geheimnis des Spiegels

Titel: 0025 - Das Geheimnis des Spiegels
Autoren: Friedrich Tenkrat
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da, wo Baxter noch vor einem Herzschlag gestanden hatte.
    Der Metallbehälter zerplatzte förmlich, und sein Inhalt flog aus ihm heraus, Menschen kamen gelaufen. Polizei war auch dabei. Herb Brother beugte sich oben aus dem Fenster und schrie: »Jesus, wie konnte das passieren?«
    Baxter war verstört. Der Mann, der ihm das Leben gerettet hatte, half ihm auf die Beine. »Sind Sie okay?« fragte er. Er war groß und wirkte sportlich und durchtrainiert. An seiner rechten Hand trug er einen goldenen King mit einem schwarzen Stein.
    Earl Baxter verzog verlegen das bleiche Gesicht. »Ich weiß nicht, ob ich in Ordnung bin. Ich denke schon. Ich danke Ihnen, Mister…«
    »Ballard. Tony Ballard«, sagte der Mann.
    »Earl Baxter«, nannte der Schriftsteller seinen Namen.
    Eine Menschentraube umringte die beiden Männer. Herb Brother kam aus seinem Kranführerhaus heruntergeklettert. Er schüttelte immer wieder den Kopf und raufte sich die Haare. Die Leute erdolchten ihn mit ihren Augen.
    Die Polizeibeamten versuchten, Ordnung in das Chaos zu bringen. Baxter, Ballard und Brother wurden zum Gebäude der Hafenpolizei gebracht. Der Kranführer war aus dem Häuschen.
    Er beteuerte immer wieder seine Unschuld. »Das… das war kein menschliches Versagen, Leute. Der Kran war defekt. Ich bin darüber genauso entsetzt wie Sie alle. Und ich freue mich genauso wie Sie darüber, daß diesem Gentleman nichts passiert ist.«
    Protokolle wurden geschrieben.
    Earl Baxter wurde versichert, daß Polizeitechniker den Kran untersuchen würden.
    Herb Brother jammerte immerzu: »Es tut mir ja so leid. So schrecklich leid. Ich hätte mir das Leben genommen, wenn es einen Toten gegeben hätte, denn darüber wäre ich niemals hinweggekommen.«
    Nachdem die Protokolle unterschrieben waren, durften Ballard und Baxter gehen. Herb Brother wurde gebeten, noch zu bleiben. Daraufhin fing der Kranführer zu heulen an.
    »Ich kann doch nichts für dieses Unglück, warum will mir denn keiner glauben?«
    »Wir glauben Ihnen ja«, wurde ihm versichert.
    »Warum darf ich dann nicht gehen?«
    »Wir haben noch ein paar Fragen an Sie…«
    Die Tür klappte hinter Tony Ballard und Earl Baxter zu.
    »Die Reise fängt ja gut an«, seufzte der Schriftsteller. Vor dem Polizeigebäude drückte er Tony dankbar die Hand. »Sie sind Privatdetektiv, Mr. Ballard?«
    »Ja, Aber nicht einer von der Sorte, die hinter entlaufenen Schoßhündchen herjagen.«
    »Sondern?«
    »Ich mache Jagd auf Geister und Dämonen.« Tony erwartete nicht, daß Baxter ihm das glaubte, aber er konnte im Gesicht des Schriftstellers keinerlei Zweifel feststellen.
    »Machen Sie die Reise nach Indien etwa mit?« wollte Baxter wissen.
    »Ja«, sagte Tony.
    »Beruflich?«
    »Der Kapitän hat mich gebeten, mitzukommen. Er hat in der Nähe von Ceylon eine rätselhafte Wahrnehmung gemacht. Die möchte er mir zeigen.«
    »Dann werden wir viel Zeit haben, einander näher kennenzulernen«, sagte Earl Baxter erfreut.
    Tony Ballard nickte. »Das hoffe ich.«
    ***
    Drei Tage dauerte die Fahrt nun schon. Tony Ballard und Earl Baxter waren oft zusammen. Sie spielten Karten. Sie sprachen über ihre Berufe. Erzählten Begebenheiten aus ihrem Leben.
    Die Sympathie, die die Männer auf Anhieb füreinander empfanden, wurde in diesen wenigen Tagen zu einer sich mehr und mehr vertiefenden Freundschaft. Earl Baxter bot Tony an, in seinem Haus ein paar Tage zu wohnen, ehe er die Rückreise mit dem Flugzeug antrat.
    Tony Ballard nahm die Einladung gern an. Baxter erzählte ihm von dem Spiegel, den er erworben hatte, und er erwähnte auch die Geschichte, die ihm der Antiquitätenhändler dazu berichtet hatte.
    »Der Mann hat selbst nicht an diese Geschichte geglaubt, aber ich halte sie für durchaus möglich«, sagte Baxter abschließend.
    »Ich auch«, meinte Ballard. Er hatte in seinem jungen Leben schon Dinge gesehen, die weit über das Faßbare hinausgegangen waren. Er wußte, daß den Dämonen so gut wie nichts unmöglich war.
    Und wenn es nicht Männer wie ihn, John Sinclair und Professor Zamorra gegeben hätte, die sich den Mächten der Finsternis beherzt entgegenstellten, wäre es um die Welt schlecht bestellt gewesen.
    Tony nahm einen Schluck von seinem Pernod und dachte an die rätselhafte Wahrnehmung, die der Kapitän dieses Schiffes gemacht haben wollte. Man würde sehen, ob sie sich auf dieser Reise wiederholte, oder ob der Kapitän einer Halluzination aufgesessen war.
    ***
    Bereits am vierten Tag äußerten
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