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0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt
Autoren: Kurt Mahr
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erlauben können, eine wenn auch noch so kleine nukleare Bombe abzuwerfen.
    Aber auch Sprengbomben würden ausreichen, um... Der Schirm erlosch! Pjatkow stieß einen schrillen Schrei des Entsetzens aus, als das Schutzfeld plötzlich verschwand. Aber in derselben Sekunde noch begriff er die gewaltige Chance, die sich ihm bot.
    „Rechts weg!" schrie er dem Piloten zu. „Durch den Schirm hindurch!"
    Der Pilot erwies sich seiner Aufgabe als nicht gewachsen. Er brauchte fünf Sekunden, um den Kurs zu korrigieren. Pjatkow fieberte. Schließlich drehte sich die Maschine und schoß mit Höchstfahrt auf die Stelle zu, an der sich vor Augenblicken noch die Wand des leuchtenden Schirmfeldes aus dem Talboden erhoben hatte.
    Niemand in Pjatkows Helikopter sah mehr, daß der Schutzschirm im gleichen Augenblick wieder zu strahlen begann, in dem die Maschine sich anschickte, seinen Bereich zu durchstoßen.
    Von den übrigen Hubschraubern aus wurde eine grelle Explosion beobachtet, die in den Funkempfängern ein scharfes Knacken hervorrief. Niemand konnte später sagen, ob die Energie des wieder aufleuchtenden Schirmes Pjatkows Hubschrauber aufgefressen hatte, oder ob er von seinen eigenen, unter dem Anprall explodierenden Bomben zerrissen worden war.
    Nach den ersten Augenblicken des Entsetzens wurde von den übrigen Maschinen zur Kenntnis genommen, daß nach kurzer Unterbrechung wieder alles so war wie die ganze Zeit vorher und, daß die Unbekannten es offenbar fertiggebracht hatten, in den paar Sekunden, in denen der Schutzschirm verschwunden war, das Gebiet des Stützpunktes zu betreten. Oberst Raskujan empfing die lakonische Meldung.
    „Major Pjatkow gefallen! Flüchtlinge entziehen sich unserem Zugriff durch Eindringen in den Stützpunkt!"
     
    *
     
    Raskujan verstand sofort, was das bedeutete. Rhodan war es gelungen, seinen Stützpunkt zu betreten. Raskujan nahm an, daß es nun nur noch eine Frage von Minuten sei, wann Rhodan mit all seinen unwiderstehlichen technischen Mitteln das Raketenlager angreifen und es aufrollen würde. Er befahl also, das Lager in Verteidigungsbereitschaft zu setzen, wozu es keiner umfangreichen Vorbereitung bedurfte. Seit dem Tag, an dem die Nachschubflotte auf der Venus gelandet war, rechnete er mit irgend etwas Unvorhergesehenem und gruppierte seine Geräte und Truppen so, daß sie sich nach allen Richtungen hin verteidigen konnten. Die andere Frage war, ob die günstige Gruppierung auch gegen den technischen Wirbelsturm, der von Perry Rhodan zu erwarten war, ausreichend sein würde.
    Weil Raskujan der Meinung war, daß man diese Frage verneinen müsse, traf er noch eine andere Vorbereitung - diese allerdings heimlich, so, daß außer ihm und den Betroffenen nur noch ein einziger etwas davon erfuhr, der Pilot nämlich, der den Helikopter steuern sollte. Mit dem Piloten zusammen band Raskujan Tomisenkow und Thora, seinen beiden wichtigsten Gefangenen, die Hände auf dem Rücken zusammen. Vor den Läufen ihrer Maschinenpistolen trieben sie sie dann zu der wartenden Maschine hin und halfen ihnen beim Einsteigen.
    Tomisenkow, als er von den kräftigen Fäusten des Piloten in den Hubschrauber hineingeschoben wurde, schaute über die Schulter zurück und sagte verächtlich: „Es ist etwas dazwischengekommen, nicht wahr? Die Ratten verlassen das sinkende Schiff!"
    „Halten Sie den Mund!" knurrte Raskujan. Weiter sagte er nichts. Die Kanzel war geräumiger als die anderer Hubschrauber. Es gab vier Passagiersitze. Thora und Tomisenkow mußten auf den beiden vorderen Platz nehmen, während Raskujan sich mit entsicherter Waffe hinter sie setzte. Der Pilot zwängte sich in seinen engen Sessel und wartete auf etwas. Zischend schloß sich die Außentür.
    „Hören Sie gut zu!" begann Raskujan mit belegter Stimme. „Für mich geht es jetzt darum, nicht von Rhodan gefangen zu werden. Rhodan ist es gelungen, in seinen Stützpunkt einzudringen, und in ein paar Minuten wird er hier sein. Meine Lage ist also äußerst ernst. Ich nehme Sie beide mit mir - Sie, Tomisenkow, weil Sie sich auf der Venus auskennen, und Sie, Thora, als Geisel gegenüber Rhodan. Der Helikopter ist mit Waffen, Munition und Proviant reichlich ausgerüstet. Ihre Aufgabe, Tomisenkow, ist es zunächst, ein sicheres Versteck für uns alle ausfindig zu machen. Wir werden dort warten, bis Rhodan bereit ist, mit uns zu verhandeln. Ich sagte: Meine Lage ist äußerst ernst. Bevor ich meine letzte Chance von Ihnen verderben lasse - merken Sie
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