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0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt
Autoren: Kurt Mahr
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von einem mehr kaufmännischen Standpunkt aus", wies er Tomisenkow sanft zurecht. „Wir alle drei sollten uns zusammenschließen. Ich bin überzeugt, daß wir vereint in der Lage wären, eine Macht zu schaffen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat."
    Tomisenkow lachte trocken.
    „Das setzt voraus, daß Rhodan Sie in Ruhe läßt."
    „Oh", winkte Raskujan ab. „Er hat mich ein volles Jahr lang in Ruhe gelassen, warum sollte er es nicht weiterhin tun? Und wenn ich mit Ihrer Unterstützung", dabei nickte er zu Thora hin, „in den Venus- Stützpunkt eingedrungen bin, dann wird es wohl auch Rhodan nicht mehr gelingen, gegen meinen Wunsch auf der Venus zu landen."
    „Rechnen Sie nicht damit, daß ich Ihnen Zutritt zum Stützpunkt verschaffe", rief Thora wütend.
    „Ich werde Sie zu zwingen wissen!" knirschte Raskujan, der seine Beherrschung zu verlieren begann. Thora machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Wer sind Sie, daß Sie eine Arkonidin zum Sprechen zwingen können? Außerdem hat Rhodan Sie eingefangen, bevor Sie mich noch zu Ende verhört haben." Raskujan sprang auf. „Rhodan ist noch nicht einmal auf der Venus!" schrie er unbeherrscht. „Und wenn er versuchen sollte, hier zu landen, dann werde ich ihn daran zu hindern wissen!"
    An dieser Stelle lief Thoras Triumph mit ihrem Verstand davon. Mit sprühenden Augen rief sie: „Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber, wie Sie Rhodan an der Landung hindern wollen. Rhodan ist auf der Venus!"
    Sie erkannte ihren Fehler sofort, nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte. Aber zu sehen, wie Raskujan bleich wurde und zu seinem Sessel zurücktaumelte, war den Schreck über den begangenen Fehler wert. Hinter sich hörte sie Tomisenkow leise sagen: „Das hätten Sie nicht sagen sollen!"
     
    *
     
    Alicharin marschierte. Mit der Geduld des Asiaten versuchte er, gegen alle Widerstände ein Ziel zu erreichen, von dem er zunächst nur vermutete, daß es existierte. Er hatte, als er noch Raskujans Gefangener war, von den seltsamen Ereignissen auf dem offenen Meer gehört - von den Leuchterscheinungen, die beobachtet worden waren, von den beiden Hubschraubern, die nicht mehr zurückkehrten, und schließlich von Major Pjatkows umfassender Suche, der Entdeckung eines Schlauchbootes, dreier Schwimmer und dem Abwurf der Baby-Bombe.
    Alicharin wußte mehr als das. Er erinnerte sich an den Überfall auf Tomisenkows Lager unten auf der Landzunge - ein paar Tage, bevor Raskujan das Lager angriff. Der Überfall war abgewiesen worden; man hatte drei Männer beobachtet, aber keinen von ihnen gefangen. Zu guter Letzt hatte Alicharin auch noch die Impulswaffen, wie sie die Dritte Macht benutzte, von den Vorgängen vor einem Jahr her in guter Erinnerung. Die Leuchterscheinungen, wie sie von Raskujans Leuten auf offenem Meer beobachtet worden waren, stammten wahrscheinlich aus solchen Waffen.
    Der Rest allerdings war Vermutung und Kalkulation. Wenn sich, so schloß Alicharin, drei Angehörige der Dritten Macht - offenbar fast aller technischen Mittel entblößt - auf der Venus aufhielten, dann würden sie nichts Eiligeres zu tun haben, als sich mit der Positronik innerhalb des Stützpunktes in Verbindung zu setzen.
    Deswegen marschierte Alicharin in die Berge hinauf. Er wußte, daß das gewaltige Schirmfeld einen Radius von 500 Kilometern, also einen Umfang von mehr als 3000 Kilometern hatte. Die Chance, den drei Männern irgendwo auf dieser gewaltigen Strecke zu begegnen, war erschreckend klein. Sie wurde jedoch dadurch vergrößert, daß die drei - ebenso wie Alicharin - aus Süden kamen und deshalb wahrscheinlich auch von dieser Richtung her den Schutzschirm zu durchdringen versuchen würden.
    Außerdem hatte Alicharin keine andere Chance als diese kleine. Wohin er auch immer ging: Überall würde seine Lage hoffnungsloser sein als dort, wo er die Aussicht hatte, Angehörigen der Dritten Macht zu begegnen. Sie waren die einzigen, die Hilfe bringen konnten. Also marschierte Alicharin weiter. Als er weit genug in die Berge hinaufgestiegen war, sah er die schimmernde Glocke des Schutzschirmes zwischen zwei Gipfeln hervorragen und dicht darüber in der geschlossenen Decke der Wolken verschwinden.
    Mittlerweile war auch die Vegetation lichter und der Weg besser geworden. Alicharin schöpfte neuen Mut und schritt kräftig aus.
     
    *
     
    Man konnte über Raskujan denken, wie man wollte: Manchmal verstand er zu kalkulieren. Die drei Männer, von denen Major Pjatkow sprach, waren ihm
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