Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
inzwischen informiert. Er wußte, daß Raskujan mit Tomisenkow und Thora zu verschwinden versucht hatte und, daß die beiden Gefangenen mit Raskujans Leiche zusammen in Lager zurückgekehrt waren.
    Als er die Zentrale des Beibootes betrat, erstattete Bull ordnungsgemäß Meldung. Zu der Meldung gehörte auch: „Tomisenkow bittet - mit dem gehörigen Respekt versteht sich - um eine Unterredung."
    Rhodan nickte.
    „Wo ist Thora?" Bull hob die Schultern. „Sie hatte offenbar den Wunsch, allein gelassen zu werden. Ich respektierte ihre Wünsche stets."
    Rhodan nickte ein zweites Mal. „Dann also Tomisenkow!" Bull verließ den Kommandostand, dafür kam Tomisenkow nach einer Weile herein. Rhodan bot ihm einen Sessel an.
    „Sie werden sich wundern", begann Tomisenkow ohne Überleitung, „was ich Ihnen vorzuschlagen habe."
    Rhodan lächelte über die direkte Redeweise.
    „Na, fangen Sie an!" forderte er Tomisenkow auf.
    „Ich habe", begann der General, „noch vor Ihrer Ankunft mit Raskujans Leuten gesprochen. Ich habe ihnen geschildert, wie wir ein Jahr lang ohne die geringsten Hilfsmittel auf der Venus gelebt haben könnten, wenn wir mit Technik ein bißchen mehr gesegnet gewesen wären. Ich habe ihnen den Vorschlag gemacht, wir sollten für immer hier auf der Venus bleiben... und sie haben zugestimmt! Alle ... bis auf vier oder fünf Ausnahmen!"
    Erwartungsvoll sah er Rhodan an. „Gut!" sagte Rhodan. „Ausgezeichnet! Ich habe nichts dagegen, daß Sie sich auf der Venus ansiedeln, solange Sie den Stützpunkt in Ruhe lassen."
    Tomisenkow schüttelte den Kopf.
    „Kein Gedanke daran! Wir haben alle gehört, was mit der Ostblockregierung inzwischen geschehen ist. Meine Leute und ich - wir hatten mit unserer Vergangenheit längst abgeschlossen. Und Raskujans Flotte fiel es offenbar nicht schwer, das gleiche zu tun."
    Rhodan stand auf und ging ein paar Schritte hin und her. Tomisenkow hörte ihn plötzlich lachen.
    „Ich hätte nicht gedacht", sagte er, „daß meine Pläne sich so schnell verwirklichen würden."
    „Ihre Pläne?" fragte Tomisenkow erstaunt.
    „Ja, meine Pläne! Warum, glauben Sie, habe ich damals vor einem Jahr nicht Ihre ganze Flotte mitsamt Besatzung vernichtet?"
    „Weil ... weil ... ich weiß nicht!" stotterte Tomisenkow.
    „Weil ich glaubte", kam ihm Rhodan zu Hilfe, „daß Sie, wenn Sie am Leben blieben, ein gesunder Grundstock für die erste Venus-Kolonie sein würden. Es war ein Experiment mit dem Menschen - und der Mensch hat sich als tauglich erwiesen!"
    Tomisenkow staunte mit offenem Mund. Nur langsam kam ihm zu Bewußtsein, daß er all die vergangenen Monate über nicht anders gehandelt hatte als eine Marionette, die jemand an einer Reihe von Fäden zog. Sein Verstand sträubte sich gegen die Erkenntnis, und als er sie endlich aufgenommen hatte, da stieg in Tomisenkow der Zorn auf. Aber nur für eine Sekunde. Es war keine Schande für einen Mann, von Perry Rhodan an unsichtbaren Fäden gezogen zu werden!
    Rhodan schien seine Gedanken lesen zu können.
    „Sie brauchen Ihren Stolz nicht zu verlieren", sagte er. „Von mir stammte nur die Idee ... Sie hatten Ihre Handlungsfreiheit. Und ich zögere nicht zu sagen: Sie haben sie gut genutzt. Ich glaube nicht, daß ich etwas Unrichtiges tue, wenn ich Ihnen bei der Einrichtung der neuen Kolonie freie Hand lasse und Ihnen unsere Hilfe verspreche."
    „Wie im Traum stand Tomisenkow auf, ging auf Rhodan zu und schüttelte ihm die Hand.
    „Danke!" murmelte er. „Vielen Dank!"
    Und während er hinausging, murmelte er in seiner Aufregung eine Menge russischer Worte, die Rhodan jedoch nicht verstehen konnte.
     
    *
     
    Erst zehn Stunden später begegnete Rhodan der Arkonidin. Er hatte sie nicht gesucht. Vom Kommandostand aus regelte er die Dinge, die er zu regeln hatte, und bereitete den Start zur Erde vor. Thora kam von selbst. Fast lautlos ließ sie das Schott auffahren und stand eine Weile schweigend in der Öffnung, bevor Rhodan sie bemerkte.
    Er erkannte ihre Unsicherheit, ihre Verlegenheit auf den ersten Blick. Wie mochte ihr zumute sein!
    Durch ihre unüberlegte Flucht von der Erde hatte sie all dieses unübersehbare Durcheinander heraufbeschworen, das um ein Haar mit Rhodans Tod und dem Untergang der Dritten Macht geendet hätte.
    Zögernd kam sie näher. Rhodan stand auf und ging ihr entgegen. Er sah, wie sie zum Sprechen ansetzte, tat die letzten Schritte hastiger und nahm ihre Hand zwischen seine beiden.
    „Sie wissen nicht", sagte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher