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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York
Autoren: Jason Dark
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ihr Kind. Das blonde Haar hatte sie hochgesteckt. Um ihren schmalen Hals lag eine silbern schimmernde Kette.
    »Möchtest du etwas trinken, Darling?« fragte Bill.
    »Nein, danke.« Sheila sah mich an und lächelte.
    Der Türsummer meldete sich.
    Bill sprang auf. »Das ist Tim.« Er ging ins Haus, um zu öffnen. Als Besucher mußte man den großen Vorgarten durchqueren. Auf dem künstlich angeschütteten Gelände wechselten sich gepflegte Rasenflächen mit Buschgruppen ab.
    Ich war gespannt auf Tim Morley. Wie Bill berichtete, hatte er etwas Unglaubliches erlebt. Ein Taxi sollte sich plötzlich in Luft aufgelöst haben. Von einem Augenblick zum anderen. Die Geschichte hörte sich unwahrscheinlich an, doch ich war bereit, sie zu überprüfen. Ich habe schon so viele unglaubliche Abenteuer erlebt, daß Außenstehende nur staunen können.
    Plötzlich schlug ich mir gegen die Stirn. Ich Idiot. Das Taxi. Natürlich, jetzt hatte ich es. Jane Collins, deren Bewußtsein einen Ausflug in die Jenseitswelt gemacht hatte, berichtete mir davon. Sie hatte durch das Dämonenauge in die Zukunft sehen können. Sah mich einmal an einen Mühlenflügel gefesselt und zum zweiten vor einem Taxi stehen, das auf mich zugerast kam. [1]
    Und Tim Morley hatte ein Taxi gesehen. Wahrscheinlich war es die Hitze, die mein Erinnerungsvermögen verlangsamt hatte. Plötzlich sah ich Tim Morley mit ganz anderen Augen an.
    »Ist etwas, John?« fragte mich Sheila, die wohl bemerkt hatte, daß meine Gedanken ganz woanders waren.
    »Nein, nein, alles klar.«
    Ehe Sheila weiterfragen konnte, wurden wir von Bills und Tims Ankunft unterbrochen.
    Tim Morley war in unserem Alter. Er trug einen hellen Sommeranzug und hatte das Jackett unter den Arm geklemmt. Sein Hemd zeigte große Schwitzflecken. In der linken Hand hielt er eine Reisetasche. Das rotblonde Haar war kaum zu bändigen. Der Blick seiner Augen strahlte Klarheit und Ehrlichkeit aus.
    Bill stellte seinen Freund vor.
    »Sie sind John Sinclair«, stellte Tim erleichtert fest, als er mir die Hand gab. »Es freut mich, Sie kennenzulernen, John.«
    »Ganz meinerseits, Tim.«
    »Willst du dich erst frischmachen?« fragte Bill.
    Morley nickte. »Ja, eine Dusche täte mir gut.«
    »Okay, komm mit.«
    Die Männer gingen ins Haus.
    Ich griff nach den Zigaretten und zündete mir ein Stäbchen an. Sheila erzählte mir, wie es ihr in den letzten Wochen ergangen war. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen. Die nahe Vergangenheit hatte mich so ausgefüllt, daß ich nicht einmal die Zeit fand, anzurufen. Ich berichtete Sheila von meinen Abenteuern.
    »Willst du den Job nicht an den Nagel hängen, John?« fragte sie ehrlich besorgt.
    »Warum?«
    »John, du bist noch jung. Es ist viel zu gefährlich. Du stehst immer mit einem Bein im Grab. Denke daran. Als sie dich in den Sarg gepackt hatten, ich… ich bin bald wahnsinnig geworden, solch eine Angst hatte ich.«
    »Oh, danke.«
    »Du solltest nicht so leichtfertig darüber hinweggehen. Bill habe ich auch bekehrt. Und, ehrlich gesagt, John, ich bin froh, daß er dich nicht mehr bei deinen Kämpfen begleitet.«
    »Kann ich verstehen, schließlich ist Bill bald Familienvater. Aber ich, Sheila, habe nicht nur einen Job, sondern eine Lebensaufgabe. Ich kann nicht mehr aussteigen, mein Gewissen verbietet es mir. Ich kenne die Gefahr, in der die Menschheit schwebt. Die Kräfte des Bösen haben zum Angriff geblasen. Wir müssen diesen Angriff abzuwehren versuchen oder in Grenzen halten. Wenn du es von der Seite betrachtest, müßtest du mir eigentlich Recht geben.«
    »Ja, John.« Sheila nickte. »Aber verstehe bitte, daß ich Angst um dich habe.«
    Ich drückte Sheila die Hand. »Lieb von dir.«
    Bill kam zurück. Schnaufend ließ er sich in den Korbstuhl fallen. »Tim ist ziemlich fertig«, erzählte er.
    Ich sah ihn fragend an.
    »Du wirst es ja gleich hören.«
    Das »gleich« dauerte zwei Minuten. Dann kam Tim Morley. Seine Haare waren naß. Er hatte sich ein frisches Hemd übergezogen. Es leuchtete wie eine reife Tomate.
    Morley trank ein Glas Sodawasser in einem Zug leer. »Das tat gut«, sagte er und lehnte sich behaglich zurück. »Hier ist die Hitze ja noch auszuhalten, aber in den Straßenschluchten von New York…«
    New York war das Stichwort. Tim Morley berichtete haarklein, was er erlebt hatte. Nur die Zeit seiner Fast-Bewußtlosigkeit konnte er nur schwerlich rekonstruieren, aber über das Verschwinden des Taxis gab er einen genauen Bericht.
    Ich hörte
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