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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York
Autoren: Jason Dark
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dafür einen sechsten Sinn entwickelt. Irgend etwas lag in der Luft. Etwas Bedrohliches, Gefährliches…
    Ich blieb stehen, drehte mich um.
    Nichts Verdächtiges war zu sehen.
    Nur Spaziergänger. Mütter, die mit ihren Kindern ausgingen. Ein paar junge Mädchen hatten sich untergehakt und lutschten Kojak-Lollis. Zwei Penner hockten im Gras und leerten gemeinsam eine Flasche Rotwein.
    Und doch konnte ich mich auf mein Gefühl verlassen. Etwas lag in der Luft, bedrohte mich.
    Ich trug trotz der Hitze ein Jackett. So wurde meine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta verdeckt. Die Jacke hatte ich geöffnet, so daß ich blitzschnell an die Pistole herankommen konnte, wenn es nötig war.
    Den Frieden empfand ich als trügerisch. Das Böse war da, lauerte im Verborgenen, im Unsichtbaren.
    Langsam ging ich Stufe für Stufe die Treppe hinab und war dabei gespannt wie ein Bogen.
    Wann greifen sie an?
    Immer wieder wanderten meine Blicke über die Menschen. Ich wußte, ein Dämon konnte jede Maske annehmen, sogar die eines Kindes. Und das machte sie so gefährlich. Gnadenlos schlugen sie zu, ehe man sich versah. Meistens war es dann zu spät.
    Ich ließ die Treppe hinter mir, und es passierte nichts. Unangefochten konnte ich weitergehen.
    Hatte ich mich getäuscht?
    Jetzt wollte ich es genau wissen. Um eine Konfrontation heraufzubeschwören, bog ich in einen schmalen Seitenweg ein. Soweit ich erkennen konnte, war ich der einzige Spaziergänger. Der Weg verlief nicht gerade, sondern in Kehren, und schon bald war ich vom Hauptweg aus nicht mehr zu sehen.
    Blütenpracht und Stille umgaben mich. Den Lärm hatte ich hinter mir gelassen. Nur als schwaches Brausen waren die Verkehrsgeräusche zu vernehmen.
    Ich ging noch einige Yards vor und duckte mich dann unter die Zweige eines besonders weit hervorstehenden Jasminstrauches.
    Nun wartete ich ab.
    Wenn sich tatsächlich irgendwelche Verfolger an meine Fersen geheftet hatten, dann mußten sie bald auftauchen.
    Doch den Gefallen taten sie mir nicht. Alles blieb still. Keine Menschenseele kam den Weg entlang.
    Dafür vernahm ich hinter mir ein Rascheln.
    Zuerst dachte ich an ein Tier, wirbelte aber trotzdem herum.
    Zwei grausame Geschöpfe stampften durch das Buschwerk. Monster, wie sie nur die Hölle ausspeien konnte. Sie überragten mich um einige Zoll, hatten eckige, ziemlich große Köpfe, eine bleiche, fast blutleere Haut, Hände wie Schaufeln und weiße Augen, die von rötlichen Äderchen durchzogen waren.
    Ich hörte sie flüstern.
    »Das ist er.«
    »Machen wir ihn fertig!«
    »Töten wir ihn!«
    Sie bewegten sich mit einer spielerischen Leichtigkeit. Ihre Körper schienen Zweige und Äste kaum zu berühren. Ich hatte das Gefühl, zwei Geistwesen vor mir zu haben.
    Ich sprang zurück. Wollte meine Beretta ziehen, um mich verteidigen zu können, da waren die beiden plötzlich verschwunden.
    Von einer Sekunde zur anderen sah ich sie nicht mehr.
    Oder?
    Ich strengte meine Augen an, blinzelte, sah die Umrisse der Monster. Sie flirrten, wie mit Licht übergossen.
    Gehetzt schaute ich mich um. Mein rechter Arm beschrieb kreisende Bewegungen. Verdammt, ich sah kein Ziel mehr. Narrte mich ein Spuk?
    Da spürte ich die kalte Hand, im Nacken und den mörderischen Druck, der mich dem Boden entgegenpreßte…
    ***
    Jeff Denver stoppte unmittelbar in der Bewegung. Die Finger kamen nur wenige Zoll vor Morleys Hals zur Ruhe.
    Tim verdrehte die Augen. Der Hoffnungsfunke blitzte in ihm auf. Wer auch geschellt hatte, er war diesem Jemand ungeheuer dankbar. Hatte er ihm doch eine Galgenfrist gegeben.
    »Wer ist das?« zischte Denver.
    Tim Morley hob die Schultern. Eine Antwort gab er nicht.
    Wieder klingelte es. Diesmal fordernder, aggressiver. Dann eine helle, aber auch zugleich wütende Mädchenstimme: »Mach endlich auf, Tim! Ich weiß, daß du da bist. Eine Nachbarin hat dich ins Haus gehen sehen.«
    »Wer ist die Kleine?« fuhr Jeff Denver Tim Morley an.
    »Laurie Ball. Eine Kollegin.«
    »Und was will sie?«
    »Weiß ich nicht.«
    Jeff Denver überlegte. Die Frau oder das Mädchen wußte, daß Tim Morley in seiner Wohnung war. Wenn er nicht öffnete, machte er sich verdächtig. Wer konnte wissen, wie die Frau reagierte? Vielleicht war sie hysterisch und wollte die Tür eintreten?
    »Mach endlich auf, Tim!«
    Morley warf Denver einen fragenden Blick zu.
    Jeff nickte. »Okay, du kannst öffnen. Laß die Kleine herein. Aber mach keine Dummheiten, spiele den Harmlosen. Und sieh zu, daß
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