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0017 - Das Dämonenauge

0017 - Das Dämonenauge

Titel: 0017 - Das Dämonenauge
Autoren: Jason Dark
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zu entreißen. Danach wollte er Myxin töten. Es gelang ihm jedoch nicht. Er konnte ihn nur in einen zehntausendjährigen Schlaf versetzen. Durch Schwarze Magie gelang es ihm, einem seiner Diener das Auge einzupflanzen. Es ist der Mann, dessen Gesicht du gesehen hast, Jane Collins. Will der Schwarze Tod also bestimmte Ereignisse sehen, so schaut er eben durch dieses Auge. Er sieht jedoch nur das Böse, den Schrecken, das Chaos. All das, was er selbst verteidigt. Es ist ja auch logisch, denn das Auge gehörte ebenfalls einem Diener der Finsternis. Das ist die Geschichte des Dämonenauges.«
    »Und wie kommen wir an das Auge heran?« wollte Suko wissen.
    »Durch Myxin, den Magier.«
    Suko und ich blickten uns an. »Das geht wirklich?« fragte ich mit leiser Stimme.
    »Ja.«
    »Dann sag uns den Weg.«
    Kiriakis zog ein sehr nachdenkliches Gesicht. Prüfend sah er uns dann der Reihe nach an. »Ich kenne euch zwar noch nicht sehr lange, doch ich bin von eurer Lauterkeit überzeugt. Trotzdem verlangt ihr sehr viel von mir, wenn ihr den Weg wissen wollt, um das Dämonenauge zu finden. Ohne Hilfe können wir das Auge nicht zerstören. Wir brauchen eine mächtige Unterstützung. Und die kann uns nur einer geben. Myxin, der Magier!«
    »Aber der schläft doch«, sagte Jane Collins.
    »Dann erwecken wir ihn.«
    »Ist er nicht auch ein Diener der Finsternis?« fragte Suko.
    Kiriakis nickte. »Trotzdem muß es uns gelingen, Myxin auf unsere Seite zu ziehen.«
    »Das hieße dann aber, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben«, sagte ich.
    »Du hast es erfaßt, John«, gab Kiriakis zu. »Fragt sich nur, ob Myxin so ohne weiteres bereit sein wird, uns zu helfen.«
    Der Grieche sah mich an. »Das ist das große Risiko. Andererseits müßte er uns dankbar sein, daß wir ihn erwecken. So gleicht sich das aus.«
    Ich lachte auf. »Dankbarkeit von einem Dämon? Das gibt es nicht und wird es auch nicht geben.«
    »Wenn wir gerissen und vorsichtig taktieren – schon«, meinte Suko. »Wir müssen seine niederen Instinkte wecken. Rachegefühle gegen den Schwarzen Tod. Myxin soll für uns das Dämonenauge holen. Dann können wir es zerstören.«
    »Ein gewagter Plan«, murmelte ich. »Aber die einzige Möglichkeit, die uns bleibt.«
    »Es wäre wirklich die Krönung meines Lebens, wenn wir das Dämonenauge zerstören könnten«, sagte Kiriakis. »Ich will euch nun sagen, wo wir ihn finden können. Er liegt in einer Höhle auf dem Meeresgrund, gar nicht weit von Delos entfernt. Ich kenne die ungefähre Lage und kann euch führen. Das Tauchen müssen John und Suko übernehmen. Ich bin zu alt.«
    »Ehrensache«, sagte der Chinese. Ich pflichtete ihm bei.
    »Und ich bin ebenfalls mit von der Partie«, mischte sich Jane Collins ein.
    Suko und ich waren dagegen, doch Jane ließ sich nicht von ihrem Vorsatz abbringen. Bisher hatte sie noch immer ihren Kopf durchgesetzt.
    ***
    Der Mann in der Telefonzelle trug einen dunkelgrauen Anzug mit feinen Nadelstreifen. Vom Typ her glich der Knabe einem Bullen. Breit in den Schultern, Stiernacken und Pranken, in denen der Hörer fast verschwand. Eine große Sonnenbrille verdeckte fast die Hälfte seines Gesichts, und der bauschige Schnauzer wuchs sichelförmig zu beiden Seiten der Mundwinkel. Der Mann hieß Konstantin Hereos. In der Athener Unterwelt war er ebenso bekannt wie bei der Polizei. Hereos kaufte und verkaufte fast alles. Er war ein Hehler. Aber einer von der brutalen Sorte. Wenn er es für nötig hielt, nahm er die Kanone in die Hand und räumte auf. Fünf Morde hatte er bereits auf dem Gewissen. Doch das störte ihn nicht weiter.
    Im Augenblick telefonierte er mit einem Kunden, der ihm alte phönizische Goldmünzen besorgen wollte.
    »Nein, den Preis zahle ich nie!« zischte Hereos.
    »Dann tut es mir leid. In der Türkei habe ich phantastische Abnehmer. Die reißen sich um meine Ware. Außerdem möchte ich auch einmal das große Geld machen. Ich trage schließlich ein Risiko, das nicht von schlechten Eltern ist.«
    Hereos überlegte. Der Hundesohn wollte das Geld nicht in Drachmen ausgezahlt haben, sondern in Dollars. Fünftausend verlangte er.
    Natürlich waren die Münzen das Dreifache wert, aber das spielte nur für Hereos eine Rolle und hatte den Kerl am anderen Ende der Leitung nicht zu interessieren. »Wie ist es, Hereos, zahlst du den Preis?«
    Der Hehler entschied sich jetzt sehr schnell. »Gut, du Halsabschneider, ich zahle.«
    »Na wunderbar. Wo treffen wir uns?«
    »Bei mir!«
    Jetzt
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