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0017 - Das Dämonenauge

0017 - Das Dämonenauge

Titel: 0017 - Das Dämonenauge
Autoren: Jason Dark
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Er bestellte sogar noch nach, was selbst den Ober verwunderte.
    Jane hielt sich an Orangensaft, ich ließ mir als Extraportion zwei Eier braten.
    Kiriakis hatte uns versprochen, gegen neun Uhr einzutreffen. Er wollte noch einige Besorgungen machen. Zum Beispiel Neoprenanzüge kaufen, Preßluftflaschen, Unterwasserlampen und einiges mehr. Das Geld dafür hatte ich ihm am gestrigen Abend gegeben.
    Ich erhielt meine Eier. Fast hatte ich es erwartet. Sie waren nicht nur versalzen, sondern auch verpfeffert. Mit Todesverachtung schlang ich den Fraß hinunter und spülte anschließend mit Kaffee und Saft nach.
    Ich wollte mir gerade eine Verdauungszigarette gönnen, als wir Besuch erhielten.
    Ein Offizier der griechischen Polizei durchmaß mit forschen Schritten den elegant eingerichteten Frühstücksraum, wobei er von mißtrauischen Blicken der Angestellten begleitet wurde. Er blieb neben unserem Tisch stehen.
    Vor Jane deutete er eine knappe Verbeugung an. Er hatte die Mütze unter den Arm geklemmt. Sein lackschwarzes, nach hinten gekämmtes Haar glänzte. Zuviel Pomade, dachte ich.
    »Sie gestatten, daß ich mich vorstelle! Mein Name ist Leutnant Pamperis!«
    Ich übernahm die Gesprächsführung. »Bitte, setzen Sie sich, Herr Leutnant.«
    »Danke.« Der Polizist nahm Platz.
    Ich ahnte zwar nichts Schlimmes, aber die Anwesenheit der heimischen Polizei behagte mir nicht. Superintendent Powell hatte seine Beziehungen spielen lassen und unseren Besuch offiziell angekündigt. Trotzdem blieb bei den Griechen ein Rest von Mißtrauen. Ich hatte ihn auch auf der Polizeipräfektur schon gespürt.
    »Haben Sie Erfolg gehabt?« fragte der Leutnant.
    »Ja.«
    Der Polizist verzog das Gesicht. Er hatte wohl eine ausführlichere Antwort erwartet. In seinen dunklen Augen leuchtete der Unwillen. »Dann darf ich Sie vielleicht um einen Bericht bitten. Sie wissen ja, das Beamtentum verlangt es. Außerdem muß alles seine Richtigkeit haben.«
    Ich lächelte ihn entwaffnend an. »Aber sicher erhalten Sie Ihren Bericht. Nur nicht heute. Wissen Sie, Ihr Land ist so reizvoll und das Wetter so prächtig, daß meine Freunde und ich es uns erlaubt haben, noch einige Tage Urlaub zu machen. Den Bericht schreibe ich morgen oder übermorgen.«
    Der gute Leutnant war zufriedengestellt. »Sie bleiben in diesem Hotel wohnen?«
    »Natürlich.«
    Ehe ich jedoch weiterreden konnte, mischte sich Jane Collins ein. Sie entwickelte einen Charme, dem der Polizist nicht widerstehen konnte.
    Sacht legte Jane ihre Finger auf seinen Unterarm, »Sehen Sie, Herr Leutnant, wir möchten das Wetter genießen und mit dem Boot hinausfahren. Ist das verboten?«
    Der Leutnant wurde rot. »Natürlich nicht.«
    »Sie können uns ja begleiten«, schlug Jane vor und schenkte dem Mann einen Blick, der ihm den Kragen eng werden ließ.
    »Es tut mir leid, aber ich habe heute Dienst.«
    »Schade.« Janes Stimme klang sehr bedauernd.
    Leutnant Pamperis stand auf, zog sich den Uniformrock glatt, deutete abermals eine Verbeugung an und sagte: »Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als Ihnen viel Vergnügen zu wünschen.«
    »Danke«, sagten wir wie aus einem Mund. Der Polizist verschwand, wie er gekommen war. Zackig und schneidig.
    Das Personal atmete auf. Wir aber lachten. »Den hast du aber auflaufen lassen«, sagte Suko. »Gratuliere.«
    »Eine meiner leichtesten Übungen«, erwiderte Jane. Ich drückte ihr einen Kuß auf die Wange. »Okay, Blondie, dann wollen wir mal ›Urlaub‹ machen.«
    »Nenn mich nicht Blondie. Ich bin keine Comic-Figur!« zischte Jane.
    Ich mußte lachen. Sie meinte es nicht böse. Kiriakis war pünktlich. Er saß in der Halle in einem Korbsessel und blätterte in der Zeitung.
    Als er uns sah, überzog sein Gesicht ein Lächeln. Er legte die Zeitung zur Seite und stand auf.
    »Ich hoffe, ihr habt eine ruhige Nacht verbrachte«, sagte er, sah Jane an und meinte: »Du bist nicht wiederzuerkennen. Schade, daß ich keine dreißig Jahre jünger bin. Dann hättest du dich vorsehen müssen, John Sinclair.«
    »Endlich jemand, der mich zu schätzen weiß«, sagte Jane.
    Kiriakis hatte nicht übertrieben. Jane Collins sah hinreißend aus. Sie trug enge, helle Röhrenjeans, ein knallrotes T-Shirt und darüber eine knappe Jacke. Das Haar hatte sie hochgesteckt, dabei aber zwei Korkenzieherlocken vor den Ohren herabhängen lassen. Schminke brauchte sie nicht. Sie sah auch ohne das kosmetische Zeug mehr als reizend aus.
    »Hast du alles besorgt?« erkundigte ich mich
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