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0016 - Die Geister von Gol

Titel: 0016 - Die Geister von Gol
Autoren: Kurt Mahr
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Generatoren ab!" schrie er. Klein fuhr auf. Es sah aus, als fühle sich die Leuchtwolke bedroht. Sie schrumpfte zusammen und verschwand innerhalb kurzer Zeit. Klein sank ächzend wieder in seinen Sitz, als er merkte, daß er inzwischen sein Gewicht verdoppelt hatte.
    „Die Platte herunter!" befahl Nyssen.
    Die Platte hatte vier Verschraubungen, die leicht zu lösen waren. Klein konnte sie von seinem Sitz aus abnehmen. Die Platte kippte nach vorn. Nyssen starrte in den Generatorraum. Der Generator für den Motor und alle Nebenleistungen war nur noch ein formloser Klumpen Metallplastik. Der Schirmfeldgenerator war lädiert, aber offenbar mit einem Teil seiner Leistung noch intakt.
    „Sehen Sie nach!" fuhr er Klein an. „Wir müssen wissen, ob er durchhält."
    Klein kroch stöhnend nach hinten und sah nach. Es dauerte eine Weile. Dann drehte er schwerfällig den Kopf und sagte über die Schulter: „Ziemlich angefressen, Sir. Kann jeden Augenblick ausfallen."
    Nyssen schluckte. „Na dann ..."
    Der Wagen war bewegungsunfähig. Der Struktursender, dessentwegen sie diese Fahrt unternommen hatten, nützte ihnen nichts mehr, weil er an den Triebwerkgenerator direkt angeschlossen war. Die Lampe brannte nicht mehr, und das einzige Licht, das das Wageninnere erhielt, kam von dem Bildschirm. Das Aufnahmegerät war an den Schirmfeldgenerator angeschlossen. Nyssen schaltete es ab. Er wußte, daß auch der Telekom über dem Schirmfeldgenerator arbeitete. Also konnte er einen Spruch an die STARDUST absetzen.
    Schwerfällig streckte er die Hand aus und griff nach dem Mikrophon. In diesem Augenblick durchfuhr ein neuer Ruck den Wagen. Klein und Nyssen stöhnten gleichzeitig auf. Nyssens ausgestreckte Hand fiel nach unten und schlug klatschend auf das Steuerpult.
    Die Gravitation hatte um ein weiteres zugenommen, die Leistung des Generators war abgesunken. Nyssen schätzte die Schwere innerhalb des Wagens auf drei g.
    Dann streckte er seine Hand weiter aus und griff nach dem Mikrophon. Es war schwer geworden, aber es funktionierte noch. Er rief die STARDUST an. Aber die STARDUST gab keine Antwort mehr.
     
    *
     
    „Wir starten!" hatte Reginald Bull vor ein paar Sekunden bekanntgegeben. Dann hatte er durch Regelkommandos vom Schaltpult aus den Startvorgang eingeleitet. Aber die STARDUST rührte sich nicht. Bull wußte, daß er keinen Fehler gemacht hatte. Jemand, der berechtigt war, dieses Schiff zu steuern, konnte keine Fehler machen.
    Außer ihm waren Thora und ein paar andere Leute in der Zentrale, die er unter Umständen glaubte brauchen zu können. Bull gab blitzschnell die Gegenkommandos und brachte die Aggregate wieder zur Ruhe.
    Ohne sich seinen Schreck anmerken zu lassen, rief er den Ingenieur an. Der Ingenieur meldete sich nicht, und inzwischen hatte Thora bemerkt, daß nicht alles in Ordnung war.
    „Stimmt etwas nicht?" Bull schüttelte den Kopf. „Ich fahre Hinunter zum Technischen Leitstand", sagte er. „Warten Sie ein paar Augenblicke. Bin gleich wieder zurück!"
    Dann war er hinaus. Die beachtliche Entfernung von der Zentrale zum Technischen Leitstand bewältigte er in Rekordgeschwindigkeit. Er stürmte über die Laufbänder der Gänge und kämpfte mit dem zu geringen Sog der Gravitationslifte.
    Der Leitstand lag etwa zweihundert Meter unterhalb der Zentrale. Bull zwängte sich durch die Tür, die sich nur zögernd öffnete, und überflog den mit Schaltpulten vollgepfropften Raum mit einem Blick. Es war niemand da. Der Leitstand schloß nach einer Seite mit einer durchsichtigen Wand gegen den eigentlichen Generatorenraum ab. Bull warf einen Blick durch die Wand und betrachtete die blitzenden Kolosse der gewaltigen HHe-Meiler, die Schirmfeldgeneratoren und Hilfsgeräte.
    Die Schirmfeldgeneratoren arbeiteten und erzeugten ein leises Summen, das sich der Wand mitteilte und auch im Leitstand zu hören war. Im Generatorenraum war niemand zu sehen. Alles war leer und - bis auf das schwache Summen - still.
    Mit knallenden Schritten stampfte Bull bis an das jenseitige Ende des Leitstandes und ließ die Tür sich öffnen, hinter der ein schmales Laufband zum Niveau des Generatorenraumes hinunterführte. Er trat auf das Band und fuhr hinunter.
    Ein drohendes, widerwärtiges Gefühl der Gefahr überkam ihn, als er sich von dem Band in den gewaltigen Raum hinuntertragen ließ. Er zog seine Waffe und entsicherte sie. Aber bis jetzt war niemand zu sehen, auf den es sich zu schießen gelohnt hätte. Die Meiler und Generatoren
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