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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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mal etwas von der Festung gehört?« fragte sie mit einer warmen Altstimme.
    »Natürlich. Das ist ein alter Luftschutzbunker aus der Kriegszeit. Ziemlich riesiger Kasten. Wurde im Hafen für die Angehörigen aller Hafenbehörden gebaut. Soll so groß sein, daß er an die tausend Leute bequem beherbergen könnte.«
    »Stimmt!« nickte die Frau. »Darin sind wir.«
    Nancy, Jessie und Jove — da waren ja Zigaretten! Und in der linken Hosentasche trieben sich einige lose Streichhölzer herum. Ich riß eines an der Fußsohle an und schob mir einen Glimmstengel in den Mund. Die Frau nahm sich auf mein Angebot hin auch einen. Ich stieß den Rauch langsam in Ringen aus. Oh, es ist unbeschreiblich, wie köstlich in manchen Situationen eine Zigarette schmecken kann.
    »So, so in der Festung sitzen wir. Offengestanden, das hätte ich kaum,erwartet. Übrigens, wie heißen Sie eigentlich?«
    »Ich bin Frau Mosabucci. Mein Mann ist —«
    »Der berühmte Dirigent. Sie gingen gerade mit Ihrer Freundin auf dem Broadway spazieren, als Sie gekidnappt wurden. Ich weiß.«
    Sie sah mich an, als wenn ich ein Fabelwesen wäre.
    »Aber woher wissen Sie es denn?« fragte sie ziemlich fassungslos.
    »Oh, ganz einfach. Ich bin Jerry Cotton vom FBI. Und Ihr Verschwinden ist sozusagen meine Arbeit. Ich bearbeite nämlich diese Serie von Menschenraub. Wie Sie sehen —- mit wechselndem Erfolg.«
    »Sie sind vom FBI?«
    »Jawohl, ich bin bei dieser Gesellschaft, die alles andere als eine Lebensversicherung ist.«
    »Wissen die Gangster das?«
    »Sicher.«
    »Deshalb die Fesseln?«
    »Eben.«
    »Wie haben Sie es denn geschafft, da raus zu kommen?«
    »Gute Zähnchen.«
    Ich zeigte mein Pferdegebiß. Sie lachte zum ersten Male.
    »Sie scheinen ja unverwüstlich zu sein.«
    Ich nickte:
    »Bin ich nach dem Essen immer. Jetzt beschreiben Sie mir mal den Weg. Ich werde diese Festung stürmen, daß die Wände wackeln. Wenn wir hier die Tür auf machen, wohin kommen wir?«
    »In einen langen Gang, der weiter keine Türen hat. Jemand hat mir erzählt, daß dieser Raum hier während des Krieges zum Aufbewahren der wichtigsten Geheimakten verwendet wurde. Dieser Raum liegt nämlich ziemlich tief unter der Erde, am tiefsten von allen.«
    »Okay. Was ist am Ende des Ganges?«
    »Da beginnt eine lange Wendeltreppe. Oben ist die Halle. So nennt man hier einen großen Raum, in dem wir untergebracht sind.«
    »Wer ist wir?«
    »Sechs Frauen, Mädchen und Kinder und vier Männer. Man hat sie alle entführt wie mich auch.«
    »Okay, dann werden wir uns gemeinsam wieder zurückführen in die anständige Gesellschaft von New York. Machen Sie mit?«
    »Wenn ich etwas dabei tun kann?«
    »Das werden wir noch sehen. Kommen Sie, verfrachten wir erst einmal unseren lieben Billy.«
    Wir fesselten ihn gemeinsam. Es waren ja genug Überreste von dem da, was einmal meine Fesselung gewesen war.
    Anschließend marschierten wir durch den Gang, natürlich nicht ohne vorher Billy einzuschließen. Er würde genau so dumm in die Gegend blinzeln, wenn er erwachte, wie ich es zuerst getan hatte.
    Ich hielt in der linken Hand die Eisenstange, in der rechten Billys Colt. Damit fühlte ich mich ziemlich wohl. Wenn man Gangstern einen Besuch abstatten geht, verleiht einem nichts mehr Sicherheit als eine Kanone in der Hand.
    ***
    An der Treppe wartete ich. Die Frau schickte ich voraus. Sie sollte ihre Leidensgenossen davon verständigen, daß sie mich gleich mitbringen würde. Ich wollte nicht, daß bei meinem unverhofften Auftauchen plötzlich Lärm entstünde.
    Nach ein paar Minuten holte sie mich.
    »Die Leute wissen Bescheid. Sie werden still sein.«
    Ich ging ihr nach die Treppe hinan. Als ich in die Halle trat, mußte ich schlucken. Das erste, was ich sah, waren zwei Kinder, die neben einer fremden Frau saßen und — beteten.
    Ein Mann kam auf mich zu, hielt mir die Hand hin und sagte:
    »Ich heiße Joe, Joe Merlaine. Ich möchte Ihnen helfen.«
    Ich drückte ihm die Hand.
    »Okay, Joe. Ich heiße Jerry. Jerry Cotton vom FBI. Wir werden es noch schaffen. Wissen Sie, mit wieviel Gegnern wir zu rechnen haben?«
    »Ja. Ungefähr mit einem Dutzend. Es sind bestimmt zehn Mann. Ich habe sie gestern bedienen müssen, als sie anfingen zu trinken. Sie feierten irgend etwas. Ich glaube, einer von ihnen hatte Geburtstag. Sie haben sehr getrunken. Wir konnten mit Mühe dafür sorgen, daß sie die Frauen in Ruhe ließen.«
    »Okay. Dann wollen wir nicht lange reden, legen wir los. Hier, nehmen

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