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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung
Autoren: Heinz Werner Höber
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Chef?«
    Mister High betrachtete nachdenklich seine langen Finger.
    »Es ist noch nicht erwiesen, daß die beiden Entführungen tatsächlich etwas mit Ihrem nächtlichen Besucher zu tun haben.«
    »Stimmt, Chef, Erwiesen ist es nicht. Aber die verrückte Art der Entführung paßt genau zu dem ganzen verrückten Plan dieses sogenannten Wissenschaftlers, der sich einbildet, er könne mit Gangstermethoden eine Pionierarbeit der Medizin leisten.«
    »Sie haben recht, Jerry. Es kann ein Zusammenhang bestehen. Wir sind auf jeden Fall verpflichtet, dieser Fährte nachzugehen. Wen soll ich mit diesem Fall beauftragen? Sie beide haben ja dienstfreies Wochenende.«
    Ich sah ihn an. In seinen Augen stand ein leises Lächeln. Da war ich zufrieden.
    »Sie scheinen es für eine persönliche Herausforderung zu halten«, sagte Mister High zu mir. »Gut, Jerry, dann beweisen Sie diesem seltsamen Doktor und seiner Clique, was Sie können. Ihr Freund Phil wird sicher mitmachen. Dazu bestimmen kann ich ihn nicht, weil Sie frei haben.«
    Phil maulte.
    »Ich hätte mich nie mit diesem verrückten Kerl befreunden sollen«, sagte er. »Jetzt stiehlt er einem schon die freien Sonntage.«
    Er leerte sein Whiskyglas vollends, setzte es zurück auf die Tischplatte und sagte:
    »Ich denke, wir werden uns erst einmal Zugang zum Stadthaus verschaffen. Dort muß doch ein Pförtner oder ein Hausmeister oder irgendein dienstbarer Geist vorhanden sein, auch am Samstagnachmittag. Wir müssen in die Fahrzeugabteilung.«
    »Die Adressen der Besitzer von allen l'nrdwagen herausschreiben, die hinten m der Nummer eine Dreiunddreißig liuben. Dasselbe mit allen weinroten Cadillacs. Wenn wir Pech haben, gibt es l inige Tausende davon, dann schreiben wir uns noch am nächsten Wochenende die Finger wund.«
    Mister High wollte etwas entgegnen, da klingelte das Telefon auf seinem Schreibtisch. Er hob den Hörer ab und nannte seinen Namen. Er lauschte. Sein Gesicht wurde sehr ernst. Als er den Hörer auf legte, sagte er leise:
    »Der nächste Menschenraub. Jerry. Ein vierjähriger Junge vom Kinderspielplatz im Washington-Park. Die ältere Schwester sitzt gerade bei Stone und erstattet die Anzeige. Die Männer entkamen in einem hellgrauen Ford.«
    Ich stand schon in der Tür. Mit ein paar Sprüngen hetzte ich in die Fahndungsabteilung. Sam saß hinter einer Schreibmaschine und nahm das Anzeigeprotokoll auf. Vor ihm hockte ein etwa achtzehn Jahre altes Mädchen, von Weinen und Schluchzen geschüttelt, auf ihrem Stuhl.
    Es war die alte Geschichte. Dicht neben dem Kinderspielplatz geht ein breiter Parkweg vorbei, der auch von Autos befahren werden darf, allerdings mit einer Höchstgeschwindigkeit von fünfzehn Meilen. Das Mädchen hatte sich dort mit ihrem Freund verabredet. Während die beiden auf einer Bank gesessen hatten, war der kleine Bruder im Sandkasten beschäftigt gewesen. Plötzlich hörte das Mädchen ein Schreien und lautes Rufen. Sie sah auf. Ein Mann hatte ihr schreiendes Brüderchen unter dem Arm und rannte damit auf einen hellgrauen Ford zu, der mit offener Tür wartete und sofort davonraste, als Mann und Kind im Wagen verschwunden waren. Die Fahrzeugnummer war nicht erkannt worden.
    Als ich diese Geschichte gehört hatte, ging ich zurück zu Mister High.
    »Ich wette meinen Kopf gegen einen Bleistiftstummel, daß es wieder dieselben Leute waren«, sagte ich. »Wenn man nur wüßte, nach welcher Methode sie Vorgehen. Sie können sich, doch nicht einfach wahllos Leute stehlen, wo sie ihnen über den Weg laufen. Da muß doch irgendein bestimmter Plan dahinter stehen!«
    »Wenn die Geschichte mit dem Arzt stimmt, wird es davon abhängen, welche Versuchspersonen er benötigt«, meinte Mister High.
    Ich schlug mir mit der .flachen Hand vor die Stirn..
    »Natürlich!« rief ich aus. »Der Kerl, der in unserem Wohnzimmer saß, als wir nach Hause kamen, faselte doch etwas davon, daß das Heilmittel einen starken Giftanteil enthalte. In der richtigen Dosis ist es eine Arznei, in der falschen Dosierung ein Gift. Es ist doch klar, daß eine stark gifthaltige Medizin auf verschieden starke Körper anders wirkt. Das heißt, der Doktor muß möglichst viel Leute verschiedenen Geschlechts und verschiedenen Alters für seine Versuche haben.«
    »Damit er für jede Altersstufe den richtigen Dosierungsgrad ermitteln kann«, ergänzte Mister High. »So wird es wohl sein. Obwohl mir diese ganze Geschichte noch ein bißchen phantastisch vorkommt. Vielleicht wollte man Sie
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