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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung
Autoren: Heinz Werner Höber
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auf eine falsche Spur führen, Jerry, und in Wirklichkeit steckt ganz etwas anderes dahinter.«
    »Das ist natürlich auch eine Möglichkeit«, gab ich ziemlich kleinlaut zu. »Aber zum Henker, was soll denn sonst dahinterstecken?«
    Mister High zuckte nur die Achseln. »Fest steht«, sagte er langsam, »daß unsere noch unbekannten Gegner mit einem Maß an Frechheit arbeiten, das bisher noch nicht dagewesen ist. Am hellichten Tag mitten auf dem Broadway eine Frau zu entführen oder von einem belebten Kinderspielplatz einen vierjährigen Jungen — so eine Frechheit ist mir noch nicht vorgekommen.«
    »Frechheit siegt«, warf Phil ein. Mister High schüttelte ernst den Kopf.
    »Nein, Phil, das glauben Sie selbst nicht. Frechheit siegt vielleicht vorübergehend, aber irgendwann einmal bricht sie sich selbst das Genick. Es gibt keine Bäume, die in den Himmel wachsen.« Er schwieg einen Augenblick lang, dann drückte er die Sprechtaste an seinem Vorzimmermikrofon nieder und sagte:
    »Der Leiter des Bereitschaftsdienstes soll sofort zu mir kommen.«
    Ich rieb mir die Hände. Das konnte nur eines bedeuten: Mobilmachung im größten Stil.
    ***
    Ich hatte richtig vermutet. Bruce Hackitt kam herein. Er hatte die Leitung des Bereitschaftsdienstes übers Wochenende. Mister High bot ihm einen Platz an, nachdem wir ihn begrüßt hatten, und weihte ihn in die ganze Geschichte ein.
    »Wir müssen sofort alle Kräfte einsetzen, die wir zur Verfügung haben«, erklärte Mister High. »Wenn die Leute weiterhin einen Menschen nach dem anderen entführen können, werden bald die Zeitungen Wind davon bekommen. Ich möchte nicht gern, daß heute abend Extrablätter erscheinen, in dem uns vorgeworfen wird, wir schliefen. Wieviel Leute haben Sie zur Verfügung, Bruce?«
    »Im Bereitschaftsraum sitzen sechzehn G-men«, sagte Hackitt. »Zu Hause müssen sich weitere sechzehn in Telefonnähe aufhalten, die kann ich also schnell zusammentrommeln.«
    »Schön, das wären zusammen zweiunddreißig. Rufen Sie alle zusammen, Hackitt, und wählen Sie zwanzig aus. Die restlichen zwölf müssen im Gebäude Zurückbleiben für den Ernstfall. Sagen Sie der Fahrzeugabteilung Bescheid, daß sie zehn Funkstreifenwagen fahrbereit machen soll. Schicken Sie je einen Wagen mit zwei Mann auf Streife in den zehn inneren Stadtbezirken. Der Bereitschaftsdienst in der Telefonzentrale wird geweckt und zwei Mann an die Apparate gesetzt. Zwei Sprechfunkapparate bleiben ständig frei für die zehn Streifenwagen. Okay, Bruce?«
    »Okay, Chef.«
    »Ich bleibe in der Nacht hier. Jedes Vorkommnis wird mir sofort gemeldet.«
    »Geht in Ordnung, Chef. Ich schicke Bill mit einem Feldbett und mit ein paar Decken aus dem Bereitschaftsraum herüber, dann können Sie sich hinlegen, solange Ruhe herrscht.«
    Mister High lächelte.
    »Ja, das ist ein guter Gedanke, Bruce. Vielen Dank.«
    Während Bruce Hackitt verschwand, um das ihm Aufgetragene zu veranlassen, wandte sich der Chef wieder mir zu.
    »Jerry, ich habe einen alten Bekannten, der ist Vorsitzender in der Ärztekammer. Es kann vielleicht nichts schaden, wenn Sie sich einmal mit ihm unterhalten.«
    »Ja, das finde ich auch.«
    Mister High griff zum Telefon und sagte:
    »Verbinden Sie mich mit Professor Miller vom ›National-Health-Committee‹. Ja, ich warte.«
    Mister High deckte die Hand auf den Hörer und sagte zu Phil:
    »Fahren Sie schon hinüber zur Stadtpolizei, Phil. Ich werde den zuständigen Mann dort anrufen und ihn informieren. Er soll Ihnen zehn bis zwanzig uniformierte Stadtpolizisten mitgeben. Damit gehen Sie ins Stadthaus und blättern die Fahrzeugregistratur durch. Sie wissen ja, was für Wagentypen uns interessieren.«
    »Okay, Chef«, sagte Phil und nahm seinen Hut. »Wenn aber etwas Interessantes vorfällt —«
    »Dann erlöse ich Sie von Ihrem langweiligen Posten im Stadthaus. Keine Angst. Wenn es zu einer Gangsterjagd kommen sollte, werden Sie bestimmt dabei sein, Phil.«
    Phil grinste und klopfte auf sein Jackett, an der Stelle, wo er die Null-Acht im Schulterhalfter sitzen hatte.
    »Ich hab' sie nämlich vorhin frisch geölt«, sagte er grinsend, während er hinausspazierte.
    Es dauerte noch ein paar Minuten, bis High endlich seine Verbindung hatte.
    »Hallo, Herr Professor!« sagte er. »Entschuldigen Sie, daß ich Sie am Samstagabend stören muß.--Sie waren gerade im Bad? Oh, dann doppelte Entschuldigung. Ich muß Sie um eine dringende Gefälligkeit bitten, Herr Professor. Es wäre zu
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