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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
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Feld räumen. Er weiß genau, daß er noch nicht einmal unserer STARDUST gewachsen ist. Wie soll das erst werden, wenn eine ganze Flotte derartiger Riesenschiffe auftaucht? Bully...!"
    Der untersetzte Mann fuhr auf. Diesen Ton kannte er!
    „In etwa zehn Stunden Bordzeit erfolgt der Rückflug zum Planeten Ferrol. Dort hören wir von Chaktors Flucht und nehmen sofort die Verfolgung auf. Noch ehe er mit seinem Boot auf dem vierzigsten Planeten ankommt, werden wir dort sein. Seine Beschleunigungs- und Bremsmanöver dauern zusammen vierzig Stunden. Wir erledigen das in zwanzig Minuten. Crest, folgen Sie mir bitte in die Rechenzentrale. Ich möchte wissen, wann Chaktor mit seinem Zerstörer ankommen kann. Es dürfte nichts schaden, wenn wir schon etwas früher dort sind."
    „Wollen Sie einen Hypersprung vornehmen?"
    Rhodan überlegte kurz. „Nein, besser nicht. Nehmen wir eine normale Verfolgung mit annähernd lichtschneller Fahrt vor. Damit muß Chaktor vor uns bleiben. Seinen Vorsprung können wir nur durch unser wesentlich kürzeres Bremsmanöver aufholen. Dabei übersehen wir ihn aber. Bully, bereite die Männer auf harte Stunden vor. Das wäre alles."
    Rhodan verließ die Funkzentrale. Wieder einmal sahen sie ihm atemlos nach.
    „Wenn der die Menschheit nicht unter einen Hut bringt, dann schafft es niemand mehr", stellte Dr. Haggard in lakonischer Kürze fest. „Kommen Sie, Manoli. Ich habe doch gewußt, daß die ganze Geschichte nicht ohne friedliebende Maßnahmen abgehen kann."
    „Immerhin...!"
    „Ja, ich weiß", unterbrach der große Mediziner und Entdecker des Anti-Leukämie-Serums, „ja, ich weiß! Es hätte mehr gekostet, wenn er nicht dieses Spiel riskiert hätte. Eine tolle Idee, kaum zu fassen."
    Kopfschüttelnd schritt der schwergebaute Mann auf das Panzerschott zu.
     
    7.
     
    Ferrol, 8. Welt des Wegasystems und Hauptplanet der dortigen Zivilisation hatte knapp 24 Stunden irdischer Standardzeit benötigt, um die verfügbaren Flotteneinheiten in den Raum zu bringen. Es handelte sich um eine Unmenge jener eiförmigen Schiffe, die während des ersten Topsiderangriffs so kläglich versagt hatten. Man besaß keine energetischen Abwehrschirme! Die Bewaffnung war dürftig, da man keine Strahlkanonen mit lichtschnell arbeitenden Wirkungsimpulsen hatte. Erst wenige Einheiten waren mit arkonidischen Thermowaffen ausgerüstet worden. Außerdem waren die Ferrolschiffe zu langsam und viel zu schwerfällig in den unerläßlichen Manövern. Fast 99 Prozent aller verfügbaren Typen benötigten 100 Stunden Erdzeit, um erst einmal auf einfache Lichtgeschwindigkeit zu kommen. Das lag in der geringen Dichte der verwendeten Quantenimpulse begründet. Die unerhörte Zuverlässigkeit dieser erprobten Triebwerke trat dagegen in den Hintergrund.
    Der Thort von Ferrol hatte Chaktors Flucht als größte Katastrophe der Geschichte angesehen. Als Rhodan mit der STARDUST II in den Raum gerast war, hatte auf Ferrol und der kolonisierten Nachbarwelt Rofus eine gnadenlose Polizei- und Geheimdienstarbeit eingesetzt. Die in der Tat vorhandene Opposition hatte zu verbrecherischen Mitteln gegriffen, um die autorisierte Regierung unter dem Thort zu stürzen. Diese Dinge hatte Rhodan nicht mehr erlebt. Zudem hatte er es nicht für vorteilhaft gehalten, den Thort über den „Zweiseiten-Einsatz" des Agenten Chaktor zu diesem Zeitpunkt zu informieren. Diese Sache hatte auch mit dem Wirken der eigentlichen Widerstandsbewegung kaum etwas zu tun.
    So stand die Ferronenflotte tiefgestaffelt im Raum. Sie konnte nicht mehr bedeuten als einen kümmerlichen, technisch unzureichenden Rückhalt für ein einziges Arkonidenschlachtschiff, das bei höchster Schubleistung im Zeitraum von nur zehn Minuten die einfache Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte.
    Bei der gigantischen Ausdehnung des Wegasystems stand der 40. Planet in einer mittleren Sonnenentfernung von etwa 48 Milliarden Kilometer. Im freien Fall und bei 99,5 Prozent einfacher LG brauchte die STARDUST einschließlich der Beschleunigungs- und Bremsmanöver etwa 48,8 Stunden Standardzeit, um die 40. Welt erreichen zu können.
    Mit einer Transition im Bereich des fünfdimensionalen Überkontinuums wäre es eine Augenblicksangelegenheit gewesen. Rhodan hatte im Rahmen der Gesamtplanung darauf verzichten müssen. Es war ein Wagnis ohnegleichen, mit nur einem Raumschiff die sechs Monde anzufliegen. Niemand wußte genau, welche Topsideinheiten dort vorhanden waren. Naturgemäß hatte die Flotte der
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