Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Öffnungsmechanismus zu suchen. So schoß er mit seinem Desintegrator das Schloß heraus. Die Tür schwang auf. Sie redeten nicht viel. Während Chaktor mit der Waffe Wache stand, schälte sich Tako aus seinem Kampfanzug. Darunter trug er ein Duplikat der Montur.
    „Anlegen, Sie wissen wie", raunte er hastig. „Schnell, wir haben keine Zeit mehr. Wie ist es mit den Wachen?"
    „Niemand hat sich um mich gekümmert. Haben Sie etwas zu trinken?"
    „Nehmen Sie den Sauger der Klimaanlage. Einen Liter Flüssigkeit, nicht mehr. Schneller, draußen kommen Leute."
    Chaktor arbeitete beim Schein einer winzigen Lampe. Wenn sie ihn jetzt entdeckten, war er verloren. Draußen huschten geschmeidige Körper vorbei. Noch ehe Chaktor fertig war und Tako die Armaturen kontrolliert hatte, klang das wilde Dröhnen auf.
    „Sie starten, verdammt!" kam es unvorsichtig laut aus Takos Ohrempfänger. „Wie weit seid ihr?"
    „Wir kommen zur Zentrale. Warte ab", antwortete Tako erschöpft. „Ich muß mich erst erholen. Hat man hier Andruckabsorber?"
    „Natürlich. Sie wollen auch nicht zerrissen werden. Ich warte."
    Minuten später waren sie unterwegs. Die Topsidflotte war längst tief im Raum, als sie endlich eine günstige Gelegenheit erfaßten. Sie huschten durch das aufgleitende Schott in die Zentrale hinein. Ras Tschubai fanden sie genau an dem bezeichneten Punkt. Sie konnten sich nicht sehen, nur fühlen. Dicht zusammenrückend, war eine leise Unterhaltung möglich.
    „Gut, redet nicht mehr lange", flüsterte Ras, dessen Psychostrahler nun nicht mehr auf den Admiral gerichtet war. „Chaktor, können Sie mit dem Anzug auch wirklich umgehen? Wenn Sie einen Fehler machen, sind Sie verloren!"
    „Ich kann", zitterte die Stimme des Ferronen.
    „Was haben Sie vor? Ich habe nicht Ihre Kräfte."
    „Direkt hinter mir ist ein Notluk. Ich habe es bereits erkundet. Der Gang führt zu einem Hangar für Rettungsboote. Wir durchschneiden mit den Strahlern die Außenwand und lassen uns von der Luft in den Raum tragen."
    Sie gelangten unangefochten bis zur Halle mit den kleinen Rettungsbooten. Als sich das Innenschott hinter ihnen schloß, waren sie so gut wie sicher. Unterdessen gewannen die Topsiderschiffe mit jeder Sekunde an Fährt. In knapp drei Stunden mußten sie die einfache Lichtgeschwindigkeit erreicht haben. Dann setzten sie zur Transition an.
    Vor ihnen lag die Außenwand der Schiffshülle. In einer offenen Schaltkuppel saßen drei Topsider hinter den Kontrollen. Sie lauschten auf die Anweisungen aus den Lautsprechern.
    „Ich kann ihnen nicht helfen", sagte Ras Tschubai gepreßt. „Okay, seid ihr fertig?"
    Sein strukturzersetzender Desintegrator arbeitete mit vollster Stärke. Die Wand begann zu schimmern, wurde durchsichtig, und plötzlich war sie nicht mehr vorhanden.
    Chaktor hörte noch das schrille Schreien der Topsidwachen. Dann erfaßte ihn der wilde Sog explosionsartig entweichender Luft. Es riß ihn mit solcher Gewalt aus der entstandenen Öffnung, daß er seinem Entsetzen in lauten Rufen ein Ventil verschaffte. Sekunden später war alles vorbei. Das Flaggschiff war nur noch ein flimmernder Punkt, hinter dem viele andere Pünktchen durch den interstellaren Raum schossen. Sie hatten das Planetensystem der Wega verlassen.
    Drei Männer trieben hilflos im Nichts. Nur ihre starken Sender arbeiteten. Natürlich merkten sie nicht, daß sie mit hoher Geschwindigkeit in den Raum zwischen den Sternen hinaustrieben. Sie hatten jene Fahrt beibehalten, die das Flaggschiff im Moment des gewaltsamen Aussteigens besessen hatte. Es mußte ein mathematisches Problem sein, ein großes Schiff genau anzugleichen. Das aber würde Rhodan schaffen. Ras Tschubai war dessen ganz sicher!
     
    *
     
    „Achtung, Transition erfolgt in zehn Sekunden", kam die Automatenmeldung. Perry Rhodan stand geduckt vor dem Bildschirm der optischen Ortung. Sie hatten die einfache Lichtgeschwindigkeit erreicht, desgleichen die fliehende Topsidflotte.
    „Wenn sie jetzt springen, haben sie in der Tat genau nach meine Rechenunterlagen programmiert!" sagte Crest. Sein Gesicht war ausdruckslos. In seinen Augen funkelte eine ungewohnte Härte. Rhodan wurde aufmerksam. Ein scharfer Blick flog zu dem Wissenschaftler hinüber.
    „Ich hatte Sie nur gebeten, die von mir ermittelten Unterlagen zu überprüfen und sie anschließend auf Band zu geben. Ich ...!"
    Rhodan kam nicht zur Vollendung seines Satzes. Die Topsider sprangen auf den Bruchteil der Sekunde genau. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher