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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
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Aufmerksamkeit der Ortungsstationen auf sich.
    „Fertigmachen", kam Deringhouses Stimme über die Sprechanlage. „Kakuta und Tschubai: Absprung erfolgt in genau zweiundsechzig Sekunden. Ihr habt eine Entfernung von etwa zweiunddreißigtausend Kilometern zu überwinden. Näher könnten wir nicht heran. Schafft ihr das?"
    Es war eine berechtigte Frage, da man die zu überwindende Entfernung vorher nicht hatte festlegen können.
    „Himmel, zweiunddreißigtausend!" kam die geseufzte Antwort des Afrikaners. „Das kostet viel Kraft. Ich habe die Ausrüstung auch zu bewältigen. Es geht aber."
    „Okay", sagte der Japaner einfach. „Ich lobe mir das harte Training auf Venus. Meine Grenze liegt jetzt bei fünfzigtausend. Immerhin habe ich zwei Einsatzanzüge zubefördern. Ihr geht so weit wie möglich heran, ja?"
    Deringhouse nickte wortlos. Sie beschleunigten mit Höchstwerten von 500 km/sec. Als der 6. Mond erst einmal auf den Frontschirmen hing, wurde er schnell größer.
    „Ortung", krachte es aus den Lautsprechern der Funkhelme. Es war Rhodans Stimme.
    „Paßt auf! Eben schicken sie Schiffe in den Raum. Lauft ihnen nicht in die Schußbahnen. Ich drehe ab. Viel Glück!"
     
    *
     
    Die STARDUST II scherte aus dem bisherigen Kurs. Es war eine Kurve von einigen Millionen Kilometern. So glitt der Riese über den 6. Mond hinweg. Hinter ihm stießen zwei winzige Gebilde auf den trostlosen Himmelskörper nieder. Er hatte die Größe des solaren Merkur. Deringhouse wußte, daß ihn ein einziger Treffer kampfunfähig machen konnte. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Die Automatik des geschlossenen Druckhelmes setzte das Kühlgebläse ein.
    „Noch warten!" brüllte Deringhouse in das Helmmikrophon. „Sie haben es nur auf die STARDUST abgesehen. Nyssen, noch weiter vorstoßen! Achtung, Ras und Tako: Ihr springt zusammen, wenn ich es sage, klar?"
    Ras Tschubai hatte den Mikromeiler seines arkonidischen Kampfanzuges längst eingeschaltet. Auf dem Bildschirm seines Piloten sah er Kakutas Gesicht. Auch der Japaner war fertig. Die Männer begannen sich zu konzentrieren.
    „Dicht neben der großen Kuppel. Sie glänzt rötlich", gab Tako durch. „Ziel erfaßt. Ras?"
    Nun dauerte es nur noch Sekunden. Deringhouse zwang die spitze Schnauze seines Jägers nach unten. Durch das Flammen der oberen Bugdüsen hindurch sah er die Forts rasend schnell näherkommen. Neben ihm, gefährlich nahe, schoß Nyssens Maschine auf die Oberfläche hinunter. Längst waren sie näher als ursprünglich geplant. Sie bekamen noch immer kein Feuer. Etwa 5000 Kilometer über der Oberfläche senkte sich Nyssens Daumen. Das wilde Röhren der starr eingebauten Impulskanone übertönte das Heulen des Triebwerks. Auch Deringhouse schoß jetzt..
    Unten, auf der erstarrten Oberfläche entstanden zwei weißglühende Schußbahnen. Mit wahnwitziger Geschwindigkeit glitten sie auf die Forts zu, erreichten sie und brachten damit das Verderben. Schiffe explodierten; glutflüssige Metallmassen jagten in das Vakuum hinauf. Dann war auch das vorbei.
    „Absprung, los!" brüllte Deringhouse. Im gleichen Augenblick zwang er die Nase seines Jägers nach oben. Der Mond fiel unter ihm hinweg. Als er nach hinten sah, war Tako Kakuta verschwunden. Es war, als hätte er niemals auf dem Notsitz gehockt.
    „Mein Mann ist fort", kam Nyssens erregte Stimme. „Alles in Ordnung?"
    „Okay, sie sind sicher angekommen. Jetzt verschwinde ich aber. Da unten wird man munter."
    Für die topsidische Abwehr war es zu spät. Als das eine noch intakte Fort das Feuer eröffnete, waren die beiden Maschinen längst zu kleinen Leuchtpünktchen geworden. Sie rasten der STARDUST nach, die bereits wieder jenseits des Planeten stand.
     
    *
     
    Ras Tschubais Mikroreaktor lief völlig lautlos. Auch die gekuppelte Miniaturumformerbank verursachte keine Geräusche. Das aufgebaute Lichtbrechungsfeld machte ihn auch für topsidische Augen unsichtbar. Es war ein kleiner Trick, nicht mehr! Seitdem er sich an Bord des topsidischen Flaggschiffes befand, hatte er den starken Schutzschirm zur Erhaltung des Außendruckes abgeschaltet. Außerdem war die Luft atembar.
    Hier war der topsidische Admiralstab seit fünf Stunden versammelt. Es stand fest, daß die letzten Vorbereitungen zum Start getroffen wurden. Die ausgehenden Befehle häuften sich. Die Schaltungen waren fremdartig und sinnverwirrend. Ras Tschubai mußte auf seinen Plan verzichten, die Automatik des Flaggschiffes zu verstellen, um einen
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