Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
bedienen?"
    „Klar zum Angriff", dröhnte Rhodans Stimme dazwischen. „Klein, schalten Sie um auf Gravitationsbomben. Sie nehmen den dritten Mond als Ziel. Er ist unbewohnt, kein Leben. Eine topsidische Raumortungsstation, das ist alles. Feuern Sie bei Oppositionsstellung. Ich gehe bis auf drei Lichtsekunden heran."
    Vor dem noch immer sehr schnellen Schlachtschiff leuchtete der 40. Planet. Er war zur Kürbisgröße angeschwollen. Rhodan hatte sehr spät mit dem Bremsmanöver begonnen, um mit möglichst hoher Fahrt den ersten Angriff fliegen zu können. Von den Topsidschiffen war nichts mehr zu sehen. Bald füllte die 40. Welt der Wega den Frontbildschirm aus. Vier der sechs Monde wurden erkennbar. Nummer drei, der kleinste Trabant, kam eben aus dem Planetenschatten hervor.
    Kleins Zieltaster liefen. Ein kurzes Lichtzeichen kündete die Feuerbereitschaft an. Damit war ein Fehlschuß ausgeschlossen. Er wartete noch einige Sekunden. Dann hing der kleine Mond unverrückbar fest auf dem runden Ortungsschirm der Zielautomatik. Wieder preßte er einen Finger nach unten. Nur einen - und den nur auf einen einzigen Knopf.
    Aus den Waffenkuppeln der oberen Polregion lösten sich zwei blaßleuchtende, spiralige Gebilde, die mit dem Begriff „Bombe" überhaupt nichts gemein hatten. Außerdem waren sie lichtschnell und nicht materiell. Sie gehörten noch nicht einmal in das Normaluniversum hinein, da sie auf einer höherliegenden Energieebene basierten. Noch ehe das längst nicht mehr lichtschnelle Schlachtschiff den Mond passierte, verging dieser inmitten einer grenzenlos hellen Leuchterscheinung.
    Er glühte nicht, und er zersprang nicht. Er verschwand einfach von seiner vorgezeichneten Umlaufbahn, als hätte es ihn niemals gegeben. Die beiden Gravitationsbomben hatten die feste Materie aufgelöst und sie nach einem unumstößlichen Gesetz der fünfdimensionalen Übermathematik in den Hyperraum abgestoßen. Es war die stärkste Waffe der STARDUST und die letzte Neuentwicklung arkonidischer Wissenschaft.
    Knapp fünf Millionen Kilometer jenseits der Planetenbahn kam das Raumschiff endgültig zum Stillstand. Das Bremsmanöver hatte zehn Minuten gedauert. In dieser so geringen Zeit war etwas geschehen, was sogar Crest atemlos verharren ließ.
    „Wir warten hier", keuchte Rhodan wie nach einer schweren, körperlichen Anstrengung. „Auch wenn sie Topsider sind, nichtmenschlich, bösartig und was weiß ich noch alles! Das mache ich nicht noch einmal! Wir warten mit kleiner Fahrt, egal, was sie darüber denken, Chaktor muß erst landen. Klein, nur dann schießen, wenn wir angegriffen werden, klar!"
    „Sir, darauf können Sie sich verlassen", kam es gebrochen zurück. „Mein Gott, wenn ich vor meinem Gewissen nicht sagen könnte, daß wir vorhin von einer ganzen Flotte angegriffen worden sind, dann wüßte ich nicht, ob ich noch eine Sekunde länger auf diesem Stuhl sitzenbleiben könnte."
    „Durchsage von der logistischen Abteilung", kam Thoras Stimme durch. „Logische Begründung für unser tatenloses Abwarten ist gegeben. Unter der Voraussetzung, daß der topsidische Kommandeur über die angebliche Ankunft der Hilfsflotte informiert ist, wird er unser tatenloses Warten verständlich finden. Die Vernichtung des unbelebten Mondes wird er als reine Demonstration ansehen. Endbegründung: Wir warten auf die Ankunft der Flotte. Warum sollten wir vorher Risiken eingehen?"
    Rhodan begann lautlos zu lachen. Es war nicht mehr als ein schreckliches Verziehen seiner Lippen; nicht mehr als eine Verdeutlichung seiner grenzenlosen Erregung. Nein, mit einer solchen Wirkung der Schiffswaffen hatte noch nicht einmal Perry Rhodan gerechnet! Dabei hatte er schon in Superlativen gedacht. Sie waren durch die Wirklichkeit nichtig geworden.
    Augenblicke später nahm die STARDUST II Fahrt auf, die im Falle der Gefahr mit Höchstwerten beschleunigt werden konnte. Weit und breit war kein Topsiderschiff zu sehen. Nur über dem fernen Planeten stellte die Energieortung massierte Kräftefest.
    „Es wird allerhand passieren auf den fünf restlichen Monden", gab Bully mit rauher Stimme durch. „Das Kräfteverhältnis ist schwer erschüttert worden. Auch wenn Nummer drei sehr klein war, muß es zu schweren Beben kommen. Es wird Tage dauern, bis sich alles neu geordnet hat."
    „Eben, das ist meine Hoffnung", flüsterte Rhodan. „Guter Gott, warum gehen sie nicht! Warum zwingen sie mich, dieses Schlachtschiff einzusetzen. Sollen sie doch einfach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher