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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
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war für sie reserviert. So erschienen alle wichtigen Abteilungen auf den kleinen Kontrollschirmen vor Rhodans Sitz. Die Maschinenleitzentrale hatte längst ihre Klarmeldung abgegeben. Die Energiezentrale war fertig zur Manuellschaltung. Die Waffenkuppeln des Schlachtschiffes waren längst ausgefahren worden. So hatte sich die makellose Rundung der Außenzelle mit zahlreichen Buckeln und Hügeln verziert. In den Türmen befand sich kein Mensch. Hier herrschte die vollautomatische Zentralsteuerung vor. Captain Klein war sich bewußt, daß er die größte Macht aller Zeiten in den Händen hielt. Seine Schaltanlage war winzig klein. Fast konnte sie lächerlich wirken; und doch bedeutete ein jeder Knopfdruck apokalyptisches Feuer. Mit den Schiffen der Imperiums-Klasse hatten die Arkoniden wahre Ungeheuer erschaffen. Sie konnten ganze Welten vernichten. Mit ihrer Hilfe war einstmals das Sternenreich aufgebaut worden.
    Nach genau acht Sekunden begann es im gewaltigen Leib der STARDUST zu dröhnen. Kraftwerk I und II waren mit allen Stromreaktoren angelaufen. Augenblicke später kündeten zuckende Lichtzeichen vom Aufbau des erforderlichen Andruckabsorberfeldes. Rhodan schaltete mit traumhaft sicheren Handbewegungen. Auf der vor ihm hängenden Riesenbildfläche schimmerte der vor dem Schiff liegende Raumsektor.
    „Ortung an Kommandant", rief es aus einem Lautsprecher. „Fremdschiffe in Rot zweiunddreißig Grad, vertikal Grün 18,5 Grad. Genau zweiundsechzig Einheiten, dichte Staffelung. Fahrt nach Pos.- Berechnung 2118 km/sec. Ende!"
    Rhodan ließ sich nicht stören. Bullys schweißbedeckte Stirn schien er nicht zu bemerken. Im Ringwulst des Schlachtschiffes begannen die arkonidischen Impulstriebwerke zu brüllen. Komplizierteste Kernreaktionen wurden von der Vollautomatik mit solcher Präzision beherrscht, daß im Schubwert der einzelnen Triebwerke eine hundertprozentige Synchronisation erreicht wurde. Es erfolgte nicht die geringste Abweichung, nicht das kleinste Rütteln.
    Niemand spürte die Beharrungskräfte, die bei einem Schubverzögerungswert von 500 Kilometern pro Sekundenquadrat auftreten mußten. Die Feldabsorber hielten die Schwereverhältnisse auf genau einem Gravo. Das war normaler Erdwert. Schimmernde Lichtfluten schossen in den Raum hinaus. Die ausgestoßenen Partikel waren absolut lichtschnell, doch die Fahrt des Schiffes verminderte sich mit jeder verstreichenden Sekunde.
    Ein seltsames Phänomen wurde erkennbar. Als die STARDUST noch fast lichtschnell war, hatte es ausgesehen, als klebten die Impulsbündel an den Öffnungen der energetischen Kraftfelddüsen. Je geringer die Fahrt wurde, um so weiter schössen die grellen Leuchterscheinungen dem Schiff voraus. Schließlich verblaßten sie draußen im Raum.
    Die STARDUST hatte sich nach einem langen Flug fast völliger Lautlosigkeit in ein maschinentobendes Etwas verwandelt. Rhodans kurze Schaltungen lösten ganze Kettenreaktionen aus. Ein Knopfdruck ließ Zwischenautomaten erwachen, deren sorgsame Programmierung den einen Stromimpuls in tausendfältige Detailschaltungen verwandelte. Mehr und mehr Kraftwerke erwachten zum Leben. Niemals zuvor hatten die Männer das Schlachtschiff im Einsatz erlebt. Es war das erste Mal! So lauschten sie ehrfürchtig auf das ungeheure Tosen. Wieder kamen neue Ortungsmeldungen durch.
    „Wir rasen in sie hinein", sagte Bully über Funkspruch. Eine andere Verständigung war bei diesem Höllenlärm nun nicht mehr möglich. Die Männer trugen alle die gebuckelten Einsatzfunkhelme mit Mikroempfänger und Mikrosender. Die Offiziere besaßen dazu noch eine Miniaturbildverbindung.
    „Das wissen sie auch", gab Rhodan knapp zurück. „Ich möchte sehen, welcher Respekt sie vor uns haben. Captain Klein. Sie warten auf die Feuererlaubnis. Ortung: Haben Sie Chaktors Zerstörer ausgemacht?"
    „Weit hinter uns hängt ein einzelnes Schiff im Raum. Energieauswertung deutet auf Quantentriebwerk hin."
    „Das ist er. Wir stoßen durch die Linie durch. Wenn Chaktor ankommt, müssen wir stark beschäftigt sein. Die Topsider werden ihm sicheres Geleit geben wollen."
    Durch die Lautsprecher der Funkheime kam ein leises Stöhnen. Anschließend ließ sich Crest vernehmen.
    „Riskieren Sie nicht alles, Perry! Woher wollen Sie wissen, daß Chaktors Funkspruch über die erfolgte Flucht wunschgemäß gewürdigt wurde?"
    „Instinkt, Riecher, wie Sie wollen. Menschen haben so etwas. Auf den sechs Monden weiß man von dem angeblichen Anmarsch meiner
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