Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
„Flottenadmiral Nyssen an Seine Erhabenheit, Großadministrator Rhodan. Kurierbefehl Nr. 3/1219 erhalten. S-7 unter Kommandant Tsen wohlbehalten angekommen. Alarmzustand auf Capella 5 angeordnet. Ausrüstung der Flotte beendet, Zielgebiet bekannt. Sprungkoordinaten errechnet und programmiert. Verfügbare Kräfte: zweiundzwanzig Schlachtschiffe Imperium-Klasse, einunddreißig Schlachtkreuzer Arkon-Klasse, siebenundsiebzig leichte Kreuzer, einhundertfünf kleinere Einheiten. Ich starte in sieben Tontas gültiger Galakto-Zeit. Erbitte weitere Befehle und Bestätigung meiner Nachricht. Gezeichnet Nyssen, Flottenadmiral."
    Genau dieser Wortlaut wurde von dem Automaten in den großen Raum geplärrt. Rhodan sah sich wie unbeteiligt um. Es dauerte einige Augenblicke, bis die sprachlosen Männer ein breites Grinsen entdeckten: „Na also!" sagte er gedehnt:
    „Nyssen hat sich zum Admiral und mich zum erhabenen Großadministrator befördert."
    „Eine solche Unverschämtheit habe ich noch nie erlebt!" schrie Thora außer sich. Ihr Körper bebte. „Wie kommen Sie dazu, die ehrwürdigen Titel meines Volkes für Ihre Zwecke zu verwenden, Sie Barbar! Sie unterentwickeltes Etwas! Ich werde...!"
    Sie verstummte, als sie Crests zuckende Schultern gewahrte. Der große Wissenschaftler saß neben einem rothaarigen Vertreter der menschlichen Rasse in einem Drehsessel und hielt das Gesicht in den Händen verborgen. Bully dagegen brüllte in einer Art, die dem „Sicherheitsminister", der Dritten Macht wohl kaum Hochachtung und Respekt eingebracht hätte.
    Thora wich entsetzt zurück. Ihre schönen Augen flackerten. Jetzt kam sie nicht mehr mit, jetzt setzte ihr Verstand aus. Und was das Schlimmste war: sogar Crest hatte seinen würdevollen Ernst verloren.
    „Ich hasse Sie!" schrie sie zornrot. Captain Klein begleitete die völlig gebrochene Arkonidin aus der Funkzentrale.
    „Gott sei Dank", stöhnte Rhodan. „Ist sie nicht wunderbar? Wenigstens ist sie ehrlich, und das schätze ich immer. Sie könnte eine Frau von der Erde sein."
    Crest blickte plötzlich auf. Ein verhaltenes Lächeln umschmeichelte die Lippen des alten Mannes.
    „Perry - das war wohl das größte Kompliment, das Sie einer Frau meines Volkes überhaupt machen konnten, nicht wahr?"
    Niemals zuvor hatten die Männer ihren Kommandanten so verlegen gesehen. Es wurde still.
    „Vergessen Sie es bitte", sagte Rhodan mit trockener Kehle. In seinen Augen flackerte es. Dann drehte er sich abrupt zu den Funkern der Hyperkomsender um.
    „Setzen Sie folgende Entgegnung über Richtstrahl ab: Rhodan an Flottenadmiral Nyssen - starten Sie sofort nach Abschluß der Ausrüstungsarbeiten. Alarmstufe eins für die Flotte. Bereiten Sie sich auf einen massierten Angriff gegen topsidische Einheiten vor. Erwarten Sie mich nahe dem achtunddreißigsten Wega-Planeten. Kurierschiff sofort zurücksenden. Gezeichnet Rhodan, Großadministrator auf Capella-5."
    Minuten später jagte die verschlüsselte Mitteilung aus den gewaltigen Richtstrahlern des Schlachtschiffes. Mehr konnte nicht getan werden.
    „Ich werde wahnsinnig", murmelte Reginald Bull. „Mit wieviel Schlachtschiffen will Nyssen ankommen? Mit zweiundzwanzig Stück, wie? Hör zu, Chef, ich möchte doch sagen, daß ...!"
    „Unwichtig!" unterbrach Rhodan sanft. „Jetzt kommt es nur noch darauf an, daß Nyssens Nachricht auf den sechs Monden abgehört worden ist. Rein technisch ist das unbedingt möglich. Die Streuung war über diese Entfernung hinweg groß genug. Nyssen ist fünfzig Lichtjahre in den Raum vorgestoßen. Da der Kode den Topsidern bekannt ist, wird Chaktor nach seiner Ankunft trefflich vorbereiteten Boden vorfinden.
    Wenn er dazu noch die Unterlagen über unsere angebliche Heimatwelt ausliefert, dann möchte ich den Flottenchef sehen, der nicht augenblicklich reagiert. Wir werden sie besiegen, weil sie grundsätzlich logisch denken. Das wäre alles. Weitere Funksprüche dürfen nicht gewechselt werden. Es könnte Verdacht erwecken. Zwei sind gerade genug."
    „Und wenn es die Topsider nicht empfangen und entschlüsselt haben?" erkundigte sich Crest beunruhigt.
    „Sie haben! Der Kodeschlüssel ist bekannt, was wir aber nicht zu wissen brauchen. Das wäre kein Mißtrauensgrund. Desgleichen muß ihnen ihr Verstand sagen, daß wir niemals von dem müden Arkon stammen können. Dort kann man sich zu solchen Einsätzen längst nicht mehr aufraffen. Wenn der Topsideradmiral sehr schlau ist, wird er in größter Eile das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher