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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde
Autoren: K. H. Scheer
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unkontrollierten Hypersprung hervorzurufen. Außerdem kam er nicht an das gewaltige Rechensystem heran. Dafür hatte er etwas getan, was noch im Rahmen seiner Möglichkeiten lag.
    Chrekt-Orn, der topsidische Befehlshaber, stand seit einigen Stunden unter arkonidischen Psychostrahlern. Damit war ihm suggeriert worden, sofort und unter allen Umständen das Capellasystem mit Rhodans angeblicher Heimatwelt anzufliegen und dort mit allen Kräften anzugreifen.
    Ferner hatte Ras dafür gesorgt, daß sich der Invasionschef haargenau an jene Unterlagen hielt, die ihm von Chaktor übergeben worden waren. Damit war alles getan worden, was ersatzweise für den nicht ausführbaren Plan der Automatenverstellung getan werden konnte. Ras hatte unterdessen nur dafür zu sorgen gehabt, daß er nicht zufällig entdeckt wurde. Seine Aufgabe war kompliziert, aber für ihn niemals lebensgefährlich. Es lag in seiner Macht, den Ort jederzeit zu verlassen. Dabei spielten Wände überhaupt keine Rolle.
    Seit einer knappen Stunde wußte der Mutant, daß der Flottenchef die Programmierung der Sprungkoordinaten befohlen hatte. Zur Zeit liefen in allen startklaren Schiffen der Topsiderflotte die Schaltungsautomaten. Die Grundwerte wurden vom Computer des Flaggschiffes einfach übertragen. Ras Tschubai wußte nicht, weshalb Crest so großen Wert darauf gelegt hatte, genau jene Aufgabe beachtet zu sehen. Auch Rhodan hatte sich über den Wunsch des arkonidischen Wissenschaftlers etwas gewundert, aber keine Einwände erhoben. So beobachtete der Teleporter weiter. Die Stunden vergingen.
    Langsam wurde das Unternehmen zur Qual. Nachdem sie sauber auf dem ausgemachten Punkt materialisiert hatten, war Tako Kakuta sofort verschwunden. Unter seinem Einsatzanzug trug er ein zweites Exemplar dieser Art. Es oblag dem Japaner, den Ferronen Chaktor zu finden und dafür zu sorgen, daß er heil davonkam. Bisher hatte Ras von dem Gefährten nichts gehört. Das Flaggschiff der Topsider war etwa 400 Meter lang. Wo sollte da nach Chaktor gesucht werden? Außerdem wußten sie nicht genau, ob sich der Ferrone überhaupt an Bord befand. Ebensogut konnte man ihn woanders eingesperrt oder getötet haben.
    Tako Kakuta suchte verzweifelt. Seit Stunden irrte er durch die Gänge und lauschte dabei auf den kleinen Empfänger, der schon lange vor Beginn des Einsatzes auf Chaktors Hirnschwingungen abgestimmt worden war. Wäre es einem der Telepathen möglich gewesen, das Topsiderschiff zu betreten, hätte die Sache in zehn Minuten erledigt sein können. So aber hatten nur die beiden Teleporter den 6. Mond überhaupt erreichen können. Telepathische Gaben besaßen sie nicht. Tako wünschte sich sehnsüchtig John Marshall herbei.
    In seinem rechten Ohr saß ein ferronisches Wunderwerk der Mikromechanik. Sender und Empfänger hatten bequem in den Gehörgang gepaßt Die Gefahr einer ungewollten Begegnung wuchs von Minute zu Minute. Tako verharrte keuchend. Das kleine Gerät an seinem linken Handgelenk hatte kurz angesprochen; aber nun hatte er den Kontakt wieder verloren.
    „Hörst du, Tako?" klang es wie ein Hauch aus seinem Mikrogerät. „Ras spricht. Es wird Zeit. Sie starten in etwa zehn Minuten. Hast du ihn gefunden?"
    „Ich mußte ausweichen", raunte Tako zurück. „Ist bei dir alles klar?"
    „Einwandfrei. Ich habe ihn noch immer im Psychostrahl. Ich übermittle ihm nun, daß die Capellaflotte jeden Augenblick eintreffen müßte. Er hält das für seine eigene Idee. Er tobt und forderte Eile. Er will sich nicht hilflos auf dem Mond vernichten lassen. Ich warte. Suche weiter."
    Tako stürmte erneut in den wieder leeren Gang vor. Nach wenigen Schritten sprach das Gerät erneut an. Also war Chaktor in unmittelbarer Nähe. Der Mikrotaster wirkte nur im Umkreis von knapp zehn Metern. Noch vorsichtiger schob sich der Mutant nach vorn. Es waren keine Wachen zu sehen. Dafür verengte sich der Gang. Zahlreiche kleine Türen zweigten rechts und links ab.
    Vor einer blieb Tako stehen. Hier hatte er die höchste Lautstärke registriert. Das zarte Pfeifen konnte gefährlich werden. So schaltete er den Wellenorter ab. Vorsichtig klopfte er mit dem Knöchel gegen das kalte Metall. Dreimal kurz, zweimal lang, dreimal kurz. Chaktor fuhr in atemloser Spannung auf. Das vereinbarte Zeichen kam erneut. Er gab die Antwort in umgekehrter Reihenfolge. Von da an wußte er, daß einer von Rhodans Mutanten da war.
    Tako handelte schnell und überlegt. Es wäre sinnlos gewesen, lange nach dem
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