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001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

Titel: 001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...
Autoren: A.F.Morland
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zu sein.
    Gene Gallagher stellte das Glas vor Capra hin. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?«
    »Nein.«
    Gallagher nahm Platz. Er beobachtete Capra, wie dieser gierig die Hälfte des Schnapses trank. Clifton Capra stellte das Glas vor sich auf den Tisch und wischte sich mit zitternder Hand über die Lippen.
    »Es ist was dran an den Geschichten, die man sich neuerdings erzählt«, sagte er heiser.
    Obwohl Gallagher wußte, wovon der Mann sprach, fragte er:
    »Von welchen Geschichten?«
    »Es gibt dieses verdammte Knochengesicht. Ich habe es gesehen. Es ist mir erschienen. Im Wald.«
    »O mein Gott.«
    »Ja, ich weiß, das müßte mich eigentlich das Leben kosten, und es hat nicht viel gefehlt… Meine Güte, ich kann von Glück sagen, daß ich jetzt hier vor Ihnen sitze.«
    »Wieso? Was ist passiert?«
    »Sie können sich vorstellen, daß ich ganz aus dem Häuschen war, als ich diese Knochenfratze sah. Ich dachte, nichts wie weg, raus aus dem verfluchten Wald. Aber ich kam nicht weit, da stellte sich mir ein Kerl in den Weg. Ich habe ihn angefahren, dachte, er wäre tot. Aber das war er nicht. Er war schon vor dem Unfall tot, verstehen Sie? Ich habe einen Zombie überfahren. Der verdammte Wiedergänger wollte mich umbringen, aber ich habe mich gewehrt, und ich hab’s geschafft, ihm zu entkommen.«
    »Dazu kann ich Sie nur beglückwünschen«, sagte Gallagher mit belegter Stimme. Zum erstenmal sprach er mit jemandem, der bestätigen konnte, daß die Schauerschichten wahr waren.
    Bisher hatte es nur Gerüchte und Mutmaßungen gegeben.
    Aber dieser Mann hatte das Knochengesicht gesehen und mit einem Zombie gekämpft.
    Clifton Capra nahm wieder einen Schluck von seinem Scotch.
    Ein hübsches Mädchen mit langen schwarzen Haaren und eine brünette Frau traten aus der Küche. Tochter und Mutter. Stella und Shelley Gallagher. Gene Gallagher berichtete ihnen in knappen Worten, was Capra erlebt hatte. Stella fuhr sich erschrocken an die Lippen. Sie starrte Capra wie einen Todgeweihten an.
    Der Gast lachte blechern. Er verstand Stellas Blick richtig. »Ich denke, hier kann mir nichts mehr geschehen. Bei Ihnen bin ich in Sicherheit. Oder etwa nicht?«
    »Wir haben noch nie einen Zombie gesehen«, sagte Gene Gallagher.
    »Wußten Sie von ihrer Existenz?«
    »Wir kennen natürlich die unheimlichen Geschichten. Aber was daran wahr ist, haben wir erst von Ihnen erfahren. Die Leute erzählen ja so viel, und jeder dichtet etwas hinzu. Am Ende weiß man nicht mehr, was man glauben soll und was erfunden ist. Sicherheitshalber bleiben die Gäste meinem Rasthaus fern. Hier ist zwar noch nie jemandem etwas passiert, aber die Leute sind vorsichtig, und ich kann es ihnen nicht verdenken. Ich würde diesem verfluchten Spuk gern ein Ende setzen, aber meine Frau läßt es nicht zu. Sie sagt, ich habe meiner Familie gegenüber eine große Verantwortung zu tragen, ich darf mein Leben nicht aufs Spiel setzen.«
    Clifton Capra blickte den Besitzer des Rasthauses neugierig an.
    »Wüßten Sie denn, was man tun muß, um den Spuk zu beenden?«
    Gene Gallagher schüttelte den Kopf. »Nein. Ich würde mich einfach in den Wald begeben und warten, was passiert.«
    »Du wärst im Handumdrehen tot«, sagte Shelley Gallagher ernst.
    »Wenn niemand gegen diesen Spuk ankämpft…«
    Gallagher konnte nicht weitersprechen, denn in diesem Augenblick flog die Tür auf und krachte gegen die Wand.
    Und sieben Zombies drängten sich über die Schwelle!
    ***
    Die Straße war holperig, und das Fahrzeug ächzte. Martin Weaver, ein erzkonservativer Mann, besaß den Vauxhall schon seit sechs Jahren, und wenn es möglich gewesen wäre, hätte er den Wagen noch weitere sechs Jahre behalten, doch das Auto löste sich allmählich in seine Bestandteile auf. Die Sitze waren zerschlissen, der Rost knabberte überall am Blech, und die Reparaturkosten wurden immer höher. Im nächsten Jahr würde sich Weaver wohl oder übel ein neues Auto kaufen müssen.
    Seine Frau Maud saß neben ihm.
    Schmales Gesicht, spitze Nase, stechender Blick. Jedermann hielt sie zunächst für einen richtigen Drachen, aber das war sie nicht. Sie hatte ein freundliches Wesen, war gut und hilfsbereit, und in den zwanzig Ehejahren hatte es zwischen ihr und ihrem Mann noch nie ein ernsthaft böses Wort gegeben. Zwar waren sie nicht immer einer Meinung gewesen, aber im großen und ganzen hatten sie sich sehr gut vertragen.
    »Es kann nicht mehr weit sein«, sagte Maud und schaute zum
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