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001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

Titel: 001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...
Autoren: A.F.Morland
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dazu, alles hinzuschmeißen, und den brachte Capra nicht auf.
    Deshalb würde er weiter in der Tretmühle bleiben und sich hin und wieder Selbstvorwürfe machen.
    Er wollte, als das Fahrzeug den Scheitelpunkt der Kurve erreicht hatte, leicht Gas geben.
    Da erschrak er.
    Die Scheinwerfer erfaßten einen bleichen Fleck inmitten der tanzenden Nebel. Nein, es war nicht bloß ein Fleck. Capra erkannte schwarze Augenhöhlen. Gebleckte Zähne.
    Das Knochengesicht!
    Und im selben Moment schoß es ihm durch den Kopf: Du bist des Todes!
    ***
    Umrahmt war das Knochengesicht von einer schwarzen Kapuze.
    Die leeren Augenhöhlen schienen Clifton Capra böse anzustarren.
    Der Mann verlor vor Angst beinahe den Verstand.
    Warum ich?
    Warum muß dieses verdammte Gesicht ausgerechnet mir erscheinen? schrie es in ihm.
    Er hatte das Gefühl, sein Herz würde ihm aus dem Hals springen. Ihm war nicht bekannt, was aus den Menschen geworden war, denen dieses Knochengesicht schon vor ihm erschienen war.
    Hatten sie sich vor lauter Angst in ihr Schicksal ergeben? Hatten sie gekämpft? Auf welche Weise waren sie umgekommen?
    Capra war jedenfalls entschlossen, bis zum letzten Atemzug um sein Leben zu kämpfen. Das Knochengesicht hing über der Fahrbahn. Capra gab wild Gas. Der Motor heulte auf.
    »Du kriegst mich nicht!« schrie Clifton Capra wild. »Mich nicht!«
    Seine Finger krampften sich um das Lenkrad. Der Wagen beschleunigte rasch. Capra war sich der Tatsache bewußt, daß es gefährlich war, auf dieser Strecke schnell zu fahren, aber er mußte dieses Risiko auf sich nehmen. Er mußte so rasch wie möglich raus aus diesem unheimlichen Wald. Er glaubte zu wissen, daß ihm nichts passieren würde, wenn er den Wald hinter sich gelassen hatte.
    Die Gefahr schien sich nur auf diesen Bereich zu beschränken.
    Capra schaltete hart.
    Der Wagen schoß auf die Knochenfratze zu, die den Mann triumphierend angrinste. Sie schien sich ihres Opfers ganz sicher zu sein.
    Vor Capras Augen wurde das Knochengesicht immer größer. Er dachte schon, der Schädel würde gegen die Windschutzscheibe knallen, und schloß unwillkürlich die Augen.
    Aber der Knall blieb aus.
    Und als Clifton Capra die Augen wieder öffnete, war das furchterregende Knochengesicht nicht mehr zu sehen. Aber die Angst saß dem Mann weiterhin im Nacken.
    Er knüppelte seinen Wagen die Straße entlang.
    Wieder eine Kurve.
    Capra fuhr zu schnell darauf zu. Er war zwar ein routinierter Fahrer, doch die Aufregung ließ ihn zuviel riskieren, und das wäre ihm beinahe zum Verhängnis geworden.
    Als er merkte, daß er bei diesem Tempo aus der Kurve getragen würde, bremste er und schaltete gleichzeitig zurück. Das Fahrzeug geriet ins Rutschen. Capra biß die Zähne zusammen. Er riß den Fuß von der Bremse, trat gleich wieder darauf. Der Wagen schlingerte.
    Der Fahrbahnrand kam rasch näher.
    Capra brach der kalte Schweiß aus.
    Jetzt half nur noch eines: Gas geben! Er nagelte das Pedal gegen das Bodenblech. Die Pneus drehten quietschend durch, griffen und rissen das Auto aus der Kurve. Capra atmete auf. Die Gefahr war gebannt. Er warf einen Blick in den Rückspiegel. Hinter ihm lag pechschwarze Dunkelheit.
    Als Capra wieder auf die Straße schaute, fuhr ihm ein Eissplitter ins Herz. Eine Gestalt trat aus dem Wald!
    »Ja, ist denn der…!« schrie Clifton Capra erschrocken, als der Mann, der so unverhofft aufgetaucht war, mitten auf der Fahrbahn stehenblieb.
    Es war unmöglich, ihm auszuweichen.
    Capra standen die Haare zu Berge. Wieder mußte er scharf bremsen. Aber die feuchte Fahrbahn hob die Bremswirkung fast völlig auf. Dem Autofahrer kam es vor, als würde sein Wagen immer schneller werden und nicht langsamer. Die Katastrophe war nicht mehr abzuwenden.
    »Weg!« brüllte Capra. »Weg!« Als würde die seltsame Erscheinung ihn verstehen.
    Doch der Mann rührte sich nicht von der Stelle. Starr wie eine Statue stand er da. Er schaute dem Fahrzeug, das auf ihn zuschlitterte, mit regloser Miene entgegen.
    Es hatte den Anschein, als wollte er sich auf diese Weise das Leben nehmen. Ausgerechnet meinen Wagen muß er sich aussuchen! dachte Clifton Capra, dann krachte es.
    Mit großer Wucht prallte das Fahrzeug gegen den Mann. Er wurde hochgeschleudert. Das Glas eines Scheinwerfers klirrte. Der Unbekannte flog wie eine Gliederpuppe durch die Luft und landete so hart auf der Fahrbahn, daß er keine Chance hatte, zu überleben.
    Es kam Capra endlos lange vor, bis sein Fahrzeug endlich stand.
    Ihm
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