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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Feuerdämon kann solche Kräfte freisetzen. Jetzt weißt du, worauf du diesmal zusteuerst.«
    John fuhr sich mit dem Finger in den Hemdkragen. Ihm war plötzlich warm geworden. »Kann ich doch einen Drink haben?«
    Bill goß zwei Gläser voll. Sie tranken.
    »Eine andere Geschichte: Der Krakatau«, sagte Bill Conolly, »in der Sundastraße zwischen Java und Sumatra feuerte bis zum 27. August 1883 18 Milliarden Kubikmeter Asche 80 Kilometer hoch, dann hatte er sich selbst entleert. Mit Donnergetöse, das bis Madagaskar zu hören war, das sind 6500 km von Java entfernt, die Wassermassen in den in der Erdkruste entstandenen Hohlraum. Die Implosion erzeugte eine 20 Meter hohe Flutwelle, die mit einer Geschwindigkeit von 700 Kilometern in der Stunde um den Erdball lief. An den Küsten der Sundastraße und in Nordjava kamen mehr als 36.000 Menschen in dieser Sintflut um… Mit einem solchen Gegner hast du es diesmal zu tun, John. Ehrlich gesagt, ich beneide dich nicht um deinen Auftrag.«
    ***
    Arbeiter hatten eine kleine Siedlung aus dem Boden gestampft. Ein Teil der Häuser war sogar gemauert. Die Baracken der Arbeitertrupps bestanden jedoch größtenteils aus Holz. Die Kulisse, vor der die kleine Siedlung errichtet worden war, sah paradiesisch aus. Palmen ragten hoch in den Himmel. Und hinter den Palmen thronte das gedrungene Massiv des Moano-Vulkans, dessen enormen Energien man zum Wohle der Inselbewohner nutzen wollte.
    Pierre Hennessy, Franzose, einunddreißig Jahre alt, Junggeselle, war hier Vorarbeiter. Er war ein untersetzter Bursche mit dem typisch romanischen Gesicht.
    Bei der Arbeit verstand er keinen Spaß. Wer nicht spurte, dem las er tüchtig die Leviten, und wenn das nichts half, dann gab es von Hennessy persönlich einen kräftigen Tritt in den Hintern. Das hatte immer noch gewirkt. Hennessy stellte sich aber auch jederzeit bedingungslos vor seine Leute, wenn Ärger »von oben« zu erwarten war, und er verlangte niemals etwas von seinen Männern, das er selbst hätte nicht schaffen können. Er war hart, aber gerecht, und das schätzten seine Leute so sehr an ihm.
    Nach Arbeitsschluß war Pierre Hennessy für jeden Schabernack zu haben. Er trank gern und viel, und man traf ihn, wenn das Tagewerk getan war, oft in der kleinen Bar, in der alles zu bekommen war, was das Männerherz begehrte. Sogar Mädchen.
    Sie waren jung und hübsch und machten für Geld alles. Sie stammten nicht nur von dieser Insel. Sie kamen auch von den benachbarten Inseln herüber, denn die Männer, die auf Kauai arbeiteten, hatten eine leichte Hand zum Geldausgeben. Die süßen Girls wußten, wie man den harten Burschen ihr schwer verdientes Geld so herauslockte, daß es ihnen sogar noch Spaß machte, es herzugeben.
    Hennessy hatte eine ganz reizende Biene auf seinem Schoß sitzen. Sie trank von seinem Jamaica-Rum. Er tätschelte ihr pralles Hinterteil.
    »Du und ich. Wir beide machen heute noch l’amour, was?« sagte der Franzose grinsend, und das Mädchen kicherte. Er kannte nicht einmal ihren Namen, und er war nicht erpicht darauf, ihn zu erfahren. Alles andere wußte er von ihr, und das reichte ihm. Sie hatte die schönsten, dunkelsten Augen, in die er je gesehen hatte.
    Sie war nicht ganz so dunkelhäutig wie die anderen Mädchen, hatte wohl einen weißen Ahnen.
    Er nahm ihr das Glas aus der Hand und trank es aus. »Meine Güte, heute bin ich mal wieder so richtig in Fahrt. Gott, ist es schön, zu leben, was? Rum in Hülle und Fülle. Ein verdammt hübsches Mädchen auf den Knien. Mann, was willst du mehr? Sag mal, was machst du eigentlich mit dem vielen Geld, das du hier verdienst, Süße?«
    »Ich spare es.«
    »Im Strumpf?«
    »Auf der Bank.«
    »Darf man fragen, wie viel du schon beisammen hast?«
    »Nein, das darf man nicht.«
    »Auch in Ordnung«, sagte Hennessy achselzuckend. Sein Englisch war gefärbt und klang deshalb interessant.
    »Ist mir im Grunde genommen auch egal. Was wirst du machen, wenn du genügend Geld beisammen hast? Machst du dir dann ein Hotel auf? Hawaii ist ein Paradies für amerikanische Touristen.«
    »Soviel Geld werde ich nicht zusammenbekommen…«
    »Hör mal, bei der Figur, die du hast.«
    »… aber ich hoffe, daß es für ein nettes Fischrestaurant in Honolulu reichen wird.«
    »Ganz bestimmt. Trinken wir noch einen?«
    »Wie du möchtest.«
    »Meinetwegen kann der Wirt gleich ein ganzes Rumfaß auf den Tisch stellen, damit er nicht so oft laufen muß.« Lachend bestellte Pierre Hennessy wieder
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