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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii
Autoren: Friedrich Tenkrat
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schrillen Tönen hatte sie in Trance und Verzückung versetzt. Immer häufiger zuckten ihre kräftigen Muskeln. Zarrambo stampfte mit nackten Füßen über den glatten Höhlenboden. Er stieß wilde Schreie aus und schimpfte und fluchte, was das Zeug hielt. Moano, so behauptete er, hatte ihm aufgetragen, das Feuer zu beschwören, denn kürzlich waren Techniker und Wissenschaftler aus aller Herren Länder hierher auf die Insel gekommen, um ein geothermisches Kraftwerk zu bauen. Künstliche Geysire sollten geschaffen werden, und diese Heißwasserfontänen sollten das Kraftwerk betreiben. Die Bauherren wollten Moano für dieses Projekt gewinnen. Moano sollte etwas Nützliches tun. Zum Wohle der Menschheit. Welcher Dämon ist schon bereit, sich dafür herzugeben?
    Moanos Anweisung an Zarrambo: Der Bau des Kraftwerks muß mit allen Mitteln verhindert werden. Der Vulkan darf nicht für das Wohl der Menschen genutzt werden. Ein Vulkan ist dazu da, um Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, um sie zu peinigen, um sie zu quälen, um sie zu vernichten. Das allein hat der Sinn und Zweck eines solchen Höllenberges zu sein. Das – und nur das – war im Sinne des Feuerdämons. Gutes zu tun war ihm gräßlich. Dagegen würde er sich mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln wehren. Zarrambo keuchte, er fürchtete Moanos Zorn.
    Jetzt blieb er unvermittelt stehen, er hatte sich heißgetanzt. Die Trommelschläge setzten aus. Die Flötenmusik brach jäh ab. Stille. Nur das Prasseln des Feuers war zu hören. Breitbeinig stand der Medizinmann vor den Mitgliedern der Vulkan-Sekte.
    »Brüder!« schrie er hinter seiner gräßlichen Holzmaske. Seine Stimme war scharf und laut. Man hörte sofort, daß sie einem Mann gehörte, der kein Herz im Leibe hatte.
    Zarrambo wandte sich seinen Anhängern zu und hob beschwörend die Hände.
    »Brüder! Moano hat mir einen Befehl und eine Nachricht übermittelt. Der große Dämon ist wütend. Er ist voller Zorn gegen diese fremden Menschen, die auf unsere Insel gekommen sind, um unserem Vulkan gute Taten abzuringen. Moano haßt diese Fremden. Wir, seine Diener, sollen dafür sorgen, daß es zu diesem Kraftwerksbau niemals kommt. Versagen wir, dann wird Moano die Sache selbst in die Hand nehmen. Er wird Feuer und Lava speien, wird toben, wie er noch nie getobt hat. Wenn es ganz schlimm kommt, wird er die gesamte Insel vernichten. Brüder, wir haben es in der Hand, Moano zu besänftigen. In unserer Macht liegt es, unsere Heimat zu retten. Tod den Fremden, die Moano reizen wollen! Tod allen, die sich gegen Moano stellen!«
    »Tod!« knurrten die Mitglieder der Vulkan-Sekte. »Tod…!«
    ***
    Ein Sondereinsatz also auf Hawaii. Aber es würde keine Zeit bleiben, am herrlichen weißen Strand in der Sonne zu liegen und den Palmen zuzusehen, wie sie sich im Wind bewegten. Moano war bestimmt sehr mächtig. Ihm sein dämonisches Handwerk zu legen, würde gewiß eine verdammt schwierige Aufgabe werden. John konnte aber zu seiner Unterstützung seinen Freund und Mitarbeiter Suko mitnehmen. Er war ein stämmiger Chinese, ein ungezügeltes Kraftpaket mit einem breiten Pfannkuchengesicht. Den schwarzen spärlichen Haarwuchs trug er präzise gescheitelt. Suko, den Mann mit dem ewigen Lächeln und dem Körper eines Sumo-Ringers, wollte John Sinclair zu diesem Abenteuer unbedingt mitnehmen. Er konnte auf seine Hilfe nicht verzichten.
    Superintendent Powell erzählte von dem bereits in Angriff genommenen Bauvorhaben auf Kauai, an dem eine Anzahl Briten beteiligt waren. So zum Beispiel der Vulkanologe David King. Dann der Geophysiker Neal Wheeleck, und Mort Agamemnon, der Projektleiter.
    An ihn sollte John sich direkt nach seiner Ankunft auf Kauai wenden. Mort Agamemnon wußte vermutlich am meisten über Reggie und Nathaniel Renner, denn bei ihm waren sie gewesen, als sie nach Kauai gekommen waren. Auch er hatte ihnen abgeraten, in den Krater hinabzusteigen, doch sie hatten auch auf ihn nicht gehört. Einen Tag lang hatten sie im Vulkan bleiben wollen. Als sie sich nach dem zweiten Tag immer noch nicht bei Mort Agamemnon zurückgemeldet hatten, schickte er einen Trupp los, der das Fotografenehepaar suchen sollte. Die Männer hatten ein Stück rotes Bergsteigerseil, das am Ende verbrannt war, gefunden. Obwohl die Suche nach den Vermißten ergebnislos verlaufen war, hatten die Männer aufgeatmet, als sie endlich aus dem Gefahrenradius kamen. Im Bauch des Vulkans hatte es unheilvoll rumort und den Männern den
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