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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Reporter verzog das Gesicht. »Ist ja beinahe krankhaft, dein unbeugsamer Optimismus.«
    John wollte etwas erwidern, da stieß ihn plötzlich Mort Agamemnon heftig an.
    »Sinclair!« brüllte der Projektleiter aus vollen Lungen. »Sinclair, der Zeppelin! Dort fliegt er!«
    ***
    Die Männer verstummten.
    Zischend, dampfend und rauchend schob sich die glühende Lava auf sie zu, aber sie fürchteten sie nicht mehr. Oben, auf dem Vulkan, vollführte der Dämon einen wilden Tanz. Auch vor ihm hatte keiner mehr Angst. Die Rettung war eingetroffen. Die Rettung, in Form einer fliegenden Zigarre, unter der eine große Wanne mit geweihtem Wasser hing. Diese Dusche würde Moano nicht überstehen, das stand für den Geisterjäger fest. Die Männer um ihn herum machten Platz.
    Langsam flog der Zeppelin auf die Vulkanspitze zu. Drei Meter war die Lava noch von den Füßen der ersten Männer entfernt. Moano hatte den Zeppelin zwar bemerkt, aber er kümmerte sich nicht um ihn. Er hatte keine Ahnung, wie gefährlich die Ladung für ihn war, die das altertümliche Luftfahrzeug mitführte. Unaufhaltsam floß die Lava weiter. Würde die Zeit noch reichen? Wie lange würde der Zeppelin noch für diese Stecke benötigen. John Sinclair setzte das Gewehr an.
    Die mit kabbalistischen Zeichen versehenen Kugeln würden die magische Glocke durchdringen, als wäre sie nicht vorhanden. Und dann würden sie einschlagen in den dicken Bauch des rettenden Zeppelins.
    John versuchte ruhig zu bleiben. Es fiel ihm nicht leicht. Jetzt war der Zeppelin über Moano. Der Feuerdämon warf wieder mit Lavagestein. Aber er legte keinen Wert mehr darauf, jemanden damit zu treffen. Umbringen sollte diese Menschen der Lavastrom. Das war schlimmer, als von einem riesigen Stein erschlagen zu werden. John zielte.
    Der Zeppelin durfte nun keinen Meter mehr weiterfliegen. Blitzschnell zog der Oberinspektor den Stecher der Waffe durch. Ein Schuß nach dem anderen peitschte aus dem Gewehr. Und jede Kugel traf präzise ihr Ziel. Der Zeppelin ging in Flammen auf. Die dünne Haut, die das Gerüst umgab, loderte grell über dem Dämon. Moano hob irritiert den Kopf. Im selben Moment schwappte das geweihte Wasser aus der Wanne. Es klatschte auf die magische Glocke, die mit einem klirrenden Geräusch zerplatzte und von einer Sekunde zur anderen nicht mehr vorhanden war. Die gesamte Wasserladung ergoß sich über Moano. Das vernichtete ihn. Er heulte so laut auf, daß sich die erschrockenen Arbeiter die Ohren zuhielten. Das geweihte Wasser richtete an ihm einen verheerenden Schaden an. Sein glühender Körper erlosch.
    Er wurde langsam schwarz und konnte sich immer schlechter bewegen, bis er schließlich vollends erstarrte.
    Mit ausgebreiteten Armen und ungläubig verzerrter Fratze stand er am Kraterrand. Ein lebloses Mahnmal des Grauens. Scheußlich anzusehen, aber ungefährlich und erledigt. Die von ihm aus dem Vulkan gepreßten Lavamassen flossen noch ein Stück weiter. Den Arbeitern war es nunmehr möglich, weit genug zurückzuweichen, und sich so in Sicherheit zu bringen. Die Gefahr war gebannt. Moano gab es nur mehr als furchteinflößendes Standbild.
    ***
    Noch am selben Tag wurde Zarrambo gefaßt. Die Polizei sperrte ihn ein. Zarrambo konnte die Gefangenschaft nicht ertragen, er erhängte sich in seiner Zelle.
    Einen Tag später begannen Mort Agamemnons Leute mit den Aufräumungsarbeiten. Ein neues Camp wurde aus dem Boden gestampft und Moanos erkalteter Lavakörper vom Krater heruntergeholt. Mort Agamemnon verabschiedete sich von seinen neuen Freunden mit den Worten: »In schätzungsweise zwei Jahren wird hier ein geothermisches Kraftwerk arbeiten. Und Moano wird davor auf einem Sockel stehen, damit uns die Nachwelt auch glaubt, wenn wir ihr von der Entstehungsgeschichte dieses Betriebes berichten…«
    ENDE
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