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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii
Autoren: Friedrich Tenkrat
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dasselbe. Er zahlte gleich. Das machte er immer, damit er nicht die Übersicht verlor. »Sag mal, was hältst du eigentlich vom Moano-Vulkan?«
    Das Mädchen senkte den Blick. »Er macht mir Angst.«
    »Weil ein böser Geist in ihm wohnt?«
    »Du glaubst nicht daran?«
    »Aber ja. Neulich sind ein Mann und eine Frau – verrückte Leute – in den Krater gestiegen. Moano hat sie nicht mehr fortgelassen. Er hat sie einfach dabehalten. Was will er denn mit ihnen? Kannst du mir das erklären?«
    »Er bestraft jeden, der sich in seine Nähe wagt, mit dem Tod«, sagte das Mädchen ernst.
    Hennessy griente. »Dann sieht er es auch wohl nicht gern, daß wir seine Kraft dazu nutzen wollen, der Menschheit Gutes zu tun.«
    »Ganz bestimmt nicht.« Das Mädchen wurde unruhig, rutschte auf Hennessys Knien hin und her. Dieses Thema war nicht nur ihr, sondern allen, die den Moano-Vulkan kannten, unangenehm.
    »Was wird er deiner Meinung nach gegen uns unternehmen?« wollte Pierre Hennessy wissen.
    »Wer kann das sagen? Ihm stehen gewaltige, unvorstellbare Kräfte zur Verfügung, gegen die ein Mensch nicht das Geringste ausrichten kann. Wenn Moano will, kann er uns alle vernichten. Wir sind nichts weiter als winzige Ameisen für ihn.«
    Pierre kicherte. »Siehst du, bei solchen Zukunftsaussichten ist es meines Erachtens besser, das verdiente Geld schnell unter die Leute zu bringen, denn wenn Moano erst zu toben anfängt, ist unser Geld ohnedies keinen Pfifferling mehr wert.«
    Das Mädchen glitt von seinem Schoß. »Du solltest nicht solche Reden führen.«
    »Weshalb nicht?«
    »Er könnte dich hören und dafür bestrafen.«
    Hennessy lachte. »Ich habe keine Angst vor ihm. Vielleicht ticke ich nicht ganz richtig, aber ich habe keine Angst vor dem Sterben.«
    »Aber ich. Ich hänge am Leben.«
    »Moano wird es dir nicht nehmen. Ganz bestimmt nicht.«
    »Das kann niemand wissen.«
    Hennessy wollte nach der Hand des Mädchens fassen, doch sie machte einen schnellen Schritt zurück.
    »Wir sollten nicht mehr länger über den albernen Vulkan reden, Baby. Dieses Thema macht unsere schöne Stimmung kaputt. Komm, wir gehen zu mir nach Hause. Und wenn du recht nett zu mir bist, kriegst du mehr, als wir abgemacht haben, einverstanden?«
    »Ich komme gleich wieder«, sagte sie und verschwand. Hennessy trank zwei weitere Gläser Jamaica-Rum. Plötzlich hatte er das Gefühl, jemand würde ihn unentwegt anstarren. Seine Nackenhaare stellten sich quer. Er drehte sich langsam um, und da sah er die Schwarzhaarige.
    Keines der Mädchen, das man hier für Geld bekommen konnte, war hübscher als sie. Sie strahlte vor Schönheit. Ihr Lächeln war so geheimnisvoll wie das einer Sphinx. Das lange schwarze Haar wallte bis auf ihre wohlgerundeten Schultern.
    Pierre Hennessy war von dieser angenehmen Erscheinung gewaltig beeindruckt. Er schluckte aufgeregt. Das Girl, mit dem er sich arrangiert hatte, war längst vergessen.
    Er trank schnell den restlichen Rum aus und stakste dann auf die Schwarzhaarige zu.
    Mochte der Teufel wissen, wieso sie sich ausgerechnet für ihn interessierte. Aber es gab keinen Zweifel. Sie stand neben der Tür und hatte nur Augen für ihn.
    Was für Augen!
    Ihr Blick war zwingend, verlockend, verheißungsvoll.
    Pierre wußte vom ersten Moment an, daß ihm dieses Mädchen ein Erlebnis zu bereiten wollte, wie es keines der anderen Girls zustande bringen konnte. Er war von ihrer unglaublichen Ausstrahlung fasziniert. Sie duftete nach irgendwas. Er wußte aber nicht, was es war. Jedenfalls hatte seine Nase etwas so Betörendes noch nie gerochen.
    »Hallo«, sagte er, als er bis auf einen Schritt an sie herangekommen war.
    Sie wich seinem kecken Blick nicht aus. »Hallo«, gab sie zurück.
    »Ich bin Pierre Hennessy, der Vorarbeiter.«
    »Und ich bin Isabel Snake.« Das kalte Blitzen in ihren bernsteinfarbenen Augen hätte ihm zu denken geben müssen, aber er war von dem Äußeren dieses berückenden Mädchens so sehr überwältigt, daß er es übersah.
    ***
    Wenn Suko dabei war, brauchte John Sinclair keinen Gepäckträger. Der hünenhafte Chinese schleppte alles, was John mit auf die Reise nahm, mühelos. Oft schon hatte John gesagt: »Höre mal, Suko, ich will das nicht. Du bist nicht mein Sklave.« Doch Suko hatte es abgelehnt, darüber zu diskutieren, und so hatte John wohl oder übel eines Tages resigniert.
    Sie trafen am späten Nachmittag in Honolulu ein. »Waikiki«, schwärmte Bill Conolly und rollte verträumt mit den
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